Auf dieser Seite finden Sie in der Regel Gedanken zum Sonntag oder eine ausformulierte Predigt sowie ein Segensgebet.

Die Predigten hier können in Form und Inhalt von den Predigten im Gottesdienst abweichen.


Am ersten Sonntag im Monat findet um 9 Uhr in Borken und am dritten Sonntag im Monat um 11 Uhr in Homberg ein Kindergottesdienst statt.


Die Lesungstexte der Sonn- und Wochentage finden Sie unter:

26. Sonntag im Jahreskreis

29. September 2024

Lesung aus dem Buch Númeri.

In jenen Tagen
kam der Herr in der Wolke herab und redete mit Mose.
Er nahm etwas von dem Geist, der auf ihm ruhte,
und legte ihn auf die siebzig Ältesten.
Sobald der Geist auf ihnen ruhte,
redeten sie prophetisch.
Danach aber nicht mehr.
Zwei Männer aber waren im Lager geblieben;
der eine hieß Eldad,
der andere Medad.
Auch über sie kam der Geist.
Sie gehörten zu den Aufgezeichneten,
waren aber nicht zum Offenbarungszelt hinausgegangen.
Auch sie redeten prophetisch im Lager.
Ein junger Mann lief zu Mose
und berichtete ihm:
Eldad und Medad
sind im Lager zu Propheten geworden.
Da ergriff Jósua, der Sohn Nuns,
der von Jugend an der Diener des Mose gewesen war, das Wort
und sagte: Mose, mein Herr, hindere sie daran!
Doch Mose sagte zu ihm: Willst du dich für mich ereifern?
Wenn nur das ganze Volk des Herrn zu Propheten würde,
wenn nur der Herr seinen Geist auf sie alle legte!.



Lesung aus dem Jakobusbrief.

Ihr Reichen,
weint nur und klagt über das Elend, das über euch kommen wird!
Euer Reichtum verfault
und eure Kleider sind von Motten zerfressen,
euer Gold und Silber verrostet.
Ihr Rost wird als Zeuge gegen euch auftreten
und euer Fleisch fressen wie Feuer.
Noch in den letzten Tagen habt ihr Schätze gesammelt.
Siehe, der Lohn der Arbeiter, die eure Felder abgemäht haben,
der Lohn, den ihr ihnen vorenthalten habt,
schreit zum Himmel;
die Klagerufe derer, die eure Ernte eingebracht haben,
sind bis zu den Ohren des Herrn Zebaoth gedrungen.
Ihr habt auf Erden geschwelgt und geprasst
und noch am Schlachttag habt ihr eure Herzen gemästet.
Verurteilt und umgebracht habt ihr den Gerechten,
er aber leistete euch keinen Widerstand.



Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

In jener Zeit
sagte Johannes, einer der Zwölf, zu Jesus:
Meister, wir haben gesehen,
wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb;
und wir versuchten, ihn daran zu hindern,
weil er uns nicht nachfolgt.
Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht!
Keiner, der in meinem Namen eine Machttat vollbringt,
kann so leicht schlecht von mir reden.
Denn wer nicht gegen uns ist,
der ist für uns.
Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt,
weil ihr zu Christus gehört –
Amen, ich sage euch:
Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen.
Wer einem von diesen Kleinen, die an mich glauben,
Ärgernis gibt,
für den wäre es besser,
wenn er mit einem Mühlstein um den Hals
ins Meer geworfen würde.
Wenn dir deine Hand Ärgernis gibt,
dann hau sie ab;
es ist besser für dich,
verstümmelt in das Leben zu gelangen,
als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen,
in das nie erlöschende Feuer.
Und wenn dir dein Fuß Ärgernis gibt,
dann hau ihn ab;
es ist besser für dich, lahm in das Leben zu gelangen,
als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden.
Und wenn dir dein Auge Ärgernis gibt,
dann reiß es aus;
es ist besser für dich,
einäugig in das Reich Gottes zu kommen,
als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden,
wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.

Gedanken zum Sonntag
Segen

Jetzt wüsste ich gerne, was Sie denken.

Nach diesen drei Bibeltexten, die uns heute vorgetragen wurden.

Welches Wort ist hängen geblieben?

Welches Bild beschäftigt Sie weiter?

Vielleicht die zweite Lesung?

Die große Sozialkritik des Jakobus?

Ihr Reichen – Wehrufe – …

Gerechte Verteilung der Güter der Welt.

Unrecht schreit zum Himmel.

Oder die erste Lesung mit diesen beiden unbekannten Menschen mit Namen Eldad und Medad.

Die beiden, die nicht dazugehören, aber dennoch etwas zu sagen haben.

Oder ist es das Evangelium, in dem die Rede ist vom Abhauen von Hand und Fuß, Ausreißen des Auges?

Blick in 1. Lesung und Evangelium.

Da geht es in meinen Augen um Zugehörigkeit.

