Wir dürfen wieder öffentliche Gottesdienste feiern.
Dafür gibt es jedoch große Auflagen, wie Sicherheitsabstand, Anmeldung usw. Die Gefahr einer Infektion mit dem Corona-Virus besteht auch in den Gottesdiensten und Kirchen.
Wenn Menschen daher enstscheiden, nicht zum Gottesdienst zu kommen, haben wir da volles Verständnis.
Wir werden darum auch weiterhin einen Gottesdienst für Familien, die Lesungstexte, Fürbitten und einen Impuls zum Sonntag hier anbieten.
Der dient dem persönlichen Gebet. Sie finden die Texte hinter dem jeweiligen "Reiter".
All das dient der Anregung. Fühlen Sie sich aber bitte frei, den Gottesdienst ganz nach ihren eigenen Bedürfnissen anzupassen, indem Sie zum Beispiel andere Lieder oder ihre „Lieblingsgebete“ verwenden. Hilfreich dabei ist es auch, eine Gebetsatmosphäre zu schaffen. Eine Ikone (oder Kreuz), eine Kerze, ein Blumengesteck können dabei hilfreich sein.
Familienandacht zum 14. Sonntag im Jahreskreis
Kerze entzünden
Kreuzzeichen:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied:
Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.
Gebet:
Guter Gott, am Freitag hat es
Ferien gegeben. Nun haben wir eine Pause von der Schule und dem Homeschooling.
Es tut gut, sich mal auszuruhen. Es tut gut, wenn uns jemand hilft, Lasten zu
tragen.
Wir danken Dir, dass wir bei Dir auch Ruhe haben dürfen.
Hinführendes zum Verständnis des Evangeliums
In dem Evangelium der neuen Einheitsübersetzung ist von einem Joch die Rede. Ein Joch ist etwas, das wir heute eher von Bildern oder aus dem Museum kennen. Du kannst Dir darunter ein abgerundetes, manchmal auch gepolstertes Gestell vorstellen, das auf die Schultern gelegt wurde. An den Armen des Jochs hingen Ketten, in die Lasten, wie etwa Eimer gehängt wurden. Das hat geholfen, das Gewicht zu verteilen.
Ihr
könnt es einmal ausprobieren:
Nimm zwei Eimer und fülle diese mit Wasser. Nimm in jede Hand einen Eimer und
trage diese Eimer ein Stück. Wie fühlt sich das an den Händen an?
Nimm jetzt ein Handtuch und rolle es von der breiten Seite auf. Zu zweit funktioniert das bestimmt besser. Lege diese Handtuchrolle über deine Schulter. Jedes Ende des Handtuchs legst Du um den Griff des Eimers. Nun trägst Du den Eimer die gleiche Strecke zurück.
Gibt es einen Unterschied? Was war angenehmer?
Evangelium (vor)lesen: Evangelium in leichter Sprache
© www.evangelium‐in‐leichter‐sprache.de
Fragen für ein gemeinsames Gespräch
· Auf was freue ich mich in den Ferien am meisten?
· Was meint Jesus damit, wenn er sagt: „Ich nehme euer Joch auf mich.“ ?
· Wo kann ich meine Angst, meine Sorgen, meine Traurigkeit abladen und teilen?
·
Fürbitten:
Guter
Gott, du liebst uns alle ohne Vorbedingung und ohne eine Leistung zu erwarten. Du
sagst von Dir, dass Du geduldig und barmherzig bist.
Mit dieser Zusage kommen wir zu dir und bitten dich:
Wir
bitten für die Reisenden um eine gute Fahrt und Wiederkunft.
Christus, höre uns.
Wir bitten für die, die Zuhause bleiben, um wache Sinne, die Schönheit hier zu
entdecken.
Christus, höre uns.
Wir
bitten um eine Zeit der Ruhe und Erholung, egal wo wir sind.
Christus, höre uns.
Wir
bitten für die Verstorbenen um einen bleibenden Platz bei Dir.
Christus, höre uns.
