Gedanken - 21. Sonntag im Jahreskreis - 23. August


Wir dürfen wieder öffentliche Gottesdienste feiern.

Dafür gibt es jedoch große Auflagen, wie Sicherheitsabstand, Anmeldung usw. Die Gefahr einer Infektion mit dem Corona-Virus besteht auch in den Gottesdiensten und Kirchen.


Wenn Menschen daher enstscheiden, nicht zum Gottesdienst zu kommen, haben wir da volles Verständnis.

Wir werden darum auch weiterhin einen Gottesdienst für Familien, die Lesungstexte, Fürbitten und einen Impuls zum Sonntag hier anbieten. Der dient dem persönlichen Gebet. Sie finden die Texte hinter dem jeweiligen "Reiter". 

All das dient der Anregung. Fühlen Sie sich aber bitte frei, den Gottesdienst ganz nach ihren eigenen Bedürfnissen anzupassen, indem Sie zum Beispiel andere Lieder oder ihre „Lieblingsgebete“ verwenden. Hilfreich dabei ist es auch, eine Gebetsatmosphäre zu schaffen. Eine Ikone (oder Kreuz), eine Kerze, ein Blumengesteck können dabei hilfreich sein.


 
Für Kinder und Familien
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Gedanken zum Sonntag
Fürbitten
Gebete
Segen

Familienandacht zum 21. Sonntag im Jahreskreis


Kerze entzünden


Kreuzzeichen:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.


Lied:

Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.


Gebet:

Gott, unser guter Vater, du liebst alle Menschen. Du willst, dass wir uns alle in der großen Gemeinschaft als Christen geborgen fühlen.
Lass uns auf dein Wort hören und immer besser erkennen, wo wir gebraucht werden und was unsere nächste Aufgabe ist. Wir bitten Dich, sei Du bei uns in diesem Kreis und bei Menschen, die sich versammeln. Amen.

Hinführendes zum Verständnis des Evangeliums:
Wer von Euch hat einen Schlüssel? Vielleicht sogar dabei? Hängt der Schlüsselbund am Haken im Flur, oder liegt in einer Schale? Ein Schlüssel ist etwas sehr Wichtiges. Einen Schlüssel gebe ich nur, wem ich vertrauen. Einen Schlüssel bekomme ich nur, wenn mir jemand vertraut. Von einem wichtigen Schlüssel hören wir im heutigen Evangelium.

Evangelium (vor)lesen: Evangelium in leichter Sprache 
© www.evangelium‐in‐leichter‐sprache.de  

Aktion:

Überlegt einmal, welche Schlüssel es in Eurer Familie gibt. Wenn Ihr mögt, dann legt ganz verschiedene in die Mitte zur Kerze. Es gibt Schlüssel für die Haustür, für Schränke, die Garage, für das Fahrrad, ein Schatzkästchen….

So viele verschiedene Schlüssel.
Sogar in einem Märchen wird erzählt, dass ein armer Junge im Winter in den Wald geschickt wird, um Holz zu sammeln. Unter dem Schnee entdeckt er einen Schlüssel. Schließlich findet er auch ein Kästchen – und tatsächlich, der Schlüssel passt. Er dreht ihn um und…

Was der Junge in dem Kästchen findet, verrät das Märchen nicht, das bleibt unserer Phantasie überlassen. Wer Schlüssel besitzt, kann vieles aufschließen, aber auch versperren.

Welche Schlüssel haben wir wohl an unserem Schlüsselbund? Welche Türen sollen sie öffnen? Einige der Schlüssel liegen in der Mitte. Wisst Ihr noch welcher Schlüssel zu welchem Schloss gehört?

Es gibt diese Schlüssel aus Metall. Auch wir Menschen können Schlüssel sein. Wir können mit unserm Wissen, unserer Art, unseren Talenten anderen die Türen öffnen - an der Arbeit und in der Schule, im Kindergarten und in der Gemeinde.

