Gedanken - 17. Sonntag im Jahreskreis


Wir dürfen wieder öffentliche Gottesdienste feiern.

Dafür gibt es jedoch große Auflagen, wie Sicherheitsabstand, Anmeldung usw. Die Gefahr einer Infektion mit dem Corona-Virus besteht auch in den Gottesdiensten und Kirchen.


Wenn Menschen daher enstscheiden, nicht zum Gottesdienst zu kommen, haben wir da volles Verständnis.

Wir werden darum auch weiterhin einen Gottesdienst für Familien, die Lesungstexte, Fürbitten und einen Impuls zum Sonntag hier anbieten. Der dient dem persönlichen Gebet. Sie finden die Texte hinter dem jeweiligen "Reiter". 

All das dient der Anregung. Fühlen Sie sich aber bitte frei, den Gottesdienst ganz nach ihren eigenen Bedürfnissen anzupassen, indem Sie zum Beispiel andere Lieder oder ihre „Lieblingsgebete“ verwenden. Hilfreich dabei ist es auch, eine Gebetsatmosphäre zu schaffen. Eine Ikone (oder Kreuz), eine Kerze, ein Blumengesteck können dabei hilfreich sein.


 
Für Kinder und Familien
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Gedanken zum Sonntag
Fürbitten
Gebete
Segen

In den Sommerferien macht das Team vom Kinder- und Familiengottesdient Pause.

Der nächste Impuls erscheint am 16. August.

 

1. Lesung - 1 Kön 3,5. 7-12

Lesung aus dem ersten Buch der Könige:


In jenen Tagen
erschien der Herr dem Sálomo nachts im Traum
und forderte ihn auf:
   Sprich eine Bitte aus, die ich dir gewähren soll!
Und Sálomo sprach: Herr, mein Gott,
du hast deinen Knecht
   anstelle meines Vaters David zum König gemacht.
Doch ich bin noch sehr jung
und weiß nicht aus noch ein.
Dein Knecht
   steht aber mitten in deinem Volk, das du erwählt hast:
einem großen Volk,
   das man wegen seiner Menge
   nicht zählen und nicht schätzen kann.
Verleih daher deinem Knecht ein hörendes Herz,
damit er dein Volk zu regieren
   und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht!
Wer könnte sonst dieses mächtige Volk regieren?
Es gefiel dem Herrn, dass Sálomo diese Bitte aussprach.
Daher antwortete ihm Gott:
   Weil du gerade diese Bitte ausgesprochen hast
   und nicht um langes Leben,
   Reichtum oder um den Tod deiner Feinde,
   sondern um Einsicht gebeten hast, um auf das Recht zu hören,
werde ich deine Bitte erfüllen.
Sieh, ich gebe dir ein so weises und verständiges Herz,
   dass keiner vor dir war und keiner nach dir kommen wird,
   der dir gleicht.


2. Lesung - Röm 8,28-30

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus
   an die Gemeinde in Rom.

Schwestern und Brüder!
Wir wissen, dass denen, die Gott lieben,
   alles zum Guten gereicht,
denen, die gemäß seinem Ratschluss berufen sind;
denn diejenigen, die er im Voraus erkannt hat,
   hat er auch im Voraus dazu bestimmt,
   an Wesen und Gestalt seines Sohnes teilzuhaben,
damit dieser der Erstgeborene unter vielen Brüdern sei.
Die er aber vorausbestimmt hat,
   die hat er auch berufen,
und die er berufen hat,
   die hat er auch gerecht gemacht;
die er aber gerecht gemacht hat,
   die hat er auch verherrlicht.

Evangelium - Mt 13,44-52

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

44 Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war.

Ein Mann entdeckte ihn und grub ihn wieder ein. Und in seiner Freude ging er hin, verkaufte alles, was er besaß, und kaufte den Acker.

45 Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte.

46 Als er eine besonders wertvolle Perle fand, ging er hin, verkaufte alles, was er besaß, und kaufte sie.


47 Wiederum ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Netz, das ins Meer ausgeworfen wurde und in dem sich Fische aller Art fingen.

48 Als es voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie setzten sich, sammelten die guten Fische in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg.

49 So wird es auch bei dem Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern

50 und sie in den Feuerofen werfen. Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.

51 Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten ihm: Ja. 52 Da sagte er zu ihnen:

Deswegen gleicht jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, einem Hausherrn, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt.

Angenommen, nur mal angenommen, Sie hätten diesen Traum.

So in der kommenden Nacht würden Sie träumen. Und der HERR würde Ihnen erscheinen. So wie damals Salomo.

 

Und Sie würden in der kommenden Nacht bei Ihrem Traum aufgefordert:

Sprich eine Bitte aus, die ich dir gewähren soll!

 

Hätten Sie eine Antwort und wenn ja, was würden Sie antworten, was würden sie sich wünschen?

Welchen Wunsch haben Sie aktuell, von dem hoffen, dass er in Erfüllung geht?

 

Wir machen jetzt keinen Stuhlkreis und keinen Austausch darüber. Aber ich finde, es lohnt sich, diesem Gedanken einmal nachzugehen.

 

Einige Vermutungen habe ich zu Ihren Wünschen.

Manche wünschen sich vielleicht Kraft für Ihren Körper.

Andere Klarheit in einer Entscheidung.

 

Es kann den Wunsch geben, die anstehenden Aufgaben bewältigen zu können.

Vielleicht einem Menschen beizustehen, ihm zu helfen, sich gut um ihn kümmern zu können.

Und manche wünschen sich vielleicht Ruhe, Entspannung oder die Lösung bei Konflikten und Problemen aller Art.

 

Die Vielfalt der Antworten ist größer, als hier aufgezählt.

