Familienandacht zum 4. Fastensonntag
Kerze entzünden
Kreuzzeichen:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied:
Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.
Kyrie:
Herr Jesus Christus, Du begleitest uns auf unserem Weg durchs Leben.
Herr, erbarme dich.
Alle antworten: Herr, erbarme dich.
Jesus, Du öffnest uns Dein Herz.
Christus, erbarme dich.
A: Christus, erbarme dich.
Jesus, Du gibst uns die Kraft, unser Herz für andere zu öffnen.
Herr, erbarme dich.
A: Herr, erbarme dich.
Gebet:
Guter
Gott,
Du hast in Deinem Sohn Dein Herz für uns Menschen geöffnet.
Gib uns einen frohen Glauben an Dich, dann dürfen wir Deine
väterliche Nähe spüren uns
können unser Herz weit machen für andere.
Darum bitten wir Dich durch Jesus Christus. Amen.
Hinführung
zum Evangelium:
Heute hören wir
im Evangelium eine lange Geschichte. Da erlebt jemand etwas ganz Spannendes.
Zunächst ist alles wie gewünscht und erdacht -dann ändert sich einiges und dann
wird es so anders…
Diese Geschichte erzählt Jesus den Menschen zum Mut machen.
Evangelium: Lukas 15, 1-3. 11-32
https://www.evangelium-in-leichter-sprache.de
Fragen
und Impulse für ein gemeinsames Gespräch:
· Was ist dir an dem Text besonders aufgefallen?
· Wer wärest du gern in der Geschichte?
· Dieses Evangelium hat zwei verschiedene Namen: „Der verlorene Sohn“ und „Der barmherzige Vater“. Welcher gefällt dir besser?
· Gott lädt jeden Menschen ein, bei ihm zu sein und zu bleiben. Gott ist der barmherzige Vater, zu dem wir immer wieder zurückkehren dürfen. Was bedeutet das?
· Jeder Mensch ist für Gott eine „Herzensangelegenheit“. Wer gehört zu deinem Herzen?
Fürbitten:
Wer mag, kann für jede Fürbitte ein Herz ausschneiden und in die Mitte
legen.
Zu
Gott, unserem Vater, der uns ein Zuhause gibt, dürfen wir beten:
Für
alle, die von zu Hause weggelaufen sind. Herr, höre uns.
Für alle, die Angst haben. Herr, höre uns.
Für alle, die sich gestritten haben. Herr, höre uns.
Für alle, die etwas angestellt haben. Herr, höre uns.
Für alle, die neidisch sind. Herr, höre uns.
Für alle, die ein offenes Herz haben. Herr, höre uns.
Für alle, die sich entschuldigen. Herr, höre uns.
Für alle, die die Hand zur Versöhnung ausstrecken. Herr, höre uns.
Für alle, die andere schützen. Herr, höre uns.
Alle unsere Gebete und unsere Bitten
fassen wir zusammen im Vater unser.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.
Lied:
Gottes Liebe ist so wunderbar
https://www.youtube.com/watch?v=lQKrxj0QcUM
Segensbittgebet:
Gott sei vor dir, um dir den richtigen Weg zu zeigen.
Gott sei hinter dir, um dir den Rücken zu stärken.
Gott sei unter dir, um dich aufzufangen.
Gott sei in dir, um dich zu trösten.
Gott sei über dir, um dich zu segnen.
Amen.
So
segne uns und alle Menschen der liebende Gott
+ der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Impuls für die Woche:
·
Herzensangelegenheit
Bei den Fürbitten konnten Herzen in die Mitte gelegt werden.
Wer liegt dir am Herzen? Aus der Familie, im Freundeskreis, in der Schule, in
der Straße? Bastle ein Herz und schreibe den Namen dieser Person darauf.
https://www.youtube.com/watch?v=xBravT5i4jE
Liebe Familien, liebe Kinder,
diesen Impuls haben wir für Euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst werden. Wir grüßen Sie und Euch ganz herzlich.
Wir, das sind
Cordula Maschita-Brietzke, Beate Lippert, Mirjam Schmitt und Heike Weihrauch.
1. Lesung - Jos 5,9a. 10-12
Josua soll das Volk vom Ostjordanland ins
verheißene Westjordanland führen, das Israel versprochene Gebiet
erobern und den einzelnen Stämmen ihren jeweiligen Anteil zuteilen. Der
heutige Lesungsabschnitt führt nach Gilgal, dem ersten Lagerplatz im
gelobten Land, wo mit Beschneidung und Pessachfeier grundlegende
rituelle Handlungen stattfinden.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.
