Fronleichnam - 3. Juni 2021



Familienandacht
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Fürbitten
Gedanken
Gebete
Segen

Familienandacht zu Fronleichnam to go


Zu Fronleichnam gehen wir hinaus.
Wir tragen mit der Hostie in der Monstranz Jesus in unsere Welt hinein.
Meistens treffen sich dazu ganz viele Menschen. An den mit Kreuz, Blumen und Kerzen geschmückten Stationen werden Texte gehört, gesungen und ein Segen gesprochen.
Das können wir in diesem Jahr nicht gemeinsam tun.
Den Segen und die guten Gedanken für unsere Stadt und unsere Welt brauchen wir aber ganz dringend. Daher die Idee, den Segen und die guten Gedanken an einen Ort zu bringen, der Dir und Deiner Familie wichtig ist. Es kann nahe sein, oder auch entfernt. Ihr könnt dazu Blumen, eine Kerze (in einer Laterne), das Gesangbuch und Texte mitnehmen.


Kerze entzünden

Kreuzzeichen und Gebet:
Guter Gott, wir grüßen Dich mit dem Kreuzzeichen als Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Wir haben uns heute wieder um diese Kerze versammelt. Wir laden dich mit unserer Kerze ein, bei uns zu sein. Du bist immer bei uns und willst das Gute in der Welt und für die Welt. Alle Menschen sollen von Deinem Segen wissen. Wir tragen Dich mit der Kerze, mit unseren guten Gedanken in die Welt hinaus. Amen.


Lied: Meine Hoffnung und meine Freude Gotteslob Nr. 365


(Erzähl)Text:
An diesem Tag denken wir besonders an Jesus Christus: er hat am Abend vor dem Karfreitag seine Freunde eingeladen, um mit ihnen das Abschiedsmahl zu feiern – in Erinnerung daran, dass Gott einmal das Volk Israel befreit und in eine gute Zukunft geführt hat. Bei diesem Essen nahm er Brot, brach es und gab es ihnen, ebenso den Becher mit Wein. Doch er wollte ihnen damit etwas ganz Wichtiges mit auf den kommenden Weg geben: wenn ihr in Zukunft das tut, was ich euch jetzt sage, erinnert ihr euch an mich. Doch noch mehr: unter diesen Zeichen bin ich dann für immer bei euch. „Ich habe Euch geliebt und meine Freunde genannt“, sagt Jesus. Für euch werde ich sterben und auferstehen, und ich bleibe bei euch im Sakrament von Brot und Wein, damit ihr überall in der tiefen Verbindung mit Gott leben könnt.
Und zugleich – wie ich es euch vorgelebt habe – sollt ihr für andere da sein: dass sie Hoffnung haben, weil Gott auch bei ihnen ist, dass sie leben können, dass sie Frieden und Freude haben. Dafür stehen das Brot und der Wein.


Fürbitten:
Guter Gott, wir danken Dir für all das Gute, das Menschen durch Dich erfahren haben.
Wir bitten Dich voll Vertrauen für alle, denen es nicht so gut geht.

· Für die Kinder dieser Erde, denen Nahrung, Schutz und Ausbildung fehlen.

· Für das friedliche miteinander aller Menschen, egal wie sie aussehen, oder was sie können.

· Für die Alten und Kranken, für die Einsamen und Obdachlosen.

· Für die Menschen mit Sorgen und die Menschen die für andere sorgen.

· Für einen achtsamen Umgang mit der Welt, in der wir leben dürfen.

· …

· …

Von Dir kommt das Gute. Wir loben dich und danken dir. Amen.


Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.


Lied: Komm, Herr, segne uns Gotteslob Nr. 451
oder Herr, du bist mein Leben Gotteslob Nr. 456


Zum Segen können Sie sich alle gegenseitig ein Kreuzzeichen auf die Stirn zeichnen.


Impuls:
Wenn Ihr mögt, könnt ihr nun diesen ausgewählten Ort besonders gestalten.
Draußen mit einem gelegten Motiv oder Mandala. Dazu können Naturmaterialien von dort genutzt werden.
Drinnen mit einer Vase, einem gelegten oder gemalten Bild.