Du bist der Gott, zu dem wir mir allem kommen dürfen. Dafür danken wir dir und bitten dich, durch Christus unseren Herrn. Amen.
Lied:
Du bist da wo Menschen leben
https://www.youtube.com/watch?v=XlW9Y5zBo7g
Segensbitte:
Uns
aber lasse der Herr wachsen
und immer reicher werden
in der Liebe zueinander und zu allem!
Dazu
segne uns der menschenfreundliche Gott
+ der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Impuls für die kommende Zeit
Nun starten die Ferien, eine Zeit der Ruhe und Erholung. Es kann auch zu einer Zeit der Entdeckung und der gestalteten Zeit sein. Du kannst Dir ein Ferienheft anlegen. Dort kannst Du alles mit Wort oder Bild eintragen, was du Tolles erlebt, geschmeckt, gefühlt, entdeckt oder erfahren hast. Am Ende der Ferien hast eine kleine Schatzkiste. Für manche ist ein solches Heft eine schöne Erinnerung, wenn es nach vielen Jahren wieder angeschaut wird.
Liebe Familien, liebe Kinder,
diesen Impuls haben wir für Euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst werden. Wir grüßen Sie und Euch ganz herzlich und wünschen schöne Ferien. Wir werden auch Ferien machen und melden uns mit unsere nächste Familienandacht am 16. August zurück.
Wir, das sind
Cordula Maschita Brietzke, Beate Lippert, Mirjam Schmitt und Heike Weihrauch.
1. Lesung - Sach 9,9-10
Lesung aus dem Buch Sacharia.
So spricht der Herr:
Juble laut, Tochter Zion!
Jauchze, Tochter Jerusalem!
Siehe, dein König kommt zu dir.
Gerecht ist er und Rettung wurde ihm zuteil,
demütig ist er und reitet auf einem Esel,
ja, auf einem Esel, dem Jungen einer Eselin.
Ausmerzen werde ich die Streitwagen aus Éfraim
und die Rosse aus Jerusalem,
ausgemerzt wird der Kriegsbogen.
Er wird den Nationen Frieden verkünden;
und seine Herrschaft reicht von Meer zu Meer
und vom Strom bis an die Enden der Erde.
2. Lesung - Röm 8,9. 11-13
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Rom.
Schwestern und Brüder!
Ihr seid nicht vom Fleisch,
sondern vom Geist bestimmt,
da ja der Geist Gottes in euch wohnt.
Wer aber den Geist Christi nicht hat,
der gehört nicht zu ihm.
Wenn aber der Geist dessen in euch wohnt,
der Jesus von den Toten auferweckt hat,
dann wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat,
auch eure sterblichen Leiber lebendig machen,
durch seinen Geist, der in euch wohnt.
Wir sind also nicht dem Fleisch verpflichtet, Brüder und Schwestern,
sodass wir nach dem Fleisch leben müssten.
Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt,
müsst ihr sterben;
wenn ihr aber
durch den Geist die sündigen Taten des Leibes tötet,
werdet ihr leben.
Evangelium - Mt 11,25-30
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.
In jener Zeit sprach Jesus:
Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde,
weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen
und es den Unmündigen offenbart hast.
Ja, Vater,
so hat es dir gefallen.
Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden;
niemand kennt den Sohn,
nur der Vater,
und niemand kennt den Vater,
nur der Sohn
und der, dem es der Sohn offenbaren will.
Kommt alle zu mir,
die ihr mühselig und beladen seid!
Ich will euch erquicken.
Nehmt mein Joch auf euch
und lernt von mir;
denn ich bin gütig und von Herzen demütig;
und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele.
Denn mein Joch ist sanft
und meine Last ist leicht.
Am Freitag haben die Sommerferien in Hessen begonnen. Endlich. Endlich Ferien.
Das Leben war bei manchen in den letzten Wochen etwas ruhiger. Bei anderen hingegen war es stressiger. Und das betraf Schule, Studium, Beruf, Sport, Kirche, Freizeit, wo auch immer. Die Zeit war und ist anders.
Darum ist es für viele gut, jetzt Ferien zu haben.