Lesung aus dem Buch Josua.
In jenen Tagen
sagte der HERR sagte zu Josua:
Heute habe ich die ägyptische Schande von euch abgewälzt.
Als die Israeliten in Gilgal ihr Lager hatten,
feierten sie am Abend des vierzehnten Tages jenes Monats
in den Steppen von Jericho das Pessach.
Am Tag nach dem Pessach, genau an diesem Tag,
aßen sie ungesäuerte Brote und geröstetes Getreide
aus dem Ertrag des Landes.
Vom folgenden Tag an,
nachdem sie von dem Ertrag des Landes gegessen hatten,
blieb das Manna aus;
von da an hatten die Israeliten kein Manna mehr,
denn sie aßen in jenem Jahr von der Ernte des Landes Kanaan.
2. Lesung - 2 Kor 5,17-21
Paulus hat in seinem Leben eine
einschneidende Gotteserfahrung gemacht, für ihn ist sein altes Leben
vergangen, etwas Neues hat begonnen. Und er ist überzeugt: Genauso ist
es im Grunde bei jedem Menschen, der Christ geworden ist.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.
Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Korinth.
Schwestern und Brüder!
Wenn also jemand in Christus ist,
dann ist er eine neue Schöpfung:
Das Alte ist vergangen,
siehe, Neues ist geworden.
Aber das alles kommt von Gott,
der uns durch Christus mit sich versöhnt
und uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen hat.
Ja, Gott war es,
der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat,
indem er ihnen ihre Verfehlungen nicht anrechnete
und unter uns das Wort von der Versöhnung aufgerichtet hat.
Wir sind also Gesandte an Christi statt
und Gott ist es, der durch uns mahnt.
Wir bitten an Christi statt:
Lasst euch mit Gott versöhnen!
Er hat den, der keine Sünde kannte,
für uns zur Sünde gemacht,
damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden.
Evangelium - Lk 15,1-3. 11-32
Das Gleichnis „vom verlorenen Sohn“ oder
auch „vom barmherzigen Vater“ ist so bekannt, dass wir oft gar nicht
mehr genau hinhören. Gedacht ist es eigentlich aus der Perspektive des
älteren Bruders: Jesu Zuwendung zu den Sündern, zu den Gescheiterten und
Verlorenen erregte den Unmut der frommen Gläubigen. Darauf reagiert
Jesus mit diesem Gleichnis.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.
Aus dem hl. Evangelium nach Lukas.
In jener Zeit
kamen alle Zöllner und Sünder zu ihm,
um ihn zu hören.
Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber
und sagten: Dieser nimmt Sünder auf
und isst mit ihnen.
Da erzählte er ihnen dieses Gleichnis
und sagte: Ein Mann hatte zwei Söhne.
Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater:
Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht!
Da teilte der Vater das Vermögen unter sie auf.
Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen
und zog in ein fernes Land.
Dort führte er ein zügelloses Leben
und verschleuderte sein Vermögen.
Als er alles durchgebracht hatte,
kam eine große Hungersnot über jenes Land
und er begann Not zu leiden.
Da ging er zu einem Bürger des Landes
und drängte sich ihm auf;
der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten.
Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt,
die die Schweine fraßen;
aber niemand gab ihm davon.
Da ging er in sich
und sagte:
Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluss,
ich aber komme hier vor Hunger um.
Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen
und zu ihm sagen: Vater,
ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt.
Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein;
mach mich zu einem deiner Tagelöhner!
Dann brach er auf und ging zu seinem Vater.
Der Vater sah ihn schon von Weitem kommen
und er hatte Mitleid mit ihm.
Er lief dem Sohn entgegen,
fiel ihm um den Hals und küsste ihn.
Da sagte der Sohn zu ihm: Vater,
ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt;
ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein.
Der Vater aber sagte zu seinen Knechten:
Holt schnell das beste Gewand und zieht es ihm an,
steckt einen Ring an seine Hand und gebt ihm Sandalen an die Füße!
Bringt das Mastkalb her und schlachtet es;
wir wollen essen und fröhlich sein.
Denn dieser, mein Sohn, war tot und lebt wieder;
er war verloren und ist wiedergefunden worden.
Und sie begannen, ein Fest zu feiern.
Sein älterer Sohn aber war auf dem Feld.
Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam,
hörte er Musik und Tanz.
Da rief er einen der Knechte
und fragte, was das bedeuten solle.
