25. Sonntag im Jahreskreis - 19. September 2021



Familienandacht
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Gedanken
Fürbitten
Gebete
Segen

In den Ferien werden keine Familienandachten eingestellt.


Wir laden ein zu den Kindergottesdiensten:


Sonntag, 19. September, 11 Uhr in Homberg.

Sonntag, 3. Oktober, 9 Uhr in Borken


Euer Team vom Kindergottesdienst.



 

1. Lesung - Weish 2,1a. 12. 17-20


Was macht ein Leben lebenswert? Verschiedene Meinungen dazu prallen in dem Text aus dem Weisheitsbuch aufeinander. In diesem Text zieht der Gerechte den Kürzeren, aber die Hoffnung auf Gottes Eingreifen bleibt wach!
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.


Lesung aus dem Buch der Weisheit.

Die Frevler tauschen ihre verkehrten Gedanken aus
und sagen:
Lasst uns dem Gerechten auflauern!
Er ist uns unbequem und steht unserem Tun im Weg.
Er wirft uns Vergehen gegen das Gesetz vor
und beschuldigt uns des Verrats an unserer Erziehung.
Wir wollen sehen, ob seine Worte wahr sind,
und prüfen, wie es mit ihm ausgeht.
Ist der Gerechte wirklich Sohn Gottes,
dann nimmt sich Gott seiner an
und entreißt ihn der Hand seiner Gegner.
Durch Erniedrigung und Folter wollen wir ihn prüfen,
um seinen Gleichmut kennenzulernen
und seine Widerstandskraft auf die Probe zu stellen.
Zu einem ehrlosen Tod wollen wir ihn verurteilen;
er behauptet ja, es werde ihm Hilfe gewährt.

2. Lesung - Jak 3,16 - 4,3


In sich ruhen – wer wünscht sich das nicht?! Aber wie genau geht das eigentlich? Der Jakobusbrief schlägt vor: die Welt von oben, von und mit Gott betrachten.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.


Lesung aus dem Jakobusbrief.

Schwestern und Brüder!
Wo Eifersucht und Streit herrschen,
da gibt es Unordnung und böse Taten jeder Art.
Doch die Weisheit von oben
ist erstens heilig,
sodann friedfertig, freundlich, gehorsam,
reich an Erbarmen und guten Früchten,
sie ist unparteiisch, sie heuchelt nicht.
Die Frucht der Gerechtigkeit
wird in Frieden für die gesät,
die Frieden schaffen.
Woher kommen Kriege bei euch,
woher Streitigkeiten?
Etwa nicht von den Leidenschaften, die in euren Gliedern streiten?
Ihr begehrt
und erhaltet doch nichts.
Ihr mordet und seid eifersüchtig
und könnt dennoch nichts erreichen.
Ihr streitet und führt Krieg.
Ihr erhaltet nichts, weil ihr nicht bittet.
Ihr bittet und empfangt doch nichts,
weil ihr in böser Absicht bittet,

Evangelium - Mk 9,30-37


Wer ist der Größte? Ist es ein Kennzeichen unserer Zeit, dass sich viel zu viel um diese Frage dreht? Gerade auch in der Kirche? Wir hören heute: Dieses Problem gab es von Anfang an.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.


Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

In jener Zeit
zogen Jesus und seine Jünger durch Galiläa.
Jesus wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr;
denn er belehrte seine Jünger
und sagte zu ihnen:
Der Menschensohn
wird in die Hände von Menschen ausgeliefert
und sie werden ihn töten;
doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen.
Aber sie verstanden das Wort nicht,
fürchteten sich jedoch, ihn zu fragen.


Sie kamen nach Kafárnaum.
Als er dann im Haus war,
fragte er sie:
Worüber habt ihr auf dem Weg gesprochen?
Sie schwiegen,
denn sie hatten auf dem Weg miteinander darüber gesprochen,
wer der Größte sei.
Da setzte er sich,
rief die Zwölf
und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will,
soll der Letzte von allen und der Diener aller sein.
Und er stellte ein Kind in ihre Mitte,
nahm es in seine Arme
und sagte zu ihnen:
Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt,
der nimmt mich auf;
und wer mich aufnimmt,
der nimmt nicht nur mich auf,
sondern den, der mich gesandt hat.

Wer war der größte Sportler aller Zeiten?

Pele (Fußball)? Muhamed Ali (Boxen)? Eddy Merckx (Radsport).

Je nach Sportart wird das anders sein.

Der größte Musiker aller Zeiten?

Der beste Komponist, der je gelebt hat?

Wer war der größte Philosoph?