Die Planungen für Urlaub und Ferien mussten bei vielen verändert werden, geplante und gebuchte Reiseziele können nicht angefahren, angeflogen werden. Die Durchführung manch geplanter Reise im Herbst ist noch offen.
Wie und wo auch immer: Ferien- und Urlaubszeiten dienen der Erholung, der Entspannung und sollten nicht zu neuem Stress, zu „Urlaubs-Hektik“ führen.
Ruhe und Entspannung, Erholung will auch der Gottesdienst bringen. Wir kommen zusammen. Wir möchten den Glauben feiern, biblischen Texte hören, zur Kommunion gehen, Gemeinschaft erfahren, uns sehen.
All das möge möglich sein und erlebt werden.
Der Gottesdienst möge uns Ruhe schenken.
Äußerlich haben wir sie etwas. Wir singen keine Lieder, wir sprechen die Texte, hören das Orgelspiel, genießen die Stille. All das tritt verstärkt in den Mittelpunkt.
Beim Friedensgruß können wir uns alle in den Blick nehmen. Wir dürfen uns anschauen, anlächeln. Etwas, was sie nicht nur beim Friedensgruß, sondern immer tun dürfen. Wir dürfen zu einer Gemeinde werden, die einander in den guten Blick nimmt und wo wir uns anlächeln. Lächelnde Gemeinde.
Bei der Kommunionspendung sind wir achtsamer, achten auf den Abstand zueinander, schauen, wenn wir nach vorne gehen können, sind aufmerksamer.
Ja, wir feiern anders, vielleicht mit mehr Ruhe.
Was für einen Gottesdienst gilt, gilt für den Glauben.
Der Glaube will Ruhe verschaffen. Jesus sagt: Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken, so übersetzt die neue Einheitsübersetzung.
In einer anderen Übersetzung
(Fridolin Stier) steht: Ich will euch aufatmen lassen.
Ich finde, ein schönes Wort, eine wohltuende Bezeichnung. Wir dürfen aufatmen. Luft holen, Energie tanken.
Der Glaube will zur Ruhe finden lassen, will aufatmen lassen.
Wir dürfen Ruhe finden für unsere Seele. Bei aller äußeren und inneren Umtriebigkeit, bei allem, was uns in der Kirche und durch die Kirche aufregt, der Glaube an sich will uns Ruhe verschaffen. Aufatmen lassen.
Mitbringen kann und darf ich das, was mich beschäftigt. Das kann bei manchen die die Hektik des Lebens mit äußerer Unruhe sein. Bei anderen ist es vielleicht der Stress im Beruf oder Fragen und Probleme in der Beziehung oder Familie. Manche sind eingespannt in die Pflege von lieben Menschen, in der Sorge um die Gesundheit und andere Dinge.
Unser Zusammensein, der Gottesdienst, will Ruhe schenken in den Stürmen
des Lebens und Aufatmen lassen in den Anforderungen der Zeit.
Die Ferien haben in Hessen begonnen.
Eine Geschichte möge Sie noch hineinbegleiten in diese Zeit:
„Vom Mönchsvater Antonius wird berichtet, dass er inmitten seiner Mönchsgemeinde am Rand der oberägyptischen Wüste lebte. Einmal hatte er seine Mönche um sich gesammelt, nicht zum Gebet, nicht zum Gottesdienst, sondern einfach zum geselligen Beisammensein. Da kam ein Jäger vorbei und wunderte sich: „Da sieht man es wieder einmal! Typisch! Faul herumstehen und nicht arbeiten!“
Antonius kommt mit ihm ins Gespräch und fordert ihn auf: „Spann deinen Bogen!“ Der Jäger tut es. „Viel zu wenig, noch mehr spannen!“ ruft ihm Antonius zu. Der Jäger gehorcht. „Immer noch nicht genug! Noch kräftiger anspannen!“, befiehlt Antonius weiter. Doch diesmal macht das der Jäger nicht, sondern sagt: „Wenn ich ihn noch mehr anspanne, dann zerbricht er mir!“ „Aha“, antwortet der Mönchsvater, „schau, Jäger, genauso ist es mit dem Menschen! Wenn er seine Kräfte übermäßig anspannt, dann zerbricht er. Er muss entspannen, um anspannen zu können!“
Nachdenklich zieht der Jäger davon.“
Ferien und Urlaubszeit.
