Osterkerze

Christus ist erstanden - er ist wahrhaft auferstanden!



Wir wünschen Ihnen und allen, die zu Ihnen gehören, ein gesegnetes Osterfest!

Für Kinder und Familien
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Fürbitten
Gedanken zum Sonntag
Gebete
Segen
Liturgie für zu Hause

Familienandacht zu Ostern


Kerze entzünden

Kreuzzeichen:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.


Lied:

Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen


Gebet:
Jesus, die Menschen haben dich getötet.
Das ist nicht zu begreifen.
Aber das ist nicht das Ende.
Amen.

Hinführendes zum Verständnis des Evangeliums

In verschiedenen Ländern werden Beerdigungen und Gräber unterschiedlich gestaltet. Wir kennen hier meist die Beerdigung, also die Bestattung im Sarg oder in der Urne in einem Erdgrab. Zur Zeit Jesu wurden die Toten gesalbt, in ein Leinentuch gehüllt und in einem Felsengrab abgelegt. Das ist eine Höhle, die in den Stein gearbeitet wurde. Verschlossen wurde die Grabeshöhle mit einem Stein. Um ein solches Grab geht es heute und noch mehr, was in und um dieses Grab geschah. Und was dort neu begann.


Evangelium (vor)lesen: Evangelium in leichter Sprache
© www.evangelium‐in‐leichter‐sprache.de


Aktion zum Evangelium:

Dunkelheit und Licht sind wichtige Zeichen des Osterfestes. In der Dunkelheit der Nacht beginnt die Auferstehungsmesse. In der dunklen Kirche wird die Osterkerze entzündet. Von diesem Licht wird das Licht an die Kerzen der Gottesdienstbesucher weitergegeben. Das Licht verbreitet sich.
Jesus sagt von sich: „Ich bin das Licht der Welt.“

Auch um das Grab ereignete sich sehr viel. Es ist die Trauer, als Jesus in das Grab gelegt wurde. Und die Verwunderung und die Freude über seine Auferstehung, die am frühen Morgen entdeckt wurde.
Die Dunkelheit des Todes ist in der Grabeshöhle deutlich.
Jesus Christus als der Auferstandene ist das Licht der Welt. Die Dunkelheit des Todes kann das Licht Jesu nicht halten und bremsen.

Auf eurem Osterweg könnt ihr als Zeichen dafür eine Kerze stellen.
Oder ihr könnt eine Grabeshöhle bauen und ein LED – Licht in die Grabeshöhle legen.

Fragen für ein Gespräch:

· Was ist dir an dem Evangelium besonders aufgefallen?

· Welche verschiedenen Gefühle hatte Maria im Lauf des Textes?

· Woran hat Maria erkannt, dass Jesus ihr begegnet?

· Karfreitag dachten die Freunde Jesu, es ist alles aus. Was wird ihnen nach dieser Begegnung offenen Grab klar?

· Was bedeutet für uns heute Ostern als Fest der Auferstehung Jesu?


Fürbitten:
Durch deine Auferstehung gibst du uns Hoffnung. In dieser Hoffnung wenden wir uns an dich.

Viele Menschen haben keine Hoffnung und wissen nicht mehr weiter. Schenke neues Leben.
Alle: Schenke neues Leben.
Viele Menschen sind traurig und allein. Schenke neues Leben.
Alle: Schenke neues Leben.
Viele Menschen sind krank und haben Schmerzen. Schenke neues Leben.
Alle: Schenke neues Leben.
Viele Menschen haben Angst und trauen sich nichts mehr. Schenke neues Leben.
Alle: Schenke neues Leben.
Viele Menschen reden nicht mehr miteinander. Schenke neues Leben.
Alle: Schenke neues Leben.
Viele Familien bereiten sich auf die Erstkommunion vor. Schenke neues Leben.
Alle: Schenke neues Leben.

Guter Gott, wir loben und danken dir, jetzt und in Ewigkeit. Amen.