Wir wünschen allen einen gesegneten Fronleichnamstag.
Cordula Maschita-Brietzke, Beate Lippert, Mirjam Schmitt und Heike Weihrauch

 

1. Lesung - Ex 24,3-8


Der Bundesschluss des Volkes Israel mit Gott ist Höhepunkt einer Befreiungsgeschichte: Das Volk hat Gott durch den Auszug aus Ägypten als zuverlässig, nah und freimachend erfahren. Deshalb kann es darauf vertrauen, dass die Weisungen, die Mose verkündet, ein Leben in Fülle ermöglichen.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.


Lesung aus dem Buch Exodus.

In jenen Tagen
kam Mose und übermittelte dem Volk
alle Worte und Rechtssatzungen des Herrn.
Das ganze Volk antwortete einstimmig
und sagte: Alles, was der Herr gesagt hat,
wollen wir tun.
Mose schrieb alle Worte des Herrn auf.
Am frühen Morgen stand er auf
und errichtete am Fuß des Berges einen Altar
und zwölf Steinmale für die zwölf Stämme Israels.
Er schickte die jungen Männer der Israeliten aus
und sie brachten Brandopfer dar
und schlachteten junge Stiere als Heilsopfer für den Herrn.
Mose nahm die Hälfte des Blutes
und goss es in eine Schüssel,
mit der anderen Hälfte besprengte er den Altar.
Darauf nahm er das Buch des Bundes
und verlas es vor dem Volk.
Sie antworteten:
Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun;
und wir wollen es hören.
Da nahm Mose das Blut,
besprengte damit das Volk
und sagte: Das ist das Blut des Bundes,
den der Herr aufgrund all dieser Worte
mit euch schließt.

2. Lesung - Hebr 9,11-15


Der Ausschnitt aus dem Hebräerbrief beschreibt mit Bildern und Vergleichen aus dem biblischen Opferkult die Erlösungstat Jesu Christi. Der Text regt an, darüber nachzudenken, was Erlösung für mich persönlich bedeuten kann.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.


Lesung aus dem Hebräerbrief.

Christus ist gekommen
als Hohepriester der künftigen Güter
durch das größere und vollkommenere Zelt,
das nicht von Menschenhand gemacht,
das heißt nicht von dieser Schöpfung ist.
Nicht mit dem Blut von Böcken und jungen Stieren,
sondern mit seinem eigenen Blut
ist er ein für alle Mal in das Heiligtum hineingegangen
und so hat er eine ewige Erlösung bewirkt.
Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren
und die Asche einer jungen Kuh
die Unreinen, die damit besprengt werden,
so heiligt, dass sie leiblich rein werden,
um wie viel mehr wird das Blut Christi,
der sich selbst als makelloses Opfer
kraft des ewigen Geistes Gott dargebracht hat,
unser Gewissen von toten Werken reinigen,
damit wir dem lebendigen Gott dienen.
Und darum ist er der Mittler eines neuen Bundes;
sein Tod hat die Erlösung
von den im ersten Bund begangenen Übertretungen bewirkt,
damit die Berufenen das verheißene ewige Erbe erhalten.

Evangelium - Mk 14,12-16. 22-26


Alle vier Evangelisten schildern das letzte Mahl Jesu als sein Vermächtnis an die ihm Nach-folgenden, so auch Markus. Mahl halten im Verständnis der Antike ist Leben teilen. Mit dem Verweis auf das Blut des Bundes beim Kelchwort macht das Markusevangelium deutlich, dass Jesus die Befreiungsgeschichte des Volkes Israels fortsetzt und alle Menschen zu einem „Leben in Fülle“ und Freiheit führen will. Es ist Vermächtnis und Deutung von Jesu gesamtem öffent-lichem Wirken und seiner österlichen Verkündigung.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.


Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote,
an dem man das Pas-chalamm zu schlachten pflegte,
sagten die Jünger zu Jesus:
Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?
Da schickte er zwei seiner Jünger voraus
und sagte zu ihnen: Geht in die Stadt;
dort wird euch ein Mensch begegnen,
der einen Wasserkrug trägt.
Folgt ihm,
bis er in ein Haus hineingeht;
dann sagt zu dem Herrn des Hauses:
Der Meister lässt dich fragen:
Wo ist der Raum,
in dem ich mit meinen Jüngern das Paschalamm essen kann?
Und der Hausherr
wird euch einen großen Raum im Obergeschoss zeigen,
der schon für das Festmahl hergerichtet
und mit Polstern ausgestattet ist.
Dort bereitet alles für uns vor!
Die Jünger machten sich auf den Weg
und kamen in die Stadt.
Sie fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte,
und bereiteten das Paschamahl vor.

Während des Mahls nahm er das Brot
und sprach den Lobpreis;
dann brach er das Brot,
reichte es ihnen
und sagte:
Nehmt, das ist mein Leib.
Dann nahm er den Kelch,
sprach das Dankgebet,
gab ihn den Jüngern
und sie tranken alle daraus.
Und er sagte zu ihnen:
Das ist mein Blut des Bundes,
das für viele vergossen wird.
Amen, ich sage euch:
Ich werde nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken
bis zu dem Tag,
an dem ich von Neuem davon trinke im Reich Gottes.
Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus.

Jesus Christus ist das lebendige Brot des Himmel. Er will uns Kraft und Hilfe sein.
Zu ihm beten wir:


1. Für die Menschen in den Kriegs- und Krisengebieten unserer Welt.
kurze Stille – V: Jesus, du Brot des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns


2. Für alle, die sich einsetzen für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit.
kurze Stille – V: Jesus, du Brot des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns


3. Für alle, die Verantwortung tragen.
kurze Stille – V: Jesus, du Brot des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns


4. Für alle Kranken.
kurze Stille – V: Jesus, du Brot des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns


5. Für unsere Erstkommunionkinder und ihre Familien.
kurze Stille – V: Jesus, du Brot des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns

6. Für die Opfer der Corona-Pandemie. Für alle, die unter den vergangenen Monaten gelitten haben: körperlich, seelisch, sozial, wirtschaftlich.
kurze Stille – V: Jesus, du Brot des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

7. Für unsere Stadt und alle, die hier leben oder arbeiten.
Für jene, die für das Wohl unserer Kommunen Verantwortung tragen.
kurze Stille – V: Jesus, du Brot des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

8. Für die Sorgen und Nöte, die ein Jeder und Jede von uns mitbringt.
In Stille nennen wir dir die Namen derer,
die uns besonders am Herzen liegen.

kurze Stille – V: Jesus, du Brot des Lebens. A: Wir bitten dich, erhöre uns


Jesus Christus, du bist unter uns gegenwärtig im Wort und im Brot des Lebens.

Dafür danken wir dir und preisen dich mit Gott, dem Vater,
und dem Heiligen Geist heute, alle Tage unseres Lebens und in Ewigkeit. Amen.

Zunächst einmal lade ich Sie zum Genießen ein:
Die Luft, den Wind, die Sonne, den Schatten. Einfach mal alles genießen.


Es ist schön, dass wir unseren Gottesdienst draußen vor der Kirche feiern können.

Normalerweise würden wir heute durch die Straßen ziehen, gemeinsam mit Homberg/Borken. Und anschließend noch Zusammensein.

All das geht nicht, wieder nicht, noch nicht.


Worauf richten wir unseren Blick?
Auf das, was nicht geht oder auf das, was geht, was gelingen kann?

Manche Menschen schauen oft und gerne auf das, was sie nicht haben, was sie nicht können, was sie nicht dürfen.

Andere schauen auf das, das geht, was sie machen können, machen dürfen, machen wollen.


Wir feiern Fronleichnam – draußen – das dürfen wir. Singen – das dürfen wir wieder draußen – und dass es auch bald drinnen sein darf, das hoffen wir.

Wir erinnern uns und feiern, dass uns Jesus in ganz besonderer Weise nahe ist. Wir feiern an Fronleichnam die Nähe Gottes zu uns Menschen.

Ja, dass er uns nahe ist, dass er sich uns immer wieder in die Hände legt.