Wer ist in unserem Leben, an der Arbeit, in der Schule, in der Gemeinde ein „Schlüssel“?
Ihr könnt auf ein Blatt einen Schlüssel malen. Auf der Vorderseite des Bildes notiert Ihr die Namen im Schlüssel und auf der Rückseite, was sie uns Gutes getan haben, welche Tür sie uns geöffnet haben:

Von wem haben wir laufen, Fahrradfahren, lesen, Fußballspielen, backen…..gelernt?

Wir alle können füreinander Schlüssel sein und Türen öffnen, Türen in neue weite Räume.

 

Fürbitten:
Herr, du hast vielen Menschen einen Schlüssel für dein Reich anvertraut. Für Sie beten wir:

Für unseren Papst, alle Bischöfe, Priester, Frauen und Männer, die in der Kirche und in unseren Gemeinden mitarbeiten. Herr, höre uns.
Herr, erhöre uns.

Für alle Eltern, Erzieher*innen, Lehrer*innen und allen, die anderen Menschen von Gott erzählen. Herr, höre uns.
Herr, erhöre uns.

Für alle, die große Verantwortung tragen in der Politik und der Arbeitswelt. Für alle, denen Gerechtigkeit und Fürsorge für die Menschen wichtig sind. Herr, höre uns.
Herr, erhöre uns.

Für alle, die durch ihre Nächstenliebe an Kranken, Traurigen, Armen und Einsamen zum Gesicht Gottes werden. Herr, höre uns.
Herr, erhöre uns.

Wir beten für alle, deren Namen wir auf unsere Schlüssel geschrieben haben, vergüte ihnen all das Gute, dass sie uns getan haben. Herr, höre uns.

Lied:

Selig seid Ihr Gotteslob Nr. 459

https://www.youtube.com/watch?v=XBA2iE-yV3k

Gott ruft sein Volk zusammen Gotteslob Nr. 477


Segensbittgebet:

Guter Gott,
wir alle sind in deinen Augen gleich wichtig und wertvoll. Wir sind deine Gemeinde. Wir sind deine Kirche.

Du verbindest uns mit dir und untereinander.
Wir alle können etwas beitragen für eine Gemeinde, in der sich alle wohl fühlen.
Öffne unsere Augen, damit wir sehen, wo wir gebraucht werden.
Öffne unsere Ohren und unser Herz, damit wir hören und tun, was du von uns willst.
Denn so bauen wir gemeinsam an deinem Reich, das Bestand hat für alle Ewigkeit.

So segne uns der dreieinige Gott,
(+) der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

 


Impuls für die kommende Woche

Einen Schlüsselanhänger basteln.
Mit verschiedenen Perlen, Schleifenbändern o.ä. Schlüsselanhänger herstellen. Wenn vorhanden, einen Schlüsselring mit einbinden. Sonst reicht auch eine Schlaufe mit dem Faden, Lederband oder Schleifenband – der Schlüsselanhänger soll ja an einen Schlüsselbund aufgefädelt werden können.

Liebe Familien, liebe Kinder,

diesen Impuls haben wir für euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst. Wir grüßen Sie und Euch ganz herzlich.

Wir, das sind in dieser Woche

Mirjam Schmitt, Beate Lippert und Heike Weihrauch.

 

 

 

1. Lesung - Jes 22,19-23

Lesung aus dem Buch Jesaja.

So spricht der Herr zu Schebna, dem Palastvorsteher:
Ich werde dich von deinem Posten stoßen
und dich aus deiner Stellung reißen.
An jenem Tag
   werde ich meinen Knecht Éljakim,
   den Sohn Hilkíjas, berufen.
Ich werde ihn mit deinem Gewand bekleiden
   und ihm deine Schärpe fest umbinden.
Deine Herrschaft gebe ich in seine Hand
und er wird zum Vater für die Einwohner Jerusalems
   und für das Haus Juda.
Ich werde ihm den Schlüssel des Hauses David
   auf die Schulter legen.
Er wird öffnen
   und niemand ist da, der schließt;
er wird schließen
   und niemand ist da, der öffnet.
Ich werde ihn als Pflock an einer festen Stelle einschlagen
und er wird zum Thron der Ehre für sein Vaterhaus.