Lied:

Hört und seht, was an Ostern geschah

https://www.youtube.com/watch?v=ui7Kp8_o1IQ

oder
Manchmal feiern wir mitten im Tag
https://www.youtube.com/watch?v=nmphdxOA7bY


Segensbittgebet:

Deine Freunde haben es auf einmal begriffen.
Sie haben es weitergesagt:
Du bist nicht tot.
Du lebst.
Du bist uns ganz nah.
Das ist die frohe Botschaft.
Wir sind deine Freunde heute.
Lass uns das nicht vergessen.
So segne uns und alle für die wir beten
+der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Impuls für die Woche:

Lichtblickkekse backen

  • bereitet euren Lieblings-Butterplätzchenteig zu
  • schneidet -frei Hand- große Kreuze aus dem ausgerollten Teig (Tipp: Man kann auch ein Kreuz aus dem Internet kopieren, ausschneiden und als Schablone auf den Teig legen.)
  • in der Mitte ein Herz -oder was ihr mögt- ausstechen
  • diese Mitte mit kleingehämmerten Campino-Bonbons füllen
  • kleines Loch zum Aufhängen ausstechen
  • backen
  • auskühlen, ggf. verzieren - z.B. mit Schokoglasur
  • aufhängen und die Lichtblicke genießen - und dann ein paar Tage später verspeisen ;-)


Liebe Familien, liebe Kinder,

diesen Impuls haben wir für Euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst werden.


Wir grüßen Sie und Euch ganz herzlich und wünschen Ihnen gesegnete Ostern.

Cordula Maschita-Brietzke, Mirjam Schmitt, Heike Weihrauch und Beate Lippert

 

1. Lesung - Apg 10,34a. 37-43

Lesung aus der Apostelgeschichte. 

In jenen Tagen
   begann Petrus zu reden
und sagte:
Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist,
angefangen in Galiläa,
nach der Taufe, die Johannes verkündet hat:
wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat
   mit dem Heiligen Geist und mit Kraft,
wie dieser umherzog,
Gutes tat
und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren;
denn Gott war mit ihm.


Und wir sind Zeugen
   für alles, was er im Land der Juden und in Jerusalem getan hat.
Ihn haben sie an den Pfahl gehängt und getötet.
Gott aber hat ihn am dritten Tag auferweckt
und hat ihn erscheinen lassen,
zwar nicht dem ganzen Volk,
   wohl aber den von Gott vorherbestimmten Zeugen:
uns, die wir mit ihm nach seiner Auferstehung von den Toten
   gegessen und getrunken haben.
Und er hat uns geboten, dem Volk zu verkünden
und zu bezeugen:
Dieser ist der von Gott eingesetzte Richter
   der Lebenden und der Toten.
Von ihm bezeugen alle Propheten,
   dass jeder, der an ihn glaubt,
   durch seinen Namen die Vergebung der Sünden empfängt. 

2. Lesung - Kol 3,1-4

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus
   an die Gemeinde in Kolóssä.

Schwestern und Brüder!
Seid ihr nun mit Christus auferweckt,
   so strebt nach dem, was oben ist,
   wo Christus zur Rechten Gottes sitzt!
Richtet euren Sinn auf das, was oben ist,
   nicht auf das Irdische!
Denn ihr seid gestorben
und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott.
Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird,
   dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit.

Evangelium - Joh 20,1-18

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala 
   frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab
und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war.
Da lief sie schnell zu Simon Petrus
   und dem anderen Jünger, den Jesus liebte,
und sagte zu ihnen:
   Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen
und wir wissen nicht, wohin sie ihn gelegt haben.
Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus
   und kamen zum Grab;
sie liefen beide zusammen,
aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus,
   kam er als Erster ans Grab.
Er beugte sich vor
   und sah die Leinenbinden liegen,
ging jedoch nicht hinein.


Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war,
   und ging in das Grab hinein.
Er sah die Leinenbinden liegen
und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte;
es lag aber nicht bei den Leinenbinden,
   sondern zusammengebunden daneben
   an einer besonderen Stelle.
Da ging auch der andere Jünger,
der als Erster an das Grab gekommen war, hinein;
er sah und glaubte.
Denn sie hatten noch nicht die Schrift verstanden,
   dass er von den Toten auferstehen müsse. 
Dann kehrten die Jünger wieder nach Hause zurück.

Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte.
Während sie weinte,
   beugte sie sich in die Grabkammer hinein.
Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen,
den einen dort, wo der Kopf,
   den anderen dort,
   wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten.
Diese sagten zu ihr: Frau, warum weinst du?
Sie antwortete ihnen:
   Sie haben meinen Herrn weggenommen
   und ich weiß nicht, wohin sie ihn gelegt haben.


Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich
   um und sah Jesus dastehen,
   wusste aber nicht, dass es Jesus war.
Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du?
Wen suchst du?
Sie meinte, es sei der Gärtner,
und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast,
   sag mir, wohin du ihn gelegt hast!
   Dann will ich ihn holen.
Jesus sagte zu ihr: Maria!
Da wandte sie sich um
   und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister.
Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest;
   denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen.
Geh aber zu meinen Brüdern
   und sag ihnen:
   Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater,
   zu meinem Gott und eurem Gott.


Maria von Magdala kam zu den Jüngern
   und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen.
Und sie berichtete,
   was er ihr gesagt hatte.

Heute feiern wir die Wende vom Tod zum Leben.

Zu Gott, der lebendig ist und der Leben schenkt, beten wir:


Für alle, die sich nach Normalität in ihrem Leben sehen.

Du Gott des Lebens – wir bitten dich, erhöre uns.


Für alle, die durch Kriege und ungerechte Strukturen
ihre Heimat verlassen müssen., besonders für die Menschen in Syrien, Belarus und Myanmar.
Du Gott des Lebens –


Für alle, die in der Finsternis von Krankheiten
des Körpers und der Seele gefangen sind.
Du Gott des Lebens –


Für alle, die sich wie tot fühlen, denen die Kraft zum Leben fehlt.
Du Gott des Lebens –


Für die Kommunionkinder und ihre Familien und für alle,
die in diesen Wochen getauft werden.
Du Gott des Lebens -

In allem, wo wir uns neues Leben wünschen.
Du Gott des Lebens -


Für alle, die aus dem irdischen Leben
in ein anderes Leben gegangen sind.
Du Gott des Lebens –


Mit diesen Bitten, die wir aussprechen und mit allem, was unaussprechlich ist, kommen wir zu dir.

Erhöre unser Beten und schenke Leben, jetzt, hier und einst in Ewigkeit. Amen.

Veilchen

Hornveilchen!

Hornveilchen sind in diesem Jahr in. Hornveilchen: Umgangssprachlich „Stiefmütterchen“. Sie wurden und werden zu tausenden gepflanzt: in den Gärten zu Hause, auf den Gräbern auf den Friedhöfen.

Menschen waren zu sehen, kniend, mit Hacke und Schaufel und mit Stiegen voller Blumen und der Gießkanne ausgestattet.


Hornveilchen, oder Veilchen überhaupt, sind so begehrt, dass sie in vielen Geschäften ausverkauft sind.

Von dieser Blumenart, lateinisch Viola, gibt es um die 650 Arten, so habe ich gelesen.

Nun, ich werde nicht umschulen und keine Ausbildung zum Gärtner machen und Ihnen keinen Vortrag über Frühlingsblumen halten.


Für mich ist diese Beobachtung eine Brücke zu Ostern. Durch das Suchen nach Blumen, durch das Pflanzen in Gärten und an anderen Orten deutlich, dass viele Menschen Lust auf den Frühling haben, Lust auf Normalität, Lust auf Leben.

Die Sehnsucht ist groß, leider geht noch nicht all das, was wir uns wünschen.

