Gedanken - 21. Mai - Christi Himmelfahrt


Wir dürfen wieder öffentliche Gottesdienste feiern.

Dafür gibt es jedoch große Auflagen, wie Sicherheitsabstand, Anmeldung usw. Die Gefahr einer Infektion mit dem Corona-Virus besteht auch in den Gottesdiensten und Kirchen.


Wenn Menschen daher enstscheiden, nicht zum Gottesdienst zu kommen, haben wir da volles Verständnis.

Wir werden darum auch weiterhin einen Gottesdienst für Familien, die Lesungstexte, Liedvorschläge, Fürbitten und einen Impuls zum Sonntag hier anbieten. Der dient dem persönlichen Gebet. Sie finden die Texte hinter dem jeweiligen "Reiter".


Die untenstehende veröffentlichte "Liturgie für Zuhause" hat das Sonntagsevangelium in der Kurzfassung als Grundlage. Die Gebete, biblischen Texte und Meditationen dienen als Anregung. Fühlen Sie sich aber bitte frei, den Gottesdienst ganz nach ihren eigenen Bedürfnissen anzupassen, indem Sie zum Beispiel andere Lieder oder ihre „Lieblingsgebete“ verwenden. Hilfreich dabei ist es auch, eine Gebetsatmosphäre zu schaffen. Eine Ikone (oder Kreuz), eine Kerze, ein Blumengesteck können dabei hilfreich sein.


Kirche
 

Zum 6. Sonntag der Osterzeit

Für Kinder und Familien
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Gedanken zum Sonntag
Fürbitten
Gebete
Segen

Familienandacht zu Christi Himmelfahrt

 

Kerze entzünden


Kreuzzeichen:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.


Lied:

Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen


Gebet:

Guter Gott, wir versammeln uns heute wieder um diese Kerze. Wir laden dich mit unserer Kerze ein, bei uns zu sein.


Hinführendes zum Verständnis des Evangeliums

Seid Ihr schon mal auf einem hohen Berg gewesen? Oben auf dem Gipfel kannst du weit in die Ferne schauen. Alles, was unten am Fuß des Berges ist, sieht so klein aus wie Spielzeug. Oben auf dem Berg ist es ein bisschen, wie zwischen Himmel und Erde. Zu so einem hohen Berg gehen die Jünger, um sich mit dem Auferstandenen Jesus zu treffen.


Evangelium (vor)lesen: Evangelium in leichter Sprache 
© www.evangelium‐in‐leichter‐sprache.de 


Fragen für ein gemeinsames Gespräch:

·         Was ist dir an dem Evangelium aufgefallen?

·         Jesus gibt den Jüngern einen Auftrag. Was sollen sie tun?

·         Auch die Jünger sind schon vor langer Zeit gestorben. Wer soll die Aufgaben jetzt übernehmen?

·         Welche Geschichte von Jesus kenne ich und wem will ich diese Geschichte als nächstes erzählen?


Fürbitten:

Guter Gott, Jesus ist zu dir und der ganzen Welt gegangen, um bei den Menschen zu sein. Weil wir daran glauben, dass wir ihm wichtig sind, bitten wir:

Um Mut, damit wir uns trauen, die Fragen zu stellen, die wir haben.
Herr, höre uns.

Für Menschen, die nichts oder nur sehr wenig von dir wissen. Um Leute, die ihnen lebendig und interessant von dir erzählen.
Herr, höre uns.

Für Menschen, die sehr traurig sind oder die viel leiden müssen, um den Glauben, dass du sie liebst und bei ihnen bist.
Herr, höre uns.

Für unsere Gemeinde, dass sie tauft und lehrt und so lebt und handelt, wie Jesus es uns gezeigt hat.
Herr, höre uns.

Für unsere Kirche, dass sie ein Zeichen dafür ist, dass du bei uns bist und die Menschen liebst.
Herr, höre uns.

Darum bitten wir dich, lieber Gott. Höre auch auf die Bitten, die wir jetzt nicht ausgesprochen haben. Amen.


