Auf dieser Seite finden Sie in der Regel Gedanken zum Sonntag oder eine ausformulierte Predigt sowie ein Segensgebet.

Die Predigten hier können in Form und Inhalt von den Predigten im Gottesdienst abweichen.


Am ersten Sonntag im Monat findet um 9 Uhr in Borken und am dritten Sonntag im Monat um 11 Uhr in Homberg ein Kindergottesdienst statt.


Die Lesungstexte der Sonn- und Wochentage finden Sie unter:

4. Fastensonntag

10. März 2024

Gedanken zum Sonntag
Segen

Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der GDL.

Nächtlicher Besuch bei einem Freund.

Fragen des Glaubens.


Was diese Dinge miteinander zu tun haben, ist Thema der Predigt, zu der es folgende schriftliche Ausfaltung gibt.



Tarifverhandlungen haben etwas Besonderes.

Zwei Parteien – Gewerkschaft und Arbeitgebende – sitzen an einem Tisch und verhandeln Lohn- und Gehaltssteigerungen, die Laufzeit des Tarifvertrages oder die Arbeitszeiten aus.


Wenn es gut geht, dann einigen sich beide Seiten relativ geräuschlos.

Aber es geht auch anders – siehe aktuelle Tarifauseinandersetzungen.

Zwischen der GDL und der Bahn gab es vier Wochen Verhandlungen im Verborgenen, im Geheimen.

Dennoch haben sich beide Seiten nicht verständigen können.

Die Verhandlungen liefen im „dunklen“,

im geheimen. Im vertraulichen Rahmen.


Manchmal braucht es den vertraulichen, nicht öffentlichen Rahmen, um Dinge zu besprechen, um Verhandlungen zu führen, um manches zu klären.


Nikodemus kommt nachts zu Jesus.

Nikodemus: eine besondere Figur.

Er ist ein Ratsherr, ein einflussreicher Bürger und religiöser Führer. Mitglied des Hohen Rates,

eines wichtigen Gremiums der Juden.

Nun geht er nachts zu Jesus.

Warum? Warum kommt er nicht am Tag?

Vielleicht, weil er von anderen im Hohen Rat nicht gesehen werden will.

Vielleich, weil ihn eine Frage oder Fragen umtreiben, die ihn nichtschlafen lassen.

Vielleicht, weil er mit seinem Besuch Grenzen des „Normalen“ überspringt?

Denn das wäre ungut für ihn, würde ihn angreifbar machen.

Vielleicht auch weil es noch nicht an der Zeit ist, sich bei Tag zu Jesus zu bekennen.


Nikodemus geht nachts zu Jesus.

Der religiöse Führer, ist von diesem Jesus fasziniert, möchte mehr von ihm wissen, will mit ihm unter vier Augen sprechen.

Daher kommt er im Dunkeln, im Verborgenen zu ihm.

Er meidet die Öffentlichkeit, zum eigenen Schutz?

Ein Gespräch entfaltet sich.

Nikodemus kann das, was ihn bewegt, mit Jesus besprechen, seine existentiellen Fragen an ihn stellen.


Es wird zu einem Gespräch über die Sendung, den Auftrag Jesu.

Er ist in die Welt gekommen,

damit die Welt durch ihn gerettet wird.

So wie das Volk Israel auf der Wüstenwanderung durch den Anblick der Schlange gerettet wurde, so wird er – Jesus – am Kreuz aufgerichtet werden und durch sein Sterben und durch seine Auferstehung die Welt retten. Er wird die Menschen erlösen.

Jesus will erlösen vom Tod. Er will uns lösen, befreien, von dem was, uns einschränkt, von dem, was uns am Leben hindert.

Das Ziel der Sendung Jesu ist die Heilung, die Heilwerdung des Menschen.

Die Welt wird gerettet, der Mensch wird gerettet,
nicht gerichtet werden.


Nikodemus braucht für dieses Gespräch noch den Schutz der Dunkelheit.

Er erfährt, was die Sendung Jesu ist. Er bekommt sinnbildlich, eine ausgestreckte Hand gereicht.

Jesus reicht Nikodemus die Hand.

Die ausgestreckte Hand, der Handschlag.

Es gibt ihn bei Vertragsabschlüssen – beim Kauf oder Verkauf von Grundstücken oder anderen Dingen.


Einander die Hand geben – eine schöne Geste.

Es braucht die Gesten der ausgestreckten Hand. In unserem Leben. In den Kriegs- und Krisengebieten der Welt. Bei den Tarifverhandlungen.


Und wir dürfen gewiss ein:

Gott streckt uns seine Hand entgegen. Wir dürfen sie ergreifen.



Peter Göb


Es erfülle euch der Segen des Vaters,
der uns Leben in Fülle schenken will. Amen.

Es erfülle euch der Segen des Sohnes,
dessen Licht uns begleiten soll. Amen.

Es erfülle euch der Segen des Heiligen Geistes,
in dem wir spüren dürfen, wo wir Gott finden. Amen.

Und der Segen des allmächtigen Gottes,
des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
begleite euch und den Alltag der neuen Woche. 


Amen.