1. Lesung: Sacharja 9,9-10
2. Lesung: Römerbrief 8,9.11-13
Evangelium: Matthäus 11,25-30
Haben Sie schon mal ein „Escape
Game“ gespielt
oder einen „Escape Room“ besucht?
„Escape“ ist Englisch und
heißt so viel wie „Flucht“
bzw. „fliehen“.
Ein „Escape Game“ ist ein
Onlinespiel,
bei dem sie allein oder mit anderen versuchen müssen,
in einer gewissen Zeit Aufgaben zu lösen,
um dann den Raum verlassen zu können.
Ein „Escape Room“ ist ein dunkler
Raum,
den sie betreten und dem sie dann Aufgaben lösen müssen, um aus dem Raum
herauszukommen.
Solche „Spielräume“ gibt es inzwischen in zahlreichen Städten.
Ich habe ein Escape-Game noch
nie gespielt
und es zieht mich auch nicht wirklich in einen realen Escape-Room,
aber immer mehr dieser Räume finden Zulauf.
Was ist das Besondere?
Vielleicht ist es der Reiz
der Aufgabe,
die knappe Zeit,
die Frage nach Teamgeist oder das Erlebnis,
vor etwas fliehen zu können
bzw. aus einer schwierigen Situation heraus zu finden.
Ich habe den Eindruck,
dass viele von uns gerade im echten Leben,
tagtäglich, in solchen „dunklen“ Räumen leben.
In einem Zustand mit hoher
Belastung,
mit zeitlichem Druck,
mit Aufgaben, die es zu lösen gilt,
mit vielschichtigen und vielfältigen Herausforderungen.
Viel ist zu tun in immer
kürzeren Abständen.
Antworten werden schnell erwartet –
auf die Nachricht im Messengerdienst,
auf eine E-Mail, auf einen Anruf.
Der Zeitdruck
und die Arbeits- und Termindichte sind hoch.
In der Schule, in Ausbildung und Studium,
im Berufsleben.
Auch die Freizeitgestaltung
ist davon betroffen.
Das Fitnessstudio will besucht sein,
das Fahrrad will bewegt werden,
da ein Konzert, dort die Veranstaltung,
der Geburtstag, das Jubiläum und und und –
all das steht auf dem Programm und im Kalender.
Kein Wunder, dass Menschen
fliehen möchte.
Dem Hamsterrad entkommen.
Manche können freiwillig etwas ändern.
Sie nehmen sich eine Auszeit, machen Urlaub.
Andere ändern sich und ihr
Leben unfreiwillig,
weil der Körper sich meldet,
weil die Seele nicht nachkommt,
und den Anforderungen nicht mehr gerecht wird.
Immer wieder ist von Menschen
zu hören,
die länger erkrankt sind,
weil die Arbeitsbelastung zu hoch war.
„Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt, ich werde Euch Ruhe verschaffen“. Das ist das Angebot, dass Jesus uns heute macht.
Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt.
Das ist keine Garantie,
dass wir gut durchs Leben kommen,
so ganz frei von schlechtem Stress und Überlastung,
aber es ist ein ein Angebot auf uns zu achten. Selbstfürsorge zu betreiben.
Darauf achten, wo wir im Hamsterrad sind.
Plagerei und Lasten können
ganz unterschiedlich aussehen.
In Familie und Beziehung, in Beruf und Freizeit.
Offen oder verdeckt.
Es gibt viele Menschen, die Lasten tragen,
die sich plagen. Lasten,
die sie mit sich und anderen haben,
mit den Anforderungen, die an sie gestellt werden.
Die Sommerzeit, die absehbare
Ferienzeit –
sie möge eine Erholungszeit und Ruheort werden und sein, ein Zeitraum,
auf den hin wir gehen
und von dem aus wir Kraft schöpfen können.
Eine Zeit, die uns gut tut.
Peter Göb
Es gilt das gesprochene Wort
Seid gesegnet
in all eurem Ringen und Aufbegehren
in all eurer Sehnsucht und Hoffnung
in all eurer Verzweiflung und Angst.
Seid gesegnet
jeden Tag neu
in eurer Einmaligkeit und Stärke
in eurer Einzigartigkeit und Schwäche.
© Christus Epheta, Homberg (Efze) - Christkönig, Borken (Hessen)