Lied: Kommt, sagt es allen weiter

https://www.youtube.com/watch?v=viL7KqWSa3E

 

Segensbittgebet:

Der Herr sei vor dir, um dir den rechten Weg zu zeigen.
Der Herr sei neben dir, um dich in die Arme zu schließen und dich zu schützen.
Der Herr sei hinter dir, um dich zu bewahren.
Der Herr sei unter dir, um dich aufzufangen, wenn du fällst.
Der Herr sei in dir, um dich zu trösten, wenn du traurig bist.
Der Herr sei um dich herum, um dich zu verteidigen, wenn andere über dich herfallen.
Der Herr sei über dir, um dich zu segnen.

Das gewähre uns und alle an die wir gedacht haben, der Dreieinige Gott

+ der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.


Impulse für die kommende Woche

Manches können wir leichter glauben, wenn wir es sehen oder anfassen können.
Manches können wir niemals sehen. Anderes nur hin und wieder. Trotzdem ist es immer da. Jesus hat von sich gesagt, dass er für uns immer da sein wird. Wir denken nicht immer daran, weil wir Ihn nicht sehen oder anfassen können, wie die Menschen um uns herum. Einigen fällt es schwer, überhaupt daran zu glauben. Aber das etwas da ist, obwohl wir es nicht (immer) sehen, kennen wir auch in anderen Situationen, zum Beispiel beim Mond.

Es gibt ein Lied, das dies in einer Strophe beschreibt. Das Lied heißt, der Mond ist aufgegangen. Schau dir mal die 3. Strophe an.
Wenn du dir ein Bild mit einem Mond malst und über das Bett hängst, erinnert es dich immer daran, dass du niemals allein bist.


1) Der Mond ist aufgegangen,
die goldnen Sternlein prangen
am Himmel hell und klar.
Der Wald ist schwarz und schweiget
und aus den Wiesen steiget
der weiße Nebel wunderbar.

3) Seht ihr den Mond dort stehen?
 Er ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön.
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost belachen,
weil unsre Augen sie nicht sehn.

 


Liebe Familien, liebe Kinder,

diesen Impuls haben wir für euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst werden. Wir grüßen Sie und Euch ganz herzlich.

Wir, das sind:

Cordula Maschita Brietzke, Beate Lippert, Mirjam Schmitt und Heike Weihrauch.

 

 

1. Lesung - Apg 1,1-11

Lesung aus der Apostelgeschichte: 

Im ersten Buch, lieber Theophilus,
   habe ich über alles berichtet,
   was Jesus von Anfang an getan und gelehrt hat,
bis zu dem Tag, an dem er in den Himmel aufgenommen wurde.
Vorher hat er den Aposteln,
   die er sich durch den Heiligen Geist erwählt hatte,
   Weisung gegeben.
Ihnen hat er nach seinem Leiden
   durch viele Beweise gezeigt, dass er lebt;
vierzig Tage hindurch ist er ihnen erschienen
und hat vom Reich Gottes gesprochen.
Beim gemeinsamen Mahl gebot er ihnen:
Geht nicht weg von Jerusalem,
sondern wartet auf die Verheißung des Vaters,
   die ihr von mir vernommen habt!


Denn Johannes hat mit Wasser getauft,
ihr aber
   werdet schon in wenigen Tagen
   mit dem Heiligen Geist getauft werden.
Als sie nun beisammen waren, fragten sie ihn:
   Herr, stellst du in dieser Zeit
   das Reich für Israel wieder her?
Er sagte zu ihnen:
   Euch steht es nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren,
   die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat.
Aber ihr werdet Kraft empfangen,
   wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird;
und ihr werdet meine Zeugen sein
in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien
und bis an die Grenzen der Erde.
Als er das gesagt hatte,
   wurde er vor ihren Augen emporgehoben
und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken.
Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten,
   siehe, da standen zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen
und sagten: Ihr Männer von Galiläa,
was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?


Dieser Jesus, der von euch fort
   in den Himmel aufgenommen wurde,
   wird ebenso wiederkommen,
   wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.

