26. Sonntag im Jahreskreis - 26. September 2021



Familienandacht
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Gedanken
Fürbitten
Gebete
Segen

In den Ferien werden keine Familienandachten eingestellt.


Wir laden ein zu den Kindergottesdiensten:


Sonntag, 3. Oktober, 9 Uhr in BorkenSonntag,

17. Oktober, 11 Uhr in Homberg.


Euer Team vom Kindergottesdienst.



 

1. Lesung - Num 11,25-29

Lesung aus dem Buch Númeri.

In jenen Tagen
kam der Herr in der Wolke herab und redete mit Mose.
Er nahm etwas von dem Geist, der auf ihm ruhte,
und legte ihn auf die siebzig Ältesten.
Sobald der Geist auf ihnen ruhte,
redeten sie prophetisch.
Danach aber nicht mehr.
Zwei Männer aber waren im Lager geblieben;
der eine hieß Eldad,
der andere Medad.
Auch über sie kam der Geist.
Sie gehörten zu den Aufgezeichneten,
waren aber nicht zum Offenbarungszelt hinausgegangen.
Auch sie redeten prophetisch im Lager.
Ein junger Mann lief zu Mose
und berichtete ihm:
Eldad und Medad
sind im Lager zu Propheten geworden.
Da ergriff Jósua, der Sohn Nuns,
der von Jugend an der Diener des Mose gewesen war, das Wort
und sagte: Mose, mein Herr, hindere sie daran!
Doch Mose sagte zu ihm: Willst du dich für mich ereifern?
Wenn nur das ganze Volk des Herrn zu Propheten würde,
wenn nur der Herr seinen Geist auf sie alle legte!

2. Lesung - Jak 5,1-6 Lesung aus dem Jakobusbrief.


Ihr Reichen,
weint nur und klagt über das Elend, das über euch kommen wird!
Euer Reichtum verfault
und eure Kleider sind von Motten zerfressen,
euer Gold und Silber verrostet.
Ihr Rost wird als Zeuge gegen euch auftreten
und euer Fleisch fressen wie Feuer.
Noch in den letzten Tagen habt ihr Schätze gesammelt.
Siehe, der Lohn der Arbeiter, die eure Felder abgemäht haben,
der Lohn, den ihr ihnen vorenthalten habt,
schreit zum Himmel;
die Klagerufe derer, die eure Ernte eingebracht haben,
sind bis zu den Ohren des Herrn Zebaoth gedrungen.
Ihr habt auf Erden geschwelgt und geprasst
und noch am Schlachttag habt ihr eure Herzen gemästet.
Verurteilt und umgebracht habt ihr den Gerechten,

er aber leistete euch keinen Widerstand.

Evangelium - Mk 9,38-48


Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

In jener Zeit
sagte Johannes, einer der Zwölf, zu Jesus:
Meister, wir haben gesehen,
wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb;
und wir versuchten, ihn daran zu hindern,
weil er uns nicht nachfolgt.
Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht!
Keiner, der in meinem Namen eine Machttat vollbringt,
kann so leicht schlecht von mir reden.
Denn wer nicht gegen uns ist,
der ist für uns.
Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt,
weil ihr zu Christus gehört –
Amen, ich sage euch:
Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen.


Wer einem von diesen Kleinen, die an mich glauben,
Ärgernis gibt,
für den wäre es besser,
wenn er mit einem Mühlstein um den Hals
ins Meer geworfen würde.
Wenn dir deine Hand Ärgernis gibt,
dann hau sie ab;
es ist besser für dich,
verstümmelt in das Leben zu gelangen,
als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen,
in das nie erlöschende Feuer.
Und wenn dir dein Fuß Ärgernis gibt,
dann hau ihn ab;
es ist besser für dich, lahm in das Leben zu gelangen,
als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden.
Und wenn dir dein Auge Ärgernis gibt,
dann reiß es aus;
es ist besser für dich,
einäugig in das Reich Gottes zu kommen,
als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden,
wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.