In ganz vielen Bereichen gibt es Rangfolgen und Ranglisten.

Nicht nur bei Personen, sondern auch bei Ereignissen reden wir in diesen Kategorien:

Vor wenigen Wochen hatten wir in Deutschland, vor allem im Ahrtal, eine „Jahrhundertkatastrophe“ erlebt.

Wir haben erst fast 21 Jahre des Jahrhunderts hinter uns – da kommen sicher noch mehr „Jahrhundertkatastrophen“ auf uns zu.


Wir reden gerne in großen Dimensionen.

Das führt zu der Gefahr, sich mit anderen zu messen, sich zu vergleichen, sich größer, wertvoller, besser zu machen als ein anderer.

Menschen sind damit beschäftigt, sich gut darzustellen, einen guten Platz zu bekommen, gesehen, geachtet, gewürdigt zu werden.

Über Fehler in der Vergangenheit wird nicht gesprochen, sie werden teilweise vertuscht.

Manche stellen sich in der Öffentlichkeit darum besser da, als sie es sind.


Vor diesem Verhalten waren und sind auch Christen und Amtsträger nicht gefeit.

In der Bibel wird davon berichtet, dass ein Rangstreit unter den Jüngern ausgetragen wird. Wer ist wichtiger, wer steht Jesus näher, wer hat mehr zu sagen, wer ist der Größte?

Jesus durchschaut die Gedanken der Jünger und bietet eine Lösung an, die dem „normalen“ Handeln widerspricht.


Er stellt ein Kind in die Mitte.

In der damaligen Zeit haben Kinder nicht viel gegolten. Ihr gesellschaftlicher Status war gering. Sie wurden nicht als eigenständige Person gesehen, sondern galten als noch unfertig und unvernünftig.


Die Bilder und die Würdigkeit von Kindern haben sich geändert. Kindern werden heute Rechte zugeschrieben.

In der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen sind viele davon nachzulesen:

Da wird z. B. beschrieben, dass das Wohl der Kinder bei allen Maßnahmen, die sie betreffen, vorrangig zu beachten ist.

Kinder dürfen ihre Meinung frei und öffentlich äußern – und diese Meinung ist bei Entscheidungen zu berücksichtigen. Es gilt die Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit. Noch viele andere Dinge, die vor allem auch die staatlichen Gewalten betreffen, sind in der Kinderrechtscharta der UNO geregelt.

Quelle:

https://www.kinderrechte.de/kinderrechte/un-kinderrechtskonvention-im-wortlaut/


Konkret wirkt sich das z.B. auf die Kindertageseinrichtungen aus.

In den Kitas ist es ein Qualitätsmerkmal, wenn Kinder wissen, bei wem sie sich beschweren können.

Und Qualität misst sich daran, wie im Team der pädagogischen Fachkräfte damit umgegangen wird, welche Weg eine Beschwerde nimmt und wie das Kind dann über die Entscheidung informiert wird.


Jesus stellt ein Kind in die Mitte.

Das Kind steht stellvertretend für Gruppen von Menschen: Für Menschen, die gesellschaftlich „klein“ sind, für sozial benachteiligte, für Arme, für besonders Schutzbedürftige und für Schwache.

Es sind Menschen, die oft Hilfe brauchen, die den Dienst anderer nötig haben.

Sich für diese Gruppen, für diese Menschen einsetzen, das ist auch Aufgabge von Christen. Und darin misst sich Christsein.

Nicht am kuscheln mit den Reichen, Mächtigen, Schönen, sondern im Einsatz für die Armen, Kleinen, Schwachen.

Den Geringen und Missachteten soll die Aufmerksamkeit gelten.


Die Kirchen tun dies professionell durch die Dienste der Diakonie auf der evangelischen Seite und die Caritas in der katholischen Kirche.

Die Caritas nimmt diese Menschen immer wieder in den Blick. So auch im Motto, das die diesjährige Kampagne beschreibt. Das Motto lautet: Niemand muss sozial abstürzen.

Dies möge besonders auch für Kinder gelten.


Jedes 5. Kind in Deutschland lebt in Armut. Das sind 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre.

Armut bedeutet u.a. weniger Mobilität, weniger oder keinen Zugang zu Computern und Internet, weniger Mitgliedschaften im Verein, evtl. können sich Kinder nicht an Schulausflügen oder Klassenfahrten beteiligen.

Armut beschämt. Es sind weniger Besuche untereinander möglich. Nicht wenige erfinden Ausreden, um nicht an Dingen teilnehmen zu müssen, die Geld kosten.