Noch leben wir in Zeiten mit Einschränkungen, wir sind irgendwie ohne Macht, sind scheinbar macht-los den Umständen ausgesetzt.


Viele fühlen sich müde, fühlen sich eingesperrt in vorgeschriebene Verhaltensweisen, in die Enge getrieben von Vorgaben, abgeschnitten vom Leben.

Das Gefühl der Menschen ist eher ein Gefühl von Karfreitag, als ein Gefühl von Ostern.

Damit die Hornveilchen, wie andere Blumen auch, aufblühen und sich wie ein Teppich auf der Erde verteilen können, braucht es Wasser. Die Gießkanne gut ihren Dienst.

So eine Gießkanne, die uns wieder das normale Leben zurückbringt, so einmal über alles und alle drüber gehen - wäre gut. Aber es gibt sie nicht – und die Impfungen kommen auch nur tropfenweise, hoffentlich bald als Rinnsal und dann als Bach und Fluss.


Liebe Gemeinde,

der tschechische Priester und Autor Tomas Halik hat in seinem neuesten Buch seine Gedanken zu den Sonntagen der Fasten- und Osterzeit niedergeschrieben.

Es sind Predigten aus dem vergangenen Jahr.

Das Buch trägt den Titel: „Die Zeit der leeren Kirchen – Von der Krise zur Vertiefung des Glaubens“.


Zu Ostern und die Osterbotschaft sagt Halik u.a.:

Wir dürfen Auferstehung nicht auf ein Ereignis, auf einen Punkt reduzieren, das vor langer Zeit eintrat und endete. Wir sollten von einer „fortwährenden“ Auferstehung sprechen. Der Sieg Jesu über den Tod setzt sich in der Geschichte fort. Er fließt gleichsam einem Fluss unterirdisch durch die Zeit und sprudelt an die Oberfläche in den Ereignissen der belebenden Reformen der Kirche und in den Geschichten der Umkehr von einzelnen Menschen. (vgl. Halik S. 143)

Eine fortwährende Auferstehung – ein Fluss der unterirdisch fließt und nach oben dringt und belebende Reformen auslöst. Für mich sind das eindrucksvolle Bilder.


Aber wie weit ist es mit der „fortwährenden“ Auferstehung und mit belebenden Reformen?

Ich erlebe die Kirche in einer Doppelbewegung, in einer Spannung:

Auf der einen Seite ist das Festhalten, das Festtrampeln der Erde, also der Lehre, des Glaubens, der Riten zu finden. Da wird vieles verdichtet, dicht gemacht, festgetreten. Und der eh schon trockene Boden wird ausgetrocknet.

Die Schlagzeilen der letzten Wochen und Monate sprechen Gutachten, sprechen Bände davon.

Auf der anderen Seite ist viel Bewegung zu spüren. Bewegung, die zunächst unter der Oberfläche war und teilweise ist, die aber immer mehr nach oben drängt und dringt.

Maria 2.0, die Reformbewegung, die sich seit Monaten immer wieder Gehör verschafft.

Und eine Unterschriftenaktion gegen römische Verbote, Unterschriften gegen die kirchliche Einschränkung des göttlichen Segens.


Ja, es ist etwas in Bewegung. Auf beiden, auf vielen Seiten.

Noch ist es eine Scholle, um wieder ein Bild zu gebrauchen, noch ist es eine Scholle, auf der viele sind. Doch etliche springen gerade ab und es könnte sich die Frage stellen, wie belastbar diese Scholle ist, bevor sie nach den Rissen auseinanderbricht.

Daher braucht es die fortwährende Auferstehung. Den unterirdischen Fluss, die Reformen oberhalb, die Umkehr der einzelnen.

Es braucht den Fluss der Auferstehung, der sich Bahn bricht, damit Leben entstehen und aufblühen kann.

Es kommt dabei nicht nur auf die anderen an. Es kommt auf uns an:

Ostern, Auferstehung ist etwas Dynamisches. Da ist Bewegung am Grab. Innere und äußere.