Heute wird gewählt.


Manche sprechen von einer „Richtungswahl“ –

Ist aber nicht jede Wahl eine „Richtungswahl“?


Und ist dieser Hinweis nicht eher formaler Natur?


Die Richtung an sich ist das eine – das Ziel, das Ergebnis ist doch wichtiger.

Nur weil ich in Richtung Süden fahre, komme ich noch lange nicht am Mittemeer an. Es braucht konkrete Angaben, klare Hinweise, eindeutige Ziele.

Und wer immer nur auf formale Dinge hinweist, hat vermutlich keine Inhalte oder Ziele zu transportieren.

Heute wird gewählt.


Auch im neuen Bundestag werden Menschen vertreten sein, die sich zum christlichen Glauben bekennen. Ich habe es nicht überprüft, aber ich kann mir vorstellen, dass in allen Fraktionen Menschen gibt, die sagen, sie seien evangelisch oder katholisch, zumindest christlich und die zu ihrem Glauben stehen und ihn leben.

Am ökumenischen Gottesdienst vor der ersten Sitzung werden dann wohl auch wieder einige der Politiker*innen aus allen Fraktionen teilnehmen.


Aber geht das überhaupt zusammen?

Glaube und Politik? Christ sein und christliche Werte vertreten und in der Politik aktiv sein und wichtige Entscheidungen treffen, also bei politischen Entscheidungen den persönlichen Glauben als Maßstab nehmen?


Ich kann mir vorstellen, dass nicht wenige Politiker*innen da in einem Spanungsverhältnis stehen.

Denn so manche Frage und Entscheidung der Politik ist für die Kirchen wichtig: Fragen rund ums Leben und den Schutz des Lebens, das Werbeverbot für Abtreibungen, vorgeburtliche Bluttests für Schwangere bezüglich des Down-Syndroms, die Suizidbeihilfe.


Es geht in der Politik auch um die Rechte und Sonderstellung der Kirchen, z. B. um den Einzug der Kirchensteuer bzw. deren Berechtigung. Es geht um Zahlungen des Staates an die Kirchen, die sog. Staatsleistungen.

Also gehen Glaube und Politik, aktives Christsein und aktives Engagement auf dieser Ebene zusammen?

Wäre nicht eine klare Trennung sinnvoll? Der gläubige Menschen sollte sich die Kirche aus der Politik heraushalten?

Bzw. die Kirchen sollte sich aus der Politik heraus halten!


Diese Forderung kam in letzter Zeit von Politikern, die verschiedenen Parteien angehörigen (Spahn, Söder, Weidel).

Die Kirchen sollen sich aus der Politik heraus halten.

Diese Forderung kam vor allem seit 2015. Sie hat sich an der Frage entzündet, Entzündet hat sich an der Positionierung der Kirche zur Aufnahme von Menschen mit Fluchterfahrung. Auch die Seenotrettung, also bei der Aufnahme von Flüchtenden im Mittelmeer ist ein Thema, das Widerspruch auslöst.


Darf die Kirche politisch sein?

Wir leben ja nicht auf einer Insel und einer eigenen Welt. Wir sind eingebunden in Gesellschaft, Staat, Kultur und wir haben den Auftrag Salz der Erde und Licht der Welt zu sein.

Und wir hören Texte, die alles andere als unpolitisch sind:


Ich schaue auf die zweite Lesung und lese dort:

Ihr Reichen,
weint nur und klagt über das Elend, das über euch kommen wird!
Euer Reichtum verfault
und eure Kleider sind von Motten zerfressen,
euer Gold und Silber verrostet.