Der Knecht antwortete ihm:
Dein Bruder ist gekommen
und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen,
weil er ihn gesund wiederbekommen hat.
Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen.
Sein Vater aber kam heraus
und redete ihm gut zu.
Doch er erwiderte seinem Vater:
Siehe, so viele Jahre schon diene ich dir
und nie habe ich dein Gebot übertreten;
mir aber hast du nie einen Ziegenbock geschenkt,
damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte.
Kaum aber ist der hier gekommen,
dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat,
da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet.
Der Vater antwortete ihm:
Mein Kind, du bist immer bei mir
und alles, was mein ist, ist auch dein.
Aber man muss doch ein Fest feiern und sich freuen;
denn dieser, dein Bruder, war tot
und lebt wieder;
er war verloren
und ist wiedergefunden worden.
Pater Ludwig Götz (2022)
Die biblische Erzählung vom barmherzigen Vater bietet mehrere Möglichkeiten, sich mit Personen dieser Geschichte zu identifizieren. Häufig steht der jüngere, der "verlorene" Sohn im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Aber steht uns nicht oft der ältere Sohn näher? Schließlich gilt es, das Vorbild des barmherzigen Vaters nachzuahmen.
Der ältere Sohn
Das
Gleichnis vom verlorenen Sohn bzw. vom barmherzigen Vater haben Sie
schon oft gehört. Kaum einen anderen Bericht könnten Sie so leicht
nacherzählen. Darum möchte ich mich heute nicht mit dem jüngeren, dem
verlorenen Sohn befassen, sondern mit Ihnen auf den älteren Sohn und
seinen Vater schauen.
Der geistliche Schriftsteller Nouwen
schreibt, dass er sich früher immer nur als der verlorene Sohn gefühlt
habe. Doch im Gespräch mit einem Freund wurde ihm klar, dass seine
Lebenssituation und seine Denkweise viel stärker mit dem älteren Sohn zu
tun habe. In seiner Familie hatte er immer angepasst gelebt, ohne über
die Stränge zu schlagen. Er kannte in sich den Groll und die Bitterkeit
wie auch das Richten über die jüngeren Geschwister.
Dieser
Gegensatz wird auch im Gleichnis deutlich. Im älteren Bruder kommt
Bitterkeit auf. Er kann nicht mitvollziehen, wie sehr sein Vater seinem
Bruder, der so kläglich versagt hat, entgegenkommt. Vorwurfsvoll sagt
er: „So viele Jahre schon diene ich dir, und niemals habe ich eines
deiner Gebote übertreten; mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock
geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte."
(Lk 15,29).
Das Volk Israel in der Rolle des älteren Sohnes
Wie
der ältere Bruder sich weiter verhält, wird nicht berichtet. Das
Gleichnis bricht hier ab. Und das hat seinen guten Grund, denn es geht
hier nicht um irgendeine ferne Sache, sondern die Schriftgelehrten und
Pharisäer ahnen, dass sie mit dem älteren Sohn gemeint sind. Sie und das
ganze Volk Israel sind sich bewusst, dass sie als auserwähltes
Geschlecht den Wegen Gottes näher waren und sind als die anderen Völker.
Sie können wie der ältere Sohn von sich sagen: „So viele Jahre diene ich dir, und niemals habe ich eines deiner Gebote übertreten."
So ist dieses Gleichnis bewusst auch an die Frommen gerichtet, die sich
in der Sicherheit wiegen, im Großen und Ganzen mit Gott im Reinen zu
sein.
Der ältere Bruder sieht nur das Unrecht. Er ist inwendig
bitter geworden in seinem Gehorsam; bitter, weil er zu sehr um die Gunst
der anderen bemüht war, weil er den Auseinandersetzungen aus dem Weg
ging und damit seine eigene Entwicklung zu kurz gekommen ist.
Wir und der ältere Sohn
Vielleicht
hat auch unsere Lebensgeschichte mit dem älteren Sohn mehr zu tun als
wir meinen. Wir haben uns angepasst, bemühen uns anständig zu sein und
die Sonntagspflicht zu erfüllen. In uns ist eine feste Meinung gewachsen
jenen gegenüber, die dies nicht tun. Wir haben unsere Schwierigkeiten
mit solchen Leuten.
Es fällt uns gar nicht leicht, so zu reagieren
wie der barmherzige Vater. Wir sollen anderen mehr Gutes zugestehen, als
sie verdient haben. Wir sehen unser System von Gerechtigkeit, von
Leistung und Gegenleistung bedroht. Wo kommen wir hin, wenn ein
Abweichler trotzdem gut wegkommt!