Da geht es rund, das ist Bewegung, wie bei den Frauen, die zum leeren Grab kommen.

Da geht es rund, da wird eine Wende vollzogen, wie bei Maria von Magdala, die sich umdreht und dann Christus erkennt.


Christsein ist nicht starr, sondern höchst dynamisch.

Auch wir dürfen nicht hocken bleiben, weder innerlich noch äußerlich. Wir dürfen aufbrechen. Es braucht, so sagt Halik, ein dynamisches Christwerden, nicht nur ein statisches Christ-sein (vgl. Halik S. 142).

Dynamisch Christ werden, immer wieder neu diese Botschaft des Lebens, der Hoffnung, der Liebe zeigen und umsetzen.

Es braucht die unterirdischen Fluss, die fortwährende Auferstehung, damit Menschen immer wieder sich dem Glauben, Christus zuwenden.

Es braucht den Fluss, damit der trockene, harte Boden durchfeuchtet und getränkt wird.

Damit Leben kommen kann. Beim einzelnen, bei der Kirche als solche.

Da braucht es einen großen unterirdischen Fluss, da braucht es viel Auferstehung, damit etwas aufbricht, damit der Boden wieder Leben hervorbringt und etwas aufblühen kann.


Wo kein Wasser ist, da ist kein Leben.

Wo keine Auferstehung, da kein Leben?

Es braucht die fortwährende Auferstehung, den unterirdischen Fluss.

Wasser hat die Kraft, durch alle Ritzen zu dringen, sich einen Weg zu suchen.

Ostern das Fest der Hoffnung, dass der Fluss der Auferstehung durch viele Ritzen dringt, dass er in Glaube, Lehre und Leben der Kirche fließt und verändert und neu macht.

Denn nicht nur Blumen, nicht nur Hornveilchen brauchen das Wasser der „fortwährenden“ Auferstehung, auch der Mensch, auch die Kirche.

Amen.


Peter Göb



Quelle: Tomás Halík,

Die Zeit der leeren Kirchen. Von der Krise zur Vertiefung des Glaubens. Freiburg 2021.

 

Tagesgebet aus dem Messbuch


Allmächtiger, ewiger Gott,
am heutigen Tag
hast du durch deinen Sohn den Tod besiegt
und uns den Zugang zum ewigen Leben erschlossen.
Darum begehen wir in Freude
das Fest seiner Auferstehung.
Schaffe uns neu durch deinen Geist,
damit auch wir auferstehen
und im Licht des Lebens wandeln.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.


Gebet


Gott des Lebens,

dein Sohn hat den Tod besiegt

und uns das Tor zum ewigen Leben geöffnet.

Wir feiern voll Freude das Fest seiner Auferstehung und bitten dich:

Erneuere die Kirche auf dem Erdenrund durch deinen Geist,

damit alle, die an dich glauben,

auferstehen zu neuem Leben durch ihn,

Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn,

der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt

und regiert in Ewigkeit.


 

Ostermorgen


Mir ist ein Stein
vom Herzen genommen:
meine Hoffnung
die ich begrub
ist auferstanden
wie er gesagt hat
er lebt er lebt
er geht mir voraus!

Ich fragte:
Wer wird mir
den Stein wegwälzen
von dem Grab
meiner Hoffnung
den Stein
von meinem Herzen
diesen schweren Stein?

Mir ist ein Stein
vom Herzen genommen:
meine Hoffnung
die ich begrub
ist auferstanden
wie er gesagt hat
er lebt er lebt
er geht mir voraus!


Aus: Lothar Zenetti, Auf seiner Spur. Texte gläubiger Zuversicht. Matthias-Grünewald Verlag der Schwabenverlag AG, Ostfildern 2011.


So segne uns an diesem Ostertag der dreifaltige Gott,

der Vater und der Sohn + und der Heilige Geist.