Hymnus auf die Unergründlichkeit der Wege Gottes

Röm 11,33-36


O Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes!

Wie unergründlich sind seine Entscheidungen, wie unerforschlich seine Wege!

Denn wer hat die Gedanken des Herrn erkannt? Oder wer ist sein Ratgeber gewesen?

Oder wer hat ihm etwas gegeben, sodass Gott ihm etwas zurückgeben müsste?

Denn aus ihm und durch ihn und auf ihn hin ist die ganze Schöpfung. Ihm sei Ehre in Ewigkeit!

Amen.

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus:

In jener Zeit,
   als Jesus in das Gebiet von Cäsaréa Philíppi kam,
   fragte er seine Jünger und sprach:
Für wen halten die Menschen den Menschensohn?
Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer,
andere für Elíja,
wieder andere für Jeremía oder sonst einen Propheten.
Da sagte er zu ihnen: Ihr aber,
   für wen haltet ihr mich?
Simon Petrus antwortete und sprach:
   Du bist der Christus,
der Sohn des lebendigen Gottes!
Jesus antwortete und sagte zu ihm:
   Selig bist du, Simon Barjóna;
denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart,
   sondern mein Vater im Himmel.
Ich aber sage dir:
Du bist Petrus – der Fels –
und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen
und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.
Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben;
was du auf Erden binden wirst,
   das wird im Himmel gebunden sein,
und was du auf Erden lösen wirst,
   das wird im Himmel gelöst sein.
Dann befahl er den Jüngern,
   niemandem zu sagen, dass er der Christus sei.

Amtsübergaben gehören zum Leben in der Politik, in der Wirtschaft, in der Kirche.

Der Vorsitz einer Partei, eines Vereins oder eines Unternehmens wird in andere Hände gegeben.

 

Diese Feiern geschehen aktuell im kleinen Kreis, üblicherweise werden sie groß begangen, mit zahlreichen Gästen, mit Musik und Empfängen.

Manche Amtsübergaben sind geplant und geregelt, andere deuten sich an, manche kommen überraschend.

 

Amtsübergaben.

Von einer solchen war in der ersten Lesung die Rede.

Schebna, der Palastvorsteher, wird von Eljakim abgelöst.

Eine Amtsübergabe, die für Schebna überraschend kommt. Er wird vom Thron gestoßen, so heißt es.

Eljakim wird eingesetzt und mit den Insignien, den Zeichen der Macht ausgestattet: mit Schärpe und mit Schlüssel.

 

Von einer Amtsübergabe hören wir auch im Evangelium.

Jesus übergibt Petrus eine Aufgabe. Auch Petrus erhält das Machtsymbol des Schlüssels.

Es sind keine gewöhnlichen Schlüssel: Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches übergeben.

 

Und er erhält eine Zusage: Dein Name ist Programm. Du bist Petrus, Petrus heißt ja wortwörtlich Stein, Fels.

Und diesem Namen sollst du gerecht werden. Du bist der Fels, auf den ich setze, der die Gemeinschaft der Glaubenden führen soll.

 

Petrus war einer der engsten Vertrauten Jesu. Er hat eine Umschulung hinter sich.

Vom Ursprungsberuf des Fischers wird er in die Nachfolge berufen und tritt als „Menschenfischer“ auf.

Er ist mutig in seiner Rede, wenn auch nicht immer mit geschliffenen Worten.

 

Aber so ganz felsenfest war Petrus nicht immer.

Petrus hat noch ein anderes Gesicht. Er will Jesus von seinem Leidensweg abhalten.

Und als es Spitz auf Knopf zugeht, leugnet er, Jesus zu kennen, dreimal verleugnet er ihn.

Petrus ist auch ein Mensch der Tränen, der sein Verhalten einseht und überdenkt und lernt.

Petrus, ein Mann mit vielen Gesichtern, mit verschiedenen Phasen des Lebens, mit Mut und Versagen.

Ein Mann, der genau wahrnimmt, wie sein Umfeld sich verändert und wie die Lage ist.

So kann er später großzügig sein und Entscheidungen treffen, die es ermöglichen, dass viele Menschen sich zu Christus bekennen können.