Das Verhalten des Vaters provoziert, damals wie heute. Es macht so manchen in freudloser Frömmigkeit bewusst, dass sie oft aus Angst, Feigheit oder aus Bequemlichkeit sich gefügt haben. Ihre eigene Meinung und ihre Sehnsüchte kamen nicht auf den Tisch.
Der barmherzige Vater als unser Vorbild
Als
sich Nouwen mit diesem Gleichnis auseinandersetzte, sagte ihm eine
Freundin, er solle aufhören, der jüngere oder ältere Bruder zu sein.
Seine Aufgabe wäre es, der barmherzige Vater zu werden. Dagegen wehrte
er sich zunächst. Unser Christsein darf nicht stehen bleiben bei dem
jüngeren oder älteren Sohn, sondern soll sich Maß nehmen am barmherzigen
Vater.
Der barmherzige Vater lässt den zurückgekehrten Sohn gar
nicht ausreden, bevor er ihn umarmt. Dem Versager werden seine
Schnitzer nicht vorgeworfen. Der gute Vater verlangt keine
Bewährungsprobe mit klaren Zeichen der Besserung. Er liebt seinen Sohn
nicht, weil er die Liebe seines Vaters verdient hat, sondern einfach,
weil der Zurückgekehrte diese Liebe braucht und ohne sie sich nicht
entfalten kann.
Weitere Schritte der Barmherzigkeit Gottes
Noch
einen Schritt weiter gehen Jesu Worte vom verlorenen Schaf.
(Lk 15,4-7). Was macht Gott, wenn ein Mensch nicht mehr umkehren kann?
Legt Gott die Hände in den Schoß und gibt auf?
Der gute Hirt lässt
die 99 behüteten Schafe zurück und geht dem verirrten nach, bis er es
findet. Auch hier ist kein Wort von Strafe zu finden. Barmherzigkeit
geht über Recht.
So ist es auch bei dem Sanitäter auf der Autobahn,
der Schwerverletzte liegen sieht. Er untersucht nicht zuerst, wer schuld
ist und kümmert sich nur um die Unschuldigen.
Am Beispiel vom
verlorenen Schaf will Jesus uns begreiflich machen: Wenn der Mensch
festsitzt und zu keinem Schritt mehr fähig ist, dann bleibt Gott
trotzdem unterwegs zum Menschen, um ihn zu retten.
Wie weit Gott
unser menschliches Gutsein übertrifft, stellt Jesus ein weiteres Mal
dar in der Gestalt einer Frau, die eine verlorene Drachme sucht (Lk 15,8-10). Wohl
deswegen, weil eine Frau, eine Mutter, länger sucht als ein Mann. Eine
Frau gibt die Suche nie auf. Eine Mutter sucht ihr Kind bis in alle
Ewigkeit.
Eine Drachme ist ein lebloses Ding. Die Drachme kann nicht
laufen, kann nicht rufen. Sie ist ein Bild für etwas Totes: tot, innen
wie außen. Und dieses tote Ding rollt auch noch weg und ist
verschwunden. Dies ist die äußerste Steigerung von „verloren“. Das Maß
unserer Verlorenheit wird für Gott zum Maß seines Suchens. Für Gott gibt
es nichts Verlorenes, Unauffindbares. Er sucht, bis er findet.
Wir auf dem Weg hin zu Ostern
Die
kommenden Wochen auf Ostern hin führen uns Christus auf seinem
Leidensweg vor Augen. Christus verlässt auch jene Menschen nicht, die
ihn ablehnen und sich von ihm entfernen. Wie der gute Hirte, wie der
barmherzige Vater geht er auf sie zu, damit sie nicht stecken bleiben in
einer Sackgasse. Christus als auferstandener setzt seinen Weg zu allen
Verirrten fort. Er gibt keinen auf. Seine Liebe ist größer als alles
Vergängliche und Lebensfeindliche.
(Diese Predigtgedanken
enthalten Anregungen aus: Henri Nouwen; Nimm sein Bild in dein Herz, und
Christoph Wrembek; Judas, der Freund. Neue Stadt)
In den Texten der Bibel lässt du uns deine Sehnsucht nach uns Menschen erkennen.
Wende die großen Nöte der Welt, der Kirche und der Menschheit in deiner Liebe zu uns.
Durch Krieg und Terror haben unzählig viele Menschen ihre Heimat verloren.