Gehet hin in Frieden - Halleluja, halleluja

Dank sei Gott dem Herrn - Halleluja, halleluja


Liturgie für zuhause


Wir empfehlen die Vorlage des Erzbistums Bamberg:

Eine Vorlage der Steyler Missionare:

Vorbereitung

Zum leichteren Mitsingen für alle, die keine Gesangbücher zuhause haben, sind in dieser kleinen Sonntagsliturgie die passenden Liedtexte angegeben, die ausschließlich für den privaten Gebrauch gedacht sind. Um diese Sonntagsliturgie etwas festlicher zu gestalten, kann man für eine gute Gebetsatmosphäre die Osterkerze neben einen (dekorierten) Osterstrauß und einer Ikone (einem Kreuz) aufstellen. Die Osterkerze wird dann bewusst erst nach der Eröffnung der kleinen Liturgie angezündet und ein entsprechendes Gebet gesprochen.


Lied

GL 318 "Christ ist erstanden"
https://www.youtube.com/watch?v=l7m713y4xN8&list=PLarPhgGhSYjBDB0yt1UivUNqC4Wahcmhl&index=16

1.Christ ist erstanden / Von der Marter alle, / Des solln wir alle froh sein, / Christ will unser Trost sein. / Kyrie eleis.

2. Wär er nicht erstanden, / So wär die Welt vergangen; /
Seit daß er erstanden ist, / So lobn wir den Vater Jesu Christ. / Kyrie eleis.

3. Halleluja, Halleluja, Halleluja! /
Des solln wir alle froh sein, / Christ will unser Trost sein. / Kyrie eleis.


Kreuzzeichen

Im Namen des Vaters und des + Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Gebet beim Anzünden der Osterkerze

Gott, du Freund des Lebens, diese Osterkerze wollen wir anzünden
und dankbar an das Leben denken, dass du uns geschenkt hast.
Sie sei auch ein Sinnbild unseres Vertrauens darauf,
dass Du das Licht bist, das jedes Dunkel aufzuhellen vermag.
Herr, wir haben Anliegen und Sorgen. Sie bewirken in uns Dunkel.
Dein Licht aber mag uns helfen, dass wir für uns den nächsten Schritt
erkennen und mutig auch wagen.

Entzünde in uns das Feuer deiner Liebe,
damit wir selbst zum Lichte werden, das leuchtet und wärmt und tröstet.
Lass‘ unsere schwerfälligen Zungen in dieser Osterzeit neue Worte finden,
die von deiner Liebe und Schönheit sprechen.

Darum bitten wir dich im Namen unseres auferstandenen Bruder und Herrn.

 

Oster-Halleluja

GL 175,6 "Halleluja"
https://www.youtube.com/watch?v=Gc_bEr33JoY&list=PLarPhgGhSYjBDB0yt1UivUNqC4Wahcmhl&index=38

 

Evangelium: Mt 28, 1-10

Als der Sabbat vorüber war und am Sonntagmorgen gerade die Sonne aufging, kamen Maria von Magdala und die andere Maria zum Grab. Plötzlich fing die Erde an zu beben, und ein Engel Gottes kam vom Himmel herab, wälzte den Stein, der das Grab verschloss, beiseite und setzte sich darauf. Er leuchtete hell wie ein Blitz, und sein Gewand war weiß wie Schnee. Die Wachposten stürzten vor Schrecken zu Boden und blieben wie tot liegen. Der Engel wandte sich an die Frauen: „Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht mehr hier. Er ist auferstanden, wie er es vorhergesagt hat. Kommt und seht euch die Stelle an, wo er gelegen hat! Dann beeilt euch, geht zu seinen Jüngern und verkündet ihnen, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Er wird euch nach Galiläa vorausgehen, und dort werdet ihr ihn sehen. Das ist die Botschaft, die ich euch ausrichten soll.” Erschrocken liefen die Frauen vom Grab weg. Gleichzeitig erfüllte sie unbeschreibliche Freude. Sie wollten sofort den Jüngern alles berichten, was sie erlebt hatten. Sie waren noch nicht weit gekommen, als Jesus plötzlich vor ihnen stand. „Freut euch mit mir!” sagte er. Da fielen sie vor ihm nieder und umklammerten seine Füße. Jesus beruhigte sie: „Habt keine Angst! Geht jetzt und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa kommen! Dort werden sie mich sehen.”

