In den vergangenen über zwei Jahren haben wir immer eine Familienandacht, die Lesungstexte, Fürbitten, Gedanken zum Sonntag und ein Segensgebet online gestellt.

Dies möchten wir nun dahingehend verändern, dass wir künftig Gedanken zum Sonntag und evtl. ein Segensgebet online stellen.


Am ersten Sonntag im Monat findet um 9 Uhr in Borken und am dritten Sonntag im Monat um 11 Uhr in Homberg ein Kindergottesdienst statt.


Die Lesungstexte der Sonn- und Wochentage finden Sie unter:

33. Sonntag im Jahreskreis

Gedanken zum Sonntag
Segen

1. Lesung: Maleachi 3,19-20b

2. Lesung: 2 Thess 3,7-12

Evangelium: Lukas 21,5-19



Wir haben eine schöne Kirche hier…

Wie lange wird sie gebraucht?

Wie lange wird sie wohl stehen wird?

Ewig vermutlich nicht. So wie viele andere Gebäude auch.


Denn: Wir leben im Vorläufigen. Alles hat einmal ein Ende.

Da wird von dem, was wir sehen, nichts mehr da sein.


So sagt auch das Evangelium.

„Es werden Tage kommen, an denen von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem anderen bleibt, der nicht niedergerissen wird.“

Das sagt Jesus über den Tempel, der zu seiner Zeit noch stand und wenige Jahrzehnte später niedergerissen wurde. Das können wir über die Steine unserer Kirchen und Gebäude sagen. Das können wir über die Strukturen der Kirche von heute sagen.


Die Kirche, die nicht aus Steinen gebaut ist, ist in einer Phase des Niedergangs.

Immer mehr Menschen kehren der Kirche den Rücken, immer mehr bröckeln die lebendigen Steine aus dem Gemäuer heraus. Frustration, Unverständnis, Ärger sind im inneren Kreis der Gläubigen zu spüren.


Die Erinnerungen der vergangenen Jahrzehnte nicht mehr.

Die Skandale erschüttern die Mauern, ja das Fundament der Kirche.

Das Erdbeben, das über die Kirche gekommen ist und das Menschen in ihr durch ihr massives Fehlverhalten ausgelöst haben, dauert an.

Und einer versucht mit juristischen Mitteln seinen Kardinalshut zu retten.


Die Kirche ist in einer Phase des Niedergangs, oder neutraler formuliert: der massiven Veränderung.

Wir, damit meine ich uns, Haupt- und Ehrenamtliche, wir tun viel, damit die Strukturen einigermaßen erhalten bleiben, damit wir Gottesdienste feiern können, damit Menschen getauft werden, Kinder zur Erstkommunion geführt werden, Menschen heiraten können und Tote begraben werden.


Wir machen immer mehr desselben in größeren Räumen und haben immer weniger „Erfolg“ und Zuspruch.

Wir tun viel, damit Strukturen aufrechterhalten werden. Aber die Strukturen halten und helfen uns immer weniger. Sie brechen zusammen.

Die größeren Kirchengemeinden, die auf uns zukommen, sind Verwaltungseinheiten.

Kirchliches Leben muss weiter vor Ort stattfinden.

Ja, Endzeitstimmung, so wie im Evangelium. Ich gebe es zu.


Ich möchte Sie nicht in Depression und Elend stürzen.

Ich möchte vielmehr wachrütteln. Ich möchte Sie aufmerksam machen, dass es am Ende nicht auf die Steine ankommt. Nicht auf Gebäude, auf Einrichtungen und schon gar nicht auf Strukturen.


Es kommt auf den Menschen an. Auf jede und jeden einzelnen.

Wir sind Kirche – so einfach wie schwer sich so ein Satz sagen lässt, so richtig und wichtig ist er auch.


Wir sind Kirche. Und wir sind heute durch das Evangelium von Jesus eingeladen und aufgefordert, in Verbindung mit ihm zu bleiben: Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen, sagt er.


Wir sind Kirche – die Gebäude sind nicht Kirche, sie helfen, Kirche zu sein.

Gebäude geben Sicherheit, schaffen Identität, spenden Heimat und Geborgenheit.

Gebäude, Kirchen allemal, mahnen und weisen auf etwas Größeres, auf einen Größeren hin.


Religion, Glaube werden durch kirchliche und religiöse Gebäude sichtbar.

Und es ist gut, dass wir Gebäude haben und uns um die Gebäude kümmern.


Aber sie bleiben – bei aller Schönheit, vorläufig. Sie sind ein gutes Mittel, um den Glauben sichtbar zu machen, um an einen anderen Raum und eine andere Zeit zu erinnern.


Gebäude sind wichtig.

Wichtiger ist, dass wir eine Beziehung, eine Verbindung zu Jesus Christus haben.

Dass wir – trotz aller äußeren Erschütterungen und Veränderungen den Glauben sichtbar machen.

Dass wir uns in Jesus fest machen.

Denn wir leben im Vorläufigen.

Am Ende stehen aber nicht Erdbeben und Erschütterungen, sondern am Ende steht Erlösung.


Peter Göb

Es gilt das gesprochene Wort

Es segne uns Gott, der Vater,
der unseren Füssen weiten Raum schenkt.

Es segne uns Jesus Christus, Gottes Sohn,
der uns ein standhaftes Vorbild des Glaubens vorgelebt hat.

Es segne uns die Hl. Gotteskraft,
die das Gute in uns bewirkt und uns Beistand schenkt.

So segne uns/euch der GOTT MIT UNS,
der Vater und der Sohn und der Hl. Geist.
Amen.

Beatrix Senft (2022)