Es gilt, Freiräume zu schaffen, die es ermöglichen, den Bogen wieder zu entspannen. Die Seele baumeln zu lassen, ohne schlechtes Gewissen und das zu tun, was Freude macht.
Was könnte das sein? Einige Tätigkeiten, die die Seele erfreuen, sind:
schöne Musik hören,
in die Natur gehen,
den eigenen Körper verwöhnen,
ein gutes Essen genießen,
aufräumen,
einen Menschen mit Worten umarmen – auch wenn es vielleicht nur mit Worten geht.
Und:
Der Sonntag / Gottesdienst ist das Angebot, immer wieder zur Ruhe zu kommen. Der Glaube ist unser Schatz, der uns Ruhe und Erholung schenken möchte. Nicht nur in der Urlaubs- und Ferienzeit.
Lasst uns zu Jesus Christus beten,
der ein Herz hat für die Nöte und Sorgen der Menschen:
Für alle, die unter der Last ihres Lebens
leiden und daran zu zerbrechen drohen: um Zuversicht und Lebensmut.
Herr, höre uns – A: Herr, erhöre uns
Für alle, die sich für Frieden, Versöhnung
und Gerechtigkeit einsetzen: um Kraft und Durchhaltevermögen.
Herr, höre uns – A: Herr, erhöre uns
Für alle, die nun die Ferien- und Urlaubszeit
vor sich haben:
um Erholung und Aufatmen für Leib und Seele.
Herr, höre uns – A: Herr, erhöre uns
Für alle, die unter den Einschränkungen
leiden und
große wirtschaftliche Folgen zu tragen haben:
um Zuversicht und Geduld.
Herr, höre uns – A: Herr, erhöre uns
Für alle Kranken an Leib und Seele, besonders
für jene, die einen Schmerz in ihrer Seele tragen, über den sie nicht reden
können:
um Hilfe und Beistand.
Herr, höre uns – A: Herr, erhöre uns
Für alle Trauernden: um Stärkung und Trost in
ihrem Leid.
Herr, höre uns – A: Herr, erhöre uns
Für alle Verstorbenen:
um Geborgenheit und Lebensfülle in der Liebe Gottes.
Herr, höre uns – A: Herr, erhöre uns
Denn du, Herr, bist gütig und von Herzen demütig. Du schenkst uns Ruhe und Geborgenheit bei dir. Dafür danken wir dir, jetzt und allezeit, bis in Ewigkeit. Amen.
Tagesgebet aus dem Messbuch
Barmherziger Gott,
durch die Erniedrigung deines Sohnes
hast du die gefallene Menschheit
wieder aufgerichtet
und aus der Knechtschaft der Sünde befreit.
Erfülle uns mit Freude über die Erlösung
und führe uns zur ewigen Seligkeit.
Darum bitten wir durch Jesus Christus
Gebet (Sonntagsbibel):
Gott,
du stellst dich auf die Seite derer,
die auf dich ihre Hoffnung setzen.
Schenk uns den Mut,
unser Leben dir und deiner Liebe
anzuvertrauen.
Durch Christus, unseren Herrn.
Auf Eurem Weg in die Ferien und in den Urlaub
begleite Euch Gottes Segen.
Die heutige Verheißung seines Sohnes erfülle sich an Dir,
so dass Du Ruhe findest und zu Dir selbst gelangst.
Sein Geist schenke Dir Kraft und Erholung,
damit Dein Leib, Dein Geist und Deine Seele
wieder zueinander finden
und vereint in der Schöpfung den Schöpfer preisen.
Das gewähre Dir, uns und allen, die uns verbunden sind
der dreieinige Gott,
der Vater und der Sohn + und der Heilige Geist. - Amen.
© Christus Epheta, Homberg (Efze) - Christkönig, Borken (Hessen)