An diesem Fest steht die Verehrung der Eucharistie im Mittelpunkt. Die Hostie wird uns gezeigt. Eine Hostie, klein an äußerer Gestalt aber groß an Ausstrahlung und Anziehungskraft, nehmen wir in unseren Blick und stellen sie, stellen Jesus Christus, in den Mittelpunkt.

Jesus schenkt sich uns im Brot, und dieses Geschenk, diese Nähe hat eine besondere Qualität. Diese Nähe ist wertvoll.


Fronleichnam ist ein Fest der Nähe Gottes zu uns Menschen.

Fronleichnam ist ein Fest der Nähe der Menschen zu den Menschen.


Wir dürfen unsere Stadt in den Blick nehmen. In diesem Jahr nicht durch die Prozession, aber durch unsere Gebet und unsere Dankbarkeit. Wir können die Stadt quasi „ins Gebet nehmen“ und so gedanklich zu den Orten gehen, die für die Menschen wichtig sind. Rathaus und Geschäfte, soziale und kulturelle Einrichtungen, Feuerwehr, Schule, Kita, öffentliche Plätze usw. usw.

Wir dürfen den Menschen nahe sein. In unserer Stadt können wir uns sehen lassen. Wir dürfen unseren Glauben frei ausüben, ihn leben, ihn zeigen.

Wir sind in der Ökumene vernetzt, stehen in gutem Kontakt zur Kommune haben dienstliche und private Kontakte zu vielen anderen Menschen.

Wir dürfen und können die Menschen in den Blick nehmen, die Hilfe brauchen.

Wir dürfen und können helfen. Sicher fallen Ihnen noch viele weitere Dinge ein.


Wir feiern Fronleichnam – das Fest, das uns vor die Kirche – und in die Stadt führt. Es darf uns dankbar machen für den Glauben, den wir haben.

Es darf uns dankbar machen für unsere Zeit, für die Mitmenschen, für die Lebensverhältnisse.

Fronleichnam ist ein Fest der Nähe Gottes zu uns Menschen.

Fronleichnam ist ein Fest der Nähe der Menschen zu den Menschen.


Die Sehnsucht nach Normalität ist groß. Vieles möge so werden wie früher, sagen wir, doch ich weiß nicht, ob es wieder so wird.

Wir werden neu lernen müssen und können:

Im Menschen, der mit begegnet – auf der Straße, im Geschäft, in der Kirche, an der Arbeit – im Mitmenschen den Bruder, die Schwester, das Geschwister zu sehen und nicht eine Gefahr zu erkennen.


Wir werden Nähe im täglichen Umgang neu lernen.

Aus der Nähe Gottes dürfen wir eine Nähe der Menschen zueinander ableiten.

Ich glaube, dass Menschen für die Nähe und nicht für die Distanz, die Entfernung, geschaffen sind.

Wenn wir heute Vormittag draußen sind, dann nähern wir uns Christus an, dann nähern wir uns den Menschen an.

Genießen wir die Luft, den Wind, die Sonne, den Schatten. Genießen wir die Nähe Gottes zu uns Menschen und die Nähe untereinander.

Tagesgebet aus dem Messbuch


Herr Jesus Christus,
im wunderbaren Sakrament des Altares
hast du uns das Gedächtnis deines Leidens
und deiner Auferstehung hinterlassen.
Gib uns die Gnade, die heiligen Geheimnisse
deines Leibes und Blutes so zu verehren,
dass uns die Frucht der Erlösung zuteil wird.
Der du in der Einheit des Heiligen Geistes
Mit Gott dem Vater lebst und herrschest in alle Ewigkeit. Amen.

Sonntagsbibel


Gott,
unser Vater, dein Sohn ist für uns zur Speise geworden.
Schenke uns das Brot des Lebens,
das uns mit dir und untereinander verbindet.
Durch Christus, unseren Herrn.

 

Am Fronleichnamsfest wird nach einer Prozession bzw. einer Andacht der "Eucharistische Segen" gespendet.

D.h. der Priester vollzieht mit der Monstranz, in der die geweihte Hostie, der Leib Christi, zu sehen ist, den Segensritus.

Dieser Segen wird ohne Begleitgebete vollzogen.