Teilnahme und damit Teilhabe an sportlichen, kulturellen Veranstaltungen sind weniger bis gar nicht möglich, Bildungschancen sind geringer.


Die Armutsrisikoschwelle liegt bei einem Ein-Elternhaushalt mit einem Kind (unter 14 Jahre) bei rund 1.352 Euro.

1. Sozialstaatlich definierte Armutsgrenze:

Kinder gelten als arm, die in einem Haushalt leben, der Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch Zweites Buch – Grundsicherung für Arbeitsuchende

(SGB II/Hartz IV) erhält.

Quelle: Bertelsmannstiftung.


Die Erhöhung von Hartz IV um drei Euro pro Monat und Person ist gelinde gesagt ein Witz. Diese sog. „Erhöhung“ wird von der Inflation aufgefressen und kommt de facto einer Kürzung gleich.

Teilhabe – an Kultur, Sport, Spiel, ist damit überhaupt nicht möglich.


2. Relative Einkommensarmut:

Kinder gelten als armutsgefährdet, die in Haushalten leben, deren Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens (Median des Haushaltsnettoäquivalenzeinkommens1) aller Haushalte beträgt.


Jesus stellt ein Kind in die Mitte.

Kinder haben Rechte, haben Anspruch auf Schutz und auf Teilhabe.

Und: Kinder sind ehrlich, fragen ehrlich. Interviews von Kindern mit den Spitzenkandidaten der Parteien.

Ganz einfache Rückfragen der Kinder haben einen Interviewten der Dummheit und einen anderen der Lüge überführt.

Wir dürfen von Kindern lernen.


Jesus stellt ein Kind in die Mitte.

Kinde stehen stellvertretend für die Zukunft. Denn sie haben die Zukunft vor sich.

Es liegt an uns, alles zu tun, damit Kinder und Jugendliche in einer guten Zukunft leben können. Wir haben die Wahl, wir können entscheiden, wie es weitergeht.


Wir haben eine Stimme und es ist wichtig, dass wir bei unseren Entscheidungen auch Kinder in die Mitte stellen.

Es ist wichtig, dass wir ihre Rechte achten, sie aus Armut holen, ihnen Schutz gewähren, und ihnen eine gute Zukunft auf unserem Planeten ermöglichen.



Peter Göb

Es gilt das gesprochene Wort.

 

Lasst uns zu Jesus Christus voll Vertrauen beten:


1. Für alle Kinder und Jugendlichen.
Für alle, die für die Rechte und den Schutz von Kindern und Jugendlichen eintreten.
Für alle, die in den Kitas und Schulen arbeiten.
Christus, höre uns -


2. Für alle, die in ihren Berufen wichtige Dienste für die Gesellschaft leisten.
Für alle, die bei der Caritas arbeiten oder dort ehrenamtlich tätig sind.
Christus, höre uns -


3. Für alle, die am Synodalen Weg in Deutschland teilnehmen.
Für die Bischöfe, die in Fulda zu ihrer Herbstvollversammlung zusammen kommen.
Christus, höre uns -


4. Für alle die sich für nichts zu schade sind.
Für jene, die anpacken, wo es nötig ist.
Christus, höre uns -


5. Für alle, die verfolgt oder inhaftiert sind. In Afghanistan, in Syrien und Belarus, in Russland und China und wo auch immer.
Christus, höre uns -


6. Für alle, die in ihrem Leben sehr herausgefordert sind.
Für jene, an den Herausforderungen zu scheitern drohen.
Christus, höre uns -


Um all das bitten wir dich, Jesus Christus.

Ermutige unsere Kranken. Erlöse unsere Verstorbenen.
Begleite unsere Wege und Umwege. Jetzt und bis zu unserer Ewigkeit. Amen.

Tagesgebet aus dem Messbuch


Heiliger Gott,
du hast uns das Gebot der Liebe
zu dir und zu unserem Nächsten aufgetragen
als die Erfüllung des ganzen Gesetzes.
Gib uns die Kraft,
dieses Gebot treu zu befolgen,
damit wir das ewige Leben erlangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Sonntagsbibel


Gott,
in Jesus Christus hast du dich auf die
Seite der Armen und Schwachen gestellt.
Gibt auch uns den Mut zu einer solchen Entscheidung.
Durch Christus, unseren Herrn.

 

Der Herr segne Euch und behüte euch

der Herr lasse sein Angesicht über euch leuchten und sei euch gnädig.

Er wende euch sein Antlitz zu und schenke euch seinen Frieden.

So segne euch/uns der dreieine Gott,

der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Amen.