Noch in den letzten Tagen habt ihr Schätze gesammelt.
Siehe, der Lohn der Arbeiter, die eure Felder abgemäht haben,
der Lohn, den ihr ihnen vorenthalten habt,
schreit zum Himmel;
die Klagerufe derer, die eure Ernte eingebracht haben,
sind bis zu den Ohren des Herrn Zebaoth gedrungen.
Ihr habt auf Erden geschwelgt und geprasst
und noch am Schlachttag habt ihr eure Herzen gemästet.


Für mich sind diese Aussagen politisch, hochpolitisch.

Eine Kirche, die sich für Arme, Benachteiligte, für Flüchtlinge, für Minderheiten, für Familien, für Kinder einsetzt, ist für mich politisch. Anders geht’s gar nicht.

Die Arbeit der Caritas und der Diakonie ist in meinen Augen politisch.

Die Sozialworte, die Hinweise auf Umweltzerstörung und Klimaschutz – Christen sagen dazu Bewahrung der Schöpfung, sind politisch.


Daher finde ich es wichtig, dass Christen zur Wahl gehen,

dass Sie schauen, wie die Parteien mit Menschen in sozialer Notlage, mit Randgruppen, mit Geflüchteten umgehen.

Welche Parteien setzen sich für die Bewahrung der Schöpfung ein.

Welche Partei hat die Menschen im Blick und nicht die großen Konzerne.

Welche Partei setzt sich für Gerechtigkeit ein.

Da gibt es nach meiner Wahrnehmung durchaus verschiedene Richtungen, die uns an ganz unterschiedliche Ziele führen.


Denn heute wird gewählt.

 

„Der Geist weht, wo er will.“
Bitten wir den Herrn um den Beistand des Heiligen Geistes für all unser Tun.


1. Sende deinen Geist allen, die weitreichende Entscheidungen treffen müssen: in ihrem Leben, in ihren Berufen, in Politik, Gesellschaft und Kirche.
Herr, höre uns -


2. Sei mit deinem Geist bei allen, die heute in den Deutschen Bundestag gewählt werden.
Herr, höre uns -


3. Sende deinen Geist allen, die in der Erziehung, Betreuung und Bildung von Kindern tätig sind.
Herr, höre uns -

4. Stärke alle, die die Welt oder die Kirche nicht mehr verstehen und die von Entscheidungen der Verantwortlichen enttäuscht sind.
Herr, höre uns -


5. Sende deinen Geist allen, die sich für oder gegen die Firmung entschieden haben oder entscheiden.
Herr, höre uns -


6. Stärke mit deinem Beistand alle, die krank oder einsam sind
und jene, die in einer schwierigen Phase des Lebens stehen.
Herr, höre uns -


7. Sende deinen Geist allen, die sich um alt gewordene und kranke Menschen kümmern, sie liebevoll begleiten und pflegen.
Herr, höre uns -


8. Schenke Leben allen,
die uns in deine Gemeinschaft vorausgegangen sind.
Wir denken besonders an…
Herr, höre uns -


Herr, Jesus Christus, du hast uns mit den Gaben des Heiligen Geistes beschenkt.

Dafür danken wir dir und preisen dich – heute und in Ewigkeit.

Tagesgebet aus dem Messbuch


Großer Gott, du offenbarst deine Macht
vor allem im Erbarmen und im Verschonen.
Darum nimm uns in Gnaden auf,
wenn uns auch Schuld belastet.
Gib, dass wir unseren Lauf vollenden
und zur Herrlichkeit des Himmels gelangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christu

Sonntagsbibel


Heiliger Gott,
dein Geist wirkt, wo er will.
Öffne uns den Blick für das Gute,
das durch Menschen in unserer Umgebung geschieht.
Durch Christus, unseren Herrn.

 

Möge dein Weg dir freundlich entgegenkommen,

möge der Wind dir den Rücken stärken.

Möge die Sonne dein Gesicht erhellen

und der Regen um dich her die Felder tränken.

Und bis wir beide, du und ich, uns wiedersehen,

möge Gott dich schützend in seiner Hand halten.