 

„Sprich eine Bitte aus, die ich Dir gewähren soll“, so ist die Aufforderung an Salomo. Er bittet um ein hörendes Herz.

Seine Bitte dreht sich nicht um das eigene Ich.

Er denkt nicht an ein langes Leben, an Reichtum, Glück und Gesundheit.

 

Er hat eine neue Aufgabe bekommen, er steht vor großen Herausforderungen, er steht in einer unruhigen Zeit.

Er wünscht sich ein „hörendes Herz“, damit er seine Aufgaben wahrnehmen und ihnen gerecht werden kann.

 

Als König möchte er hören, was die Menschen sagen und was Gott ihm sagt und – um nach dem Hören - dann auch handeln können.

Er sieht seine Aufgabe als Dienst am anderen und als Dienst am Menschen.

 

Salomos Bitte wird ihm gewährt. Er bekommt ein „weises und verständiges Herz“.

 

Das Herz war und ist wichtig und es wird immer auch mit Bedeutungen belegt.

Dem Herz wurde im alten Israel eine besondere Bedeutung zugesprochen.

Es war sowohl der Sitz der Gefühle als auch der Sitz des Verstandes und der Vernunft.

Gefühle und Verstand kamen im Herzen quasi zusammen, bildeten eine Einheit.

 

Wenn nun Salomo sich ein „hörendes“ Herz wünscht, dann wünscht er sich, dass er die sachlichen Informationen genauso wahrnimmt,

wie die Gefühlslage der anderen Person. Beides möge zusammenkommen.

 

Salomo möchte sensibel sein, Argumente und Emotionen wahrnehmen und abwägen und dann entscheiden.

Gerecht und klug möchte er sein und seine Aufgabe wahrnehmen.

 

In der Tat, bis heute reden wir, wenn schwierige Entscheidungen klug getroffen wurden, von „salomonischen Urteilen“.

Alle finden sich wieder und fühlen sich gerecht behandelt.

 

Ich finde, der Wunsch Salomos ist auch heute wichtig. Es braucht in dieser Zeit ein hörendes, ein weises und verständiges Herz.

Und es braucht weise und kluge Entscheidungen.

 

Weisheit und Klugheit für die Dinge, die im Leben von uns jeweils persönlich anstehen und die entschieden werden wollen.

Es braucht Weisheit und Klugheit bei den Entscheidungen, die in der Politik und Gesellschaft nötig sind.

Weisheit und Klugheit sind in der Kirche nötig, bei allen Überlegungen, wie es in der Kirche in Bistum und weltweit weitergeht.

 

Was da in den letzten Tagen als Instruktion aus Rom kam, war weder weise noch klug. Ich empfinde es als Ausdruck von Angst, von Rückzug, von Unkenntnis der Situationen vor Ort. Diese Instruktion bringt, um einen Erzbischof zu zitieren, „mehr Schaden als Nutzen“ ( https://erzbistum-bamberg.de/nachrichten/erzbischof-schick-zur-instruktion-der-kleruskongregation/758b74f8-9eb8-494b-9ae9-fd40e63d1a3d?mode=detail )

Bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen weise und klug, aber auch eindeutig darauf reagieren.

 

Der Wunsch Salomos ist zu jeder Zeit aktuell und sinnvoll. Ein hörendes, weises, kluges Herz zu haben mit dem Vernunft und Gefühl zusammenkommen.

Und vielleicht träumen Sie ja in der kommenden Nacht wirklich…


Peter Göb


 

Zu Gott, dem verborgenen und wertvollen zugleich, beten wir:

 

Für alle, die kein Glück in ihrem Leben zu haben scheinen.
Herr, höre uns -

 

Für alle, die mit sich und ihrem Leben unzufrieden sind.
Herr, höre uns -

 

Für alle, die von der Kirche und ihren Verlautbarungen enttäuscht oder sogar entsetzt sind.
Für jene, die am guten Miteinander der Charismen festhalten und gemeinsam Kirche sind.
Herr, höre uns -

 

Für alle, die sich für sich ein „hörendes Herz“ und eine richtige Entscheidung wünschen.
Herr, höre uns -

 

Für die Kranken und für alle, die für sie da sind.
Für die Hundertausenden, die täglich neu mit dem Corona-Virus infiziert werden, für die Erkrankten und alle, die lange an den Folgen einer Krankheit leiden.
Herr, höre uns -

 

Für unsere Verstorbenen.
Herr, höre uns –

 

Für sie alle und in allem, was uns beschäftigt und bewegt bitten wir dich.
Erhöre unser Beten, jetzt und bis zu unserer Ewigkeit. Amen.

 

Tagesgebet aus dem Messbuch


Gott, du Beschützer aller, die auf dich hoffen,
ohne dich ist nichts gesund und nichts heilig.
Führe uns in deinem Erbarmen den rechten Weg
und hilf uns,
die vergänglichen Güter so zu gebrauchen,
daß wir die ewigen nicht verlieren.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Gebet (Sonntagsbibel):


Gott,
in deinem Sohn ist dein Reich angebrochen.
Erfülle uns mit Freude darüber,
daß wir in diesem Reich leben dürfen.
Durch Christus, unseren Herrn.

 

Es segne Euch Gott, der Vater,
der wie ein guter Sämann unermüdlich sein Wort aussendet.

Es segne Euch Gott, der Sohn,
der uns durch sein Beispiel die Sehnsucht nach dem Schatz im Acker gelehrt hat.

Es segne Euch Gott, der Heilige Geist,
der das Wachsen des Reiches Gottes in dieser Welt antreibt und vollendet.

So segne Euch der dreifaltige Gott...