Lass sie Menschen finden, die sie mit offenen Armen aufnehmen
und sie mit der Gastfreundschaft beschenken, die du uns gewährst.
Machtansprüche, Unversöhnlichkeit, Aggression und Hass bringen viel Unglück.
Hilf uns allen in diesen Wochen der Fastenzeit wieder Ordnung in unsere
Beziehungen zu dir, zu unseren Mitmenschen und zu uns selbst zu
bringen.
Auch in unserem kleinen, überschaubaren Umfeld von
Familie und Freundeskreis sind in der jüngeren Vergangenheit Spaltung
und Konflikte aufgetreten.
Hilf uns, neu aufeinander zuzugehen und für die Position der jeweils anderen Seite Toleranz aufzubringen.
Für unsere Verstorbenen.
Wir hoffen, dass sie in deinen Armen ewige Ruhe finden.
In Jesu Leiden, Sterben und Auferstehung hast du, Gott, in deiner
unendlichen Barmherzigkeit und Liebe ein Zeichen der Versöhnung mit uns
Menschen gesetzt.
Dir können wir dafür nur danken und dich preisen, jetzt und allezeit. - Amen.
Gott,
wie zerbrechlich unsere Sicherheiten sind,
wie gefährdet unsere Ordnungen,
das erleben wir in diesen Tagen.
Wer sieht uns mit unserer Hilflosigkeit und Angst?
Wütend
und fassungslos erleben wir,
wie Machthaber die Freiheit und das Leben vieler Menschen gefährden.
Wie am Rand Europas ein Krieg beginnt.
Was geschieht als Nächstes?
Welchen Informationen können wir trauen?
Was könnten wir tun, das Helfen oder etwas bewegen würde?
Sieh du die Not und sieh die Angst.
Wie so viele suchen wir Zuflucht bei dir und Schutz,
innere Ruhe und einen Grund für unsere Hoffnung.
Wir bringen dir unsere Sorgen.
Wir bitten dich für die, die um ihr Leben fürchten,
und für die, die sich beharrlich für friedliche Lösungen einsetzen.
Höre, Gott, was wir dir in der Stille sagen: …
Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott, zu unsern Zeiten.
Es ist doch ja kein andrer nicht, der für uns könnte streiten
– für uns und für das Leben und für die Freiheit
und gegen den Terror der Diktatoren, –
denn du, unser Gott, alleine.
Herr, erbarme dich
Christus, erbarme dich
Herr, erbarme dich.
Tagesgebet aus dem Messbuch
Allmächtiger Gott,
deine Vorsehung bestimmt den Lauf der Dinge
und das Schicksal der Menschen.
Lenke die Welt in den Bahnen deiner Ordnung,
damit die Kirche
in Frieden deinen Auftrag erfüllen kann.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Gebet
Herr, unser Gott,
du hast in deinem Sohn
die Menschheit auf wunderbare Weise mit dir versöhnt.
Gib deinem Volk einen hochherzigen Glauben,
damit es mit froher Hingabe dem Osterfest entgegeneilt.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Gebet (Sonntagsbibel)
Gott,
dein Sohn hat dich verkündet als den Vater,
der auf uns wartet und der uns vergibt.
Schenk uns Vertrauen in deine Barmherzigkeit
und Freude über deine Vergebung.
Durch Christus, unseren Herrn.
Vater im Himmel,
am Beginn der Woche kommen wir zu dir.
Voll sind wir mit Schreckensnachrichten,
Verunsicherungen und Ängsten.
In der Welt, aber auch im Täglichen,
fällt ein friedliches Miteinander schwer.
Wir gehen oft Weg, die uns von dir
und den Mitmenschen trennen.
Du hast uns in Jesus Christus
deine Versöhnungsbereitschaft offenbart
und uns zum Dienst der Versöhnung aufgerufen.
Mache uns bereit, diesem Ruf immer wieder zu folgen
und schenke uns Worte und Taten des Friedens.
Der Ewige, gelobt sei sein Name,
lasse dich in Frieden ziehen, wenn du das Leben entdeckst.
Der Treue, gelobt sei sein Name,
schenke dir gute Gefährten und Gefährtinnen, wenn du unten bist.
Der Barmherzige, gelobt sei sein Name,
gebe dir die große Freude, einem anderen Menschen Halt zu geben.
Das gewähre euch der dreieinige Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
© Christus Epheta, Homberg (Efze) - Christkönig, Borken (Hessen)