 

Petrus.

Und genau diesem Menschen übergibt Jesus Verantwortung. Nicht dem Perfekten, sondern, dem, der mit sich, seinem Leben, seiner Aufgabe ringt.

 

Der symbolischen Schlüssel, den Petrus von Jesus erhält, ist jedoch kein Selbstzweck. Er bezeichnet vielmehr eine Funktion.

Er beschreibt seine Aufgabe. Damit ist gesagt:

Du hast Verantwortung.

Du hast Sorgfalt walten zu lassen, von Dir hängt einiges ab.

Achte auf die Art und Weise, wie du deine Macht, deine Schlüssel, anwendest. Wozu du sie gebrauchst.

 

Du kannst damit öffnen und schließen. Zugang gewähren oder Zugang versperren. Aufschließen oder ausschließen.

 

So gesehen, wird Petrus zum Vorbild für alle Christen.

Ich darf meine unterschiedlichen Haltungen, Gefühle zulassen.

Ich darf Nähe und Distanzerfahrungen in Bezug auf Jesus bzw. den Glauben machen.

Ich soll nachdenken, ob ich anderen Menschen den Glauben aufschließe, sie einlade, ob ich Türen öffne, oder ob ich andere eher abweise oder ausschließe.

 

Hier liegt für mich eine Grundhaltung des Christen: Öffne ich Räume, weite ich Gedanken,

oder lebe und glaube ich so, dass andere eher abgeschreckt sind?

 

Petrus hat den Auftrag von Jesus bekommen.

Dieser Auftrag gilt, so meine ich, genauso uns.


Peter Göb

 

Lasst uns zu Jesus Christus beten, der die Menschen einlädt,
für den Glauben einzutreten und Verantwortung zu übernehmen.

 

Wir beten für alle, deren Leben durch Corona eingeschränkt war oder ist.
Für alle, die anderen so gut es geht beistehen.
Christus, höre uns -

 

Wir beten für alle, die anderen in diesen Tagen eine Freude machen.
Für jene, die für andere „Schlüsselpersonen“ sind.
Christus, höre uns -

 

Wir beten für alle, die uns nahestehen.
Für jene, um die wir uns Sorgen machen.
Christus, höre uns -

 

Wir beten für alle, die sich nach Frieden und Freiheit sehnen.
Für jene, die sich selbst in Gefahr begeben, um für Gerechtigkeit,
Wahrheit und Freiheit einzutreten.
Christus, höre uns -

 

Wir beten für eine gute Zukunft in unserer Gemeinde,
unserem Pastoralverbund und Bistum.
Für jene, die sich vor Ort engagieren und das Gemeindeleben aufrechterhalten und gestalten.
Christus, höre uns -

 

Wir beten für unsere Verstorbenen.
Christus, höre uns -

 

Dir Gott, legen wir ans Herz, was wir aussprechen und für uns behalten. Dir sei Dank und Ehre, jetzt und in Ewigkeit. Amen.

 

Tagesgebet aus dem Messbuch


Gott, unser Herr,
du verbindest alle, die an dich glauben,
zum gemeinsamen Streben.
Gib, daß wir lieben, was du befiehlst,
und ersehnen, was du uns verheißen hast,
damit in der Unbeständigkeit dieses Lebens
unsere Herzen dort verankert seien,
wo die wahren Freuden sind.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Gebet (Sonntagsbibel):


Gott,
in der Gemeinschaft der Kirche können wir dir begegnen.
Laß uns Menschen sein, die miteinander glauben
und sich gegenseitig in der Hoffnung bestärken.
Durch Christus, unseren Herrn.

 

Gott segne euch,
damit Ihr Mut habt zur Begegnung mit ihm mitten im Alltag. - Amen!

Gott segne euch,
damit ihr die Liebe spürt, die hinter seinen Fragen steht. - Amen!

Gott segne euch für den Beitrag,
den ihr heute leisten könnt. - Amen!

Und der Segen des allmächtigen Gottes,
des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
erfülle euch und mache euch sicher in eurem Alltag. – Amen.