Zum (Nach)lesen finden Sie hier Gedanken zum Sonntag und ein Segensgebet.


Am ersten Sonntag im Monat findet um 9 Uhr in Borken und am dritten Sonntag im Monat um 11 Uhr in Homberg ein Kindergottesdienst statt.


Die Lesungstexte der Sonn- und Wochentage finden Sie unter:

2. Advent

04.12.2022

Gedanken zum Sonntag
Segen

1. Lesung: Jesaja 11,1-10

2. Lesung: Römerbrief 15,4-9

Evangelium: Matthäus 3,1-12


Der Gottesdienst in Homberg steht unter dem Eindruck des Dankes der Kolpingfamilie. Nach 57 Jahren wird sie sich zum 31.12.2022 auflösen.

Am 4.12., dem Kolpinggedenktag, werden wir mit Dankbarkeit auf diese Zeit zurückblicken. Dieser Dank fließt in den Gottesdienst mit ein.


Aschermittwoch – ist heute nicht.


Aschermittwoch ist erst am 22.02.2023.

Das sind noch gut drei Monate Zeit für die fünfte Jahreszeit.

Dennoch: ein bisschen etwas von Aschermittwoch hat das Evangelium heute:

Johannes der Täufer tritt in der Wüste auf.


Seine Gestalt ist auffällig. Seine Wortwahl direkt. Sein Anliegen klar:
Kehrt um – sagt Johannes der Täufer den Menschen, die zu ihm kommen.

Kehrt um, das Himmelreich ist nahe. Macht euch bereit, ändert euer Leben.

Es sind klare und harte Worte, die Johannes spricht. Damals.

Wie diese harten Worte bei den Pharisäern und Schriftgelehrten angekommen sind, wird nicht berichtet.


Wichtiger ist: Wie kommen die Worte des Johannes bei uns an?

Wie wirkt das auf uns, wenn uns gesagt wir:
Kehrt um! Ändert euer Leben!
Zeigt Früchte, die eure Umkehr zeigt, zeigt Ergebnisse!

Wer mag schon gerne umkehren?


Ich finde, es gibt zwei Gründe umzukehren.

Der erste:

Umkehren kann ich, weil ich mich geirrt habe.

Ich kehre auf einer Wanderung um, weil das Wetter immer schlechter wird. Die Fortsetzung würde zu gefährlich werden.

Ich kehre um, weil ich mich verfahren habe. So etwas soll ja trotz Navi immer noch vorkommen kann.


Die Umkehr ist also ein zurück in einen früheren Zustand, sie bringt Sicherheit.

Umkehr heißt dann vielleicht auch: Ich habe mich geirrt.

In der Prognose des Wetters, im Vertrauen auf ein technisches Gerät.

Dieses Umkehren macht – meistens zumindest – kein Spaß. Es ist dann peinlich, was könnten die anderen denn denken. Aber Umkehr ist dann wichtig.


Der zweite Grund:

Umkehren kann ich, weil ich einsehe, dass der eingeschlagene Weg falsch ist. Ich kann erkennen, dass ich durch die Umkehr neue Chancen bekomme.

Die Umkehr bietet mehr Chancen als ein Weiterso.

Umkehren hat etwas mit Einsicht zu tun.

Wenn ich erkenne, dass ich eine falsche Entscheidung getroffen habe, dann kann ich umkehren.


Umkehren kann ich, wenn ich erkenne, dass ein Vorhaben, ein Projekt, als zu groß, zu schwierig oder zu anstrengend erscheint.

Umkehren kann ich, wenn ich eine Entscheidung fälle und sie nicht länger vor mir hertrage. Vor allem dann, wenn die Entscheidung bzw. die Nicht-Entscheidung viel Kraft kosten.


Dann ist Umkehr etwas Befreiendes, weil sie Ballast abwirft und Raum für Neues schafft.


Umkehr ist etwas Wichtiges!

Umkehren hat etwas mit Einsicht und mit Perspektive zu tun. Wir brauchen Umkehr – im Umgang mit der Welt, mit der Schöpfung. Wenn wir nicht umkehren, gefährden wir unser Leben und das Leben der nächsten Generationen. Wir gefährden den weltweiten Frieden.

Umkehr ist nötig, denn wenn wir nicht umkehren, nichts ändern, dann sind die Schäden und die Gefahren weitaus sind größer und teurer, wenn wir nicht umkehren.


Der neue Weg ist auf lange Sicht dann nicht nur besser, sondern auch günstiger und lebenserhaltend.

Wir brauchen Umkehr, auch was die Kirche angeht. Eine Wende in theologischen Fragen, damit wir uns allen Menschen zuwenden können.

Es braucht an manchen Stellen eine Umkehr im Miteinander.


Es braucht Umkehr auch immer wieder im persönlichen Leben:

Umkehren im christlichen Sinne – und auch im Sinne des Johannes heißt: Wende dich Christus zu. Schau auf ihn und richte dein Leben an ihm aus.

So wie Johannes von sich weg und auf Christus hinweist, so sind wir eingeladen, uns auch Christus zuzuwenden.


Wir sind eingeladen, ihm die Türen zu öffnen und nicht nur die Türchen am Adventskalender zu öffnen.


Aschermittwoch ist erst in gut drei Monaten – Umkehren ist nicht auf einen Tag beschränkt, sondern etwas, was immer sein kann und sein darf.

Umkehr ist etwas, was zu mehr Leben verhelfen möchte.

Kehrt um – ein Aufruf von Johannes dem Täufer, heute, mitten im Advent 2022.


Kehrt um.



Peter Göb

Es gilt das gesprochene Wort

Es stärke euch Gott, der Vater,
der seine Liebe immer neu zeigen will.


Es begleite euch Gott, der Sohn,
auf den Johannes deutlich hingewiesen hat.


Es erfülle euch Gott, der Heilige Geist,
der nie aufgehört hat, durch bereite Menschen die Welt zu verändern.


Und der Segen des allmächtigen Gottes,
des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
erfülle euch und alle, deren Leben ihr dient. Amen!