2. Lesung - Eph 1,17-23

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus
   an die Gemeinde in Ephesus.

Schwestern und Brüder!
Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn,
   der Vater der Herrlichkeit,
   gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung,
   damit ihr ihn erkennt.
Er erleuchte die Augen eures Herzens,
   damit ihr versteht,
   zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid,
welchen Reichtum
   die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt
und wie überragend groß
   seine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist
durch das Wirken seiner Kraft und Stärke.


Er ließ sie wirksam werden in Christus,
   den er von den Toten auferweckt
   und im Himmel auf den Platz zu seiner Rechten erhoben hat,
hoch über jegliche Hoheit und Gewalt,
Macht und Herrschaft
und über jeden Namen, der nicht nur in dieser Weltzeit,
   sondern auch in der künftigen genannt wird.
Alles hat er ihm zu Füßen gelegt
und ihn, der als Haupt alles überragt,
   über die Kirche gesetzt.
Sie ist sein Leib,
   die Fülle dessen, der das All in allem erfüllt.

Evangelium - Mt 28,16-20

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus:  

In jener Zeit
   gingen die elf Jünger nach Galiläa
   auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte.
Und als sie Jesus sahen,
   fielen sie vor ihm nieder,
einige aber hatten Zweifel.
Da trat Jesus auf sie zu
und sagte zu ihnen:
   Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde.
Darum geht
   und macht alle Völker zu meinen Jüngern;
tauft sie
   auf den Namen des Vaters und des Sohnes
   und des Heiligen Geistes
und lehrt sie,
   alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.
Und siehe,
ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.

Normalerweise ist heute eine ganze Menge los.


Gruppen von Männern, manche davon Väter, andere wollen es möglicherweise noch werden, ziehen los.

So mit Bollerwagen mit was zu essen drauf, vor allem: Bierkästen. Sie wandern, reden, lachen, trinken.

Ich gebe zu, es ist ein bisschen plakativ und platt, klischeehaft, aber so wird es uns gezeigt, in den Nachrichten, den Berichten vom „Vatertag“.

Ja, normalerweise ist heute, eine Menge los, auf den Gassen, Wander- und Feldwegen.

Normalerweise.

 

Aber in diesem Jahr wird es ja anders sein. Denn es ist nur eingeschränkt möglich, in großen Gruppen loszuziehen, Gemeinschaft zu erleben, Kiste(n) Bier zu leeren. Die Ausgangsbeschränkungen gelten auch morgen, manche werden gegen sie verstoßen, um anzustoßen, andere werden sie einhalten und zu Hause bleiben.

 

Das, was normalerweise geht, geht grad nicht.

Es ist in diesem Jahr anders und wird noch lange nicht so sein wie es in den vergangenen Jahren war.

 

Manche reden von einer „neuen Normalität“, an die wir uns gewöhnen müssten. Anderen gefällt dieser Ausdruck überhaupt nicht.

 

Wie auch immer:

Ich finde den Begriff „neue Normalität“ passend für das, was die Jünger*innen damals erlebt haben.

Denn auch sie mussten sich umgewöhnen.

Sie hatten Jesus begleitet, seine Zuwendung zum Menschen erlebt, selbst erfahren, dass er sie heil macht, sie verändert, sie mutig sein lässt.

Sie sind mit ihm umhergezogen, haben seine Gleichnisse gehört, in Galiläa und Judäa. Sie waren bei ihm in Jerusalem, als sich die Lage zuspitzte. Sie waren dabei, als er verhaftet, verhört und gekreuzigt wurde. Sie haben seinen Tod miterleben müssen.

 

Sie waren dabei, als er ihnen nach seiner Auferstehung erschienen ist. Und sie spürten, dass es nicht so einfach ist, sich an die neue Situation, an die „neue Normalität“ zu gewöhnen. Sie erkannten ihn oft nicht, sahen erst auf den zweiten oder dritten Blick, dass es Jesus war, der in ihrer Mitte ist.

 

Die Jünger*innen Jesu mussten sich an die neue Situation gewöhnen. Daran, dass er leibhaft nicht mehr unter ihnen war, aber irgendwie gegenwärtig.