 

Oster-Halleluja

GL 175,6 "Halleluja"
https://www.youtube.com/watch?v=Gc_bEr33JoY&list=PLarPhgGhSYjBDB0yt1UivUNqC4Wahcmhl&index=38


Impulse zum Nachdenken oder für ein Gespräch über das Evangelium

In einem Artikel von Tomáš Halík (Jahrgang 1948), Professor für Soziologie an der Karls-Universität in Prag, las ich vor ein paar Tagen: „Dieses Jahr an Ostern werden wahrscheinlich viele unsere Kirchen leer sein. An irgendeinem anderen Ort werden wir das Evangelium vom leeren Grab vortragen. Wenn uns die Leere der Kirche an ein leeres Grab erinnern wird, sollten wir nicht die Stimme von oben überhören: „Er ist nicht hier. Er ist auferstanden. Er geht euch voraus nach Galiläa.“ Die Anregung zur Meditation für dieses seltsame Ostern lautet: Wo ist dieses Galiläa von heute, wo können wir dem lebendigen Christus begegnen? Soziologische Studien sagen uns, dass in unserer Welt die „Beheimateten“ weniger werden (und zwar sowohl diejenigen Menschen, die sich völlig mit einer traditionellen Form von Religion identifizieren als auch die Anhänger eines dogmatischen Atheismus) und die „Suchenden“ mehr werden. Darüber hinaus steigt jedoch die Anzahl der „Apatheisten“ - Menschen, die sowohl religiöse Fragen als auch traditionelle Antworten gleichgültig lassen. Die Hauptlinie der Aufteilung läuft nicht mehr zwischen denjenigen, die sich für Gläubige halten und denjenigen, die sich für Ungläubige halten. „Suchende“ gibt es sowohl unter den Gläubigen (das sind diejenigen, für die der Glaube nicht ein „ererbtes Eigentum“ ist, sondern eher „ein Weg“), als auch unter den „Ungläubigen“, die religiöse Vorstellungen ablehnen, die ihnen ihre Umgebung vorlegt, die jedoch trotzdem die Sehnsucht nach einer Quelle spüren, die ihren Durst nach dem Sinn stillen könnte. Ich bin davon überzeugt, dass dieses „Galiläa von heute“, wohin man gehen soll, um den Gott zu suchen, der durch den Tod hindurch ging, die Welt der Suchenden ist.“

- Wo und wie erlebe ich in dieser Zeit Jesus als den Lebendigen in meinem Leben?

- Habe ich einen Menschen als Freund, der kein Christ, aber wahrhaftig „Suchender“ ist?                                                                                 

- Wie würde ich einem suchenden Menschen die Auferstehung Jesu näherbringen wollen?


Lied

GL 472 "Manchmal feiern wir mitten im Tag"

https://www.youtube.com/watch?v=N6tqLbq5PS0&list=PLarPhgGhSYjBDB0yt1UivUNqC4Wahcmhl&index=9

1. Manchmal feiern wir mitten am Tag ein Fest der Auferstehung. Stunden werden eingeschmolzen und ein Glück ist da. (2x)

2. Manchmal feiern wir mitten im Wort ein Fest der Auferstehung. Sätzen weden aufgebrochen und ein Lied ist da. (2x)

3. Manchmal feiern wir mitten in Streit ein Fest der Auferstehung. Waffen werden umgeschniedet und ein Friede ist da. (2x)

4. Manchmal feiern wir mitten im Tun ein Fest der Auferstehung. Sperren weden überrsprungen und ein Geist ist da. (2x)

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du Licht und Freude des Lebens. In dieser österlichen Zeit schenkst du uns mehr, als wir zu hoffen wagen.