Eldad und Medad können nicht mit den anderen 70 im Offenbarungszelt zusammen sein.
Diese 70 erhalten den Geist Gottes, Eldad und Medad jedoch auch.

Nun reden auch sie prophetisch, was andere aufregt und Mose wird gebeten, sie zum Schweigen zu bringen.

Wer nicht im Offenbarungszelt dazugehört,
wer nicht in der Gruppe der 70 ist,
der darf auch nicht prophetisch reden.
Der gehört nicht dazu. Zugehörigkeit.

Mose jedoch sieht die Sache anders.
Er ist großzügig.
Er spricht die „Hoffnung aus:
Wenn nur das ganze Volk des Herrn zu Propheten würde,
wenn nur der Herr seinen Geist auf sie alle legte!“

Mose wäre froh, wenn alle im Volk den Geist hätten,
nicht nur die 70 und Eldad und Medad, sondern alle.

Da kommt Großzügigkeit durch.

Im Evangelium ist die Situation ähnlich.

Johannes kommt zu Jesus und petzt.

Da gibt es einen, die in deinem Namen Gutes tut,
Dämonen austreibt, aber uns nicht folgt.

Was mögen die Gründe für Johannes sein, den einen bei Jesus anzuzeigen?

Ob da Neid bei Johannes eine Rolle spielt?

Johannes sagt, dass der eine nicht den Jüngern folgt.

Das ist die Tatsache.
Er gehört nicht zu uns und weil er nicht zu uns gehört, darf er doch bitte schön auch nichts Gutes tun.

Jesus weist Johannes zurecht.
Hindert ihn nicht, so ist seine Antwort und Anweisung.

Jesus zeigt hier Weite.
Wer etwas Gutes tut, wer einem anderen hilft, ihn unterstützt,
ihm in der Not hilft, gehört zu mir.

Zugehörigkeit.

Vielen, die nicht zum engsten Kreis zählen,
haben etwas zu sagen, haben eine Botschaft.

Das Prinzip Jesu:

Keine Abschottung, sondern Weite.

Keine Ausgrenzung, sondern Einbeziehung.

Kein Küchenkabinett, sondern Vollversammlung.

Und schließlich geht es um „die Kleinen“.

Damit sind, so glaube ich, nicht Kinder gemeint.

Mit den Kleinen sind die Menschen gemeint,
die noch nicht im Glauben gefestigt sind.

Also die noch in Glaubensdingen unsicher, unstet sind.

Auf sie ist zu achten und ihnen ist kein Ärgernis zu geben.

Denjenigen, die auf dem Weg zum Glauben sind,
ist kein Stein in den Weg zu legen,
kein Hindernis in den Weg zu stellen.

Das Wort, das hier mit „Ärgernis“ übersetzt ist, heißt „skandalon“.

Der Skandal leitet sich daraus ab.

Die eigentliche Bedeutung von skandalon ist Hindernis, Stolperstein.

Den „Kleinen“ darf kein Skandal gegeben werden.

Das, was zum Ziel hindert, was uns stolpern lassen könnte,
soll auch dem Weg geräumt werden.

Skandalon soll beseitigt werden.

Es gilt, also nicht auf das Stolpern den Augenmerk legen,
sondern auf das Hindernis.

Was hindert mich, was lässt mich stolpern?

Dann gilt es dies, wegzuräumen.

Persönlichen Leben, Strukturell.

Die Texte sagen mir, dass es gilt, im Glauben Wege zu ebnen.

Menschen keine Hindernisse auf ihrem Glaubensweg in den Weg zu legen.

Und es gilt, die Menschen wirken zu lassen.

Mose und Jesus, sie zeigen Weite und Größe.
Denn der Geist will nicht einschränken, sondern weiten.

Geist Gottes lässt sich nicht einschränken.

Er weht, wo er will.


Ihnen wehen zu lassen, ist wichtig.

Dass er wehen darf,

im Privaten, im kirchlichen und gesellschaftlichen Kontext -
das liegt an uns.



Peter Göb

Gott, voller Liebe, Geduld und Erbarmen,

segne Euch.

Er lasse euer Leben gedeihen,

eure Hoffnungen erblühen

und eure Früchte reifen.


Er behüte euch,

umarme euch in euren Sorgen und Ängsten,

sich vor euch in eurer Not und in eurer Unsicherheit.

Er lasse sein Angesicht leuchten über euch,

er schenke euch seinen trostreichen Blick

überwinde in euch, was kalt und starr ist.


Er sei euch gnädig,

wenn ihr in dieser Woche an einem Menschen schuldig geworden seid,

er lasse euch aufatmen, und mache euch frei.

Er gebe euch Frieden, Zufriedenheit und Zuversicht,

erhalte oder schenke euch Gesundheit,

und schenke Gemeinschaft mit allen Menschen guten Willens.


So segne euch und alle an die ihr gedacht und für die ihr gebetet habt,

der Gott, den wir nennen:
Vater, Sohn und Heiliger Geist.