Und: in dieser neuen und veränderten Situation hatten sie Kraft. Sie wurden gestärkt und konnten mit Mut und Zuversicht hinausgehen.

 

Was gab ihnen diese Kraft? Was setzte diese Energie frei?

Ich meine, es war die Zusage Jesu: Ich bin bei euch, alle Tage, bis zum Ende der Welt.

„Ich bin mit euch durch das All der Tage bis zum Voll-Ende der Weltzeit.“ (Fridolin Stier, München 1989).

 

Dieses Wort und die Erinnerung gaben den Jünger*innen damals die Kraft loszuziehen. Diese Zusage und der Blick zum Himmel gaben ihnen den Mut, auf die Erde zu schauen. Der Blick zum Himmel gibt Energie, die Erde und den Menschen in den Blick zu nehmen.

 

Und darum konnten die Jünger*innen fortan das tun, was Jesus bisher tat. Sie konnten sich anderen Menschen zuwenden, ihnen Heil schenken, ihnen Mut machen, sie aufrichten.

Sie konnten ihnen Geschichten und Gleichnissen erzählen und das Leben der anderen verändern. Sie konnten an anderen tun, was Jesus an ihnen getan und gewirkt hat.

Der Blick zum Himmel wurde die Kraft ihres Lebens, ihre Quelle, ihr Gedächtnis.

 

Wir dürfen auf den Himmel schauen, wir dürfen uns die Zusage „Ich bin mit euch durch das All der Tage bis zum Voll-Ende der Weltzeit“ zu Herzen nehmen und den Blick auf die Menschen neben und mit uns richten.

 

Durch den Blick zum Himmel den Menschen sehen und ihn aufrichten, wenn wir das tun, dann wird Christi Himmelfahrt konkret.

Jesus ist zum Vater gegangen und dennoch gegenwärtig. Ihn bitten wir:

 

1.     Für die Menschen,
die in dieser Zeit besonders für einen anderen Menschen da sind.
Christus, höre uns -

2.     Für alle, die Grundrechte, Freiheit und Gesundheitsschutz gut und angemessen miteinander verbinden wollen.
Christus, höre uns -

 

3.     Für alle, deren Bedingungen am Arbeitsplatz schlecht sind
oder am Ende ihre körperlichen und geistigen Kräfte sind.
Christus, höre uns -

 

4.     Für alle, die sich für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen.
Christus, höre uns -

 

5.     Für alle, die in der Ökumene engagiert sind.
Christus, höre uns -

 

6.     Für alle Menschen mit Fluchterfahrung und für jene,
die aktuell auf der Flucht sind.
Christus, höre uns –

7.     Für unsere Verstorbenen.

 

Für sie alle beten wir, besonders auch für unsere Kranken und die Einsamen und alle, die in Überlastung, Dunkelheit oder Depression gefangen sind.
Höre unser Beten, jetzt und alle Zeit, bis zu unserer Ewigkeit. Amen.

 

Tagesgebet aus dem Messbuch


Allmächtiger, ewiger Gott,
erfülle uns mit Freude und Dankbarkeit,
denn in der Himmelfahrt deines Sohnes
hast du den Menschen erhöht.
Schenke uns das feste Vertrauen,
dass auch wir zu der Herrlichkeit gerufen sind,
in die Christus uns vorausgegangen ist,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.


Gebet aus der "Sonntagsbibel":


Großer Gott,
dein Sohn ist Haupt und Herr der Geschichte.
Laß uns durch unser Leben
seine Gegenwart bezeugen.
Durch Christus, unseren Herrn.


 

Du, Gott, misst den Himmel aus –
schenke meinem Leben Halt.

Du, Jesus, bist jetzt im Himmel –
Lass deine Liebe unter uns wohnen.

Du, Heiliger Geist, kommst aus dem Himmel –
nimm Platz in meinem Herzen.

Es segne und behüte uns der Gott,
der Vater ist und Sohn und Heiliger Geist.


Manfred Wussow