Dir tragen wir unsere Bitten vor:

- Für alle Männer und Frauen, die sich zu dir bekennen und der frohmachenden Botschaft von Ostern Glauben schenken: 

Christus, du Sieger über den Tod, A: wir bitten dich, erhöre uns.
- Für die Richtungslosen, Hoffnungslosen, die Überforderten und für alle, die ihr Leben als dunkel und traurig erleben: 
- Für alle Menschen, die die Suche nach dir abgebrochen haben und nicht mehr glauben können oder nicht mehr glauben wollen:
- Für unsere Mitmenschen, die sich verausgaben in pausenloser Arbeit oder Ablenkung, in Unrast und Erlebnisgier:
- Für die Kranken und Sterbenden und für alle, für die das Leben in diesen Tagen besonders schwer und anstrengend empfinden:

Um dies und um vieles, was unausgesprochen blieb, dürfen wir dich, du auferstandener Christus, bitten. Wir danken dir und preisen dich mit Gott, dem Vater und dem Heiligen Geist. Jetzt und an allen Tagen unseres Lebens. Amen.

 

Vaterunser

An Ostern hat Gott seine Verheißung wahrgemacht, dass er all jenen das Leben in Fülle schenkt, die ihm vertrauen können. Fällt uns der österliche Glaube im konkreten Alltag auch nicht immer leicht, so dürfen wir gerade deswegen miteinander so beten, wie Jesus es uns beigebracht hat: Vater unser im Himmel, …

 

Lied

GL 329 "Das ist der Tag, den Gott gemacht"

https://www.youtube.com/watch?v=fsxAF-5FGKs

1.Das ist der Tag den Gott gemacht, / der Freud in alle Welt gebracht, /
Es freut sich, was sich freuen kann, / denn Wunder hat der Herr getan.

2.Verklärt ist alles Leid der Welt, / des Todes dunkel ist erhellt. /
Der Herr erstand in Gottes Macht, / hat neues Leben uns gebracht.

4. Wir schauen auf zu Jesus Christ, / zu ihm, der unsere Hoffnung ist.
Wir sind die Glieder, er das Haupt; / erlöst ist, wer an Christus glaubt.

Segen

Der lebendige Gott begleite uns alle,
auf den Wegen unseres Lebens. –

An diesem Osterfest sei er uns spürbar nahe
in all unserer Freude und all unserem Schmerz. –

Er selbst lasse unser Leben gelingen
und beschütze uns und all unsere Lieben. –

Das gewähre uns der  Vater, der + Sohnes und der Heilige Geist.
Amen.

 

Lied

GL 533 "Lasst uns erfreuen herzlich sehr, Halleluja"
https://www.youtube.com/watch?v=3MjImV01InU

Lasst uns erfreuen herzlich sehr, / Halleluja! / Maria seufzt und weint nicht mehr, / Halleluja! / Verschwunden sind die Nebel all, / Halleluja! / Jetzt glänzt der liebe Sonne Strahl, / Halleluja! / Halleluja! Halleluja! Halleluja!

 

Für den Tag und für die Woche

Jeden Morgen
machen wir uns auf den Weg
zum Grab unserer Hoffnung.
In das Linnen
der Enttäuschung gewickelt,
von den Felsen
der Unwiderruflichkeit umschlossen,
von den Wächtern
unserer Versäumnisse bewacht,
wartet sie dennoch auf uns.
In Gestalt einer Blüte,
im Tonfall eines Gesprächs,
in den Buchstaben einer Schrift,
in der Wärme einer grüßenden Hand.
Der uns darin ruft, den rufen wir an:
Rabbuni. Das heißt Meister.
Über dem leeren Grab
wölbt sich ein strahlender Himmel.
Ostern. Heute. Morgen.
Und jeden Tag.
                            


© Margarete Kubelka