Dritter Advent - 13. Dezember 2020


Mit dem ersten Advent begann ein neues Kirchenjahr.


Trotz der weiter angespannten Lage wegen der Corona-Pandemie feiern wir Gottesdienste.

Dafür gibt es jedoch große Auflagen, wie das dauerhafte Tragen eines Mund-Nase-Schutzes, Sicherheitsabstand, Anmeldung usw.

Die Gefahr einer Infektion mit dem Corona-Virus besteht auch in den Gottesdiensten und Kirchen.


Wenn Menschen daher enstscheiden, nicht zum Gottesdienst zu kommen, haben wir da volles Verständnis.

Wir werden darum auch weiterhin einen Gottesdienst für Familien, die Lesungstexte, Fürbitten und einen Impuls zum Sonntag hier anbieten. Der dient dem persönlichen Gebet. Sie finden die Texte hinter dem jeweiligen "Reiter". 

All das dient der Anregung. Fühlen Sie sich aber bitte frei, den Gottesdienst ganz nach ihren eigenen Bedürfnissen anzupassen, indem Sie zum Beispiel andere Lieder oder ihre „Lieblingsgebete“ verwenden. Hilfreich dabei ist es auch, eine Gebetsatmosphäre zu schaffen. Eine Ikone (oder Kreuz), eine Kerze, ein Blumengesteck können dabei hilfreich sein.


 
Für Kinder und Familien
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Gedanken zum Sonntag
Fürbitten
Gebete
Segen

Familienandacht zum 3. Advent


Kreuzzeichen:

Wir beginnen im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.


Lied: Wir sagen euch an, den lieben Advent Gotteslob Nr.223 /3

Wir sagen euch an, den lieben Advent.
Sehet, die dritte Kerze brennt.
Nun tragt eurer Güte hellen Schein
weit in die dunkle Welt hinein.
Freut euch ihr Christen, freuet euch sehr. Schon ist nahe der Herr.


Gebet:
Herr, unser Gott, menschliche Worte verkünden uns deine Treue und Menschenfreundlichkeit. So bist du unser Gott und Vater. Wir bitten dich: Lass uns hinhorchen auf die Worte deiner Frohbotschaft, dass wir mit Herz und Seele bei dir sind in der Gemeinschaft deines Heiligen Geistes. Amen.

Hinführung zum Evangelium
Gegen Ende eines Jahres wird immer nach dem Wort des Jahres gesucht. Die „Gesellschaft für deutsche Sprache“ überlegt, welche Wörter die Öffentlichkeit innerhalb eines Jahres geprägt haben. So tauchen Begriffe wie „Corona – Pandemie“, „Lockdown“, „Geisterspiele“, „Black Lives Matter“ in den Zeitungen und Nachrichten auf. Themen der Zeit?

Die Worte des Evangeliumstextes, die wir heute hören, sind aktuell geblieben über die Zeiten hinweg. Sie gehören zum Wortschatz unseres Glaubens. Sie sprechen von der tiefen Sehnsucht aller Menschen nach Worten und Taten, die uns berühren, uns Mut, Kraft und Zuversicht schenken – auch über den Moment hinaus! Im Advent bereiten wir uns darauf vor, das Mensch gewordene Wort, Jesus Christus, in der Welt und in unserem Leben ankommen zu lassen.

Evangelium (vor)lesen
© www.evangelium‐in‐leichter‐sprache.de


Aktion zum Evangelium:

In Anlehnung an einen Schritt der Methode des Bibel – Teilens werden Wörter des Evangelientextes akustisch in den Raum gegeben. Die ausgewählten Worte (die vorgeschlagenen oder eigene wichtige Worte aus dem Text) werden beliebig oft gesagt. Einzeln und auch gemeinsam. Die Worte bilden einen Klangteppich.

„Gute Worte“ des Evangeliumstextes

Weg – Herz - Stimme – gesagt – mitten unter euch – Wasser – versprochen – Fluss – laut – Zeichen – kommt -


Lied: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht Gotteslob Nr. 450

https://www.youtube.com/watch?v=-g6iXPv8dgc

oder Kündet allen in der Not Gotteslob Nr. 221

https://www.youtube.com/watch?v=0A7Z57_cYks


Fürbitten:

Guter Gott, du begleitest uns auf all unseren Wegen. Du schenkst uns Worte ewigen Lebens. Zu dir beten wir voll Vertrauen:

Wir beten für alle einsamen Menschen.
Lass sie hören und erleben: Gemeinschaft
Wir bitten dich, erhöre uns.

Wir beten für alle traurigen Menschen.
Lass sie hören und erleben: Freude
Wir bitten dich, erhöre uns.

Wir beten für alle benachteiligten Menschen.
Lass sie hören und erleben: Gerechtigkeit
Wir bitten dich, erhöre uns.

Wir beten für alle mächtigen Menschen.
Lass sie hören und leben: Weisheit
Wir bitten dich, erhöre uns.

Wir beten für alle verzweifelten Menschen.
Lass sie hören und erleben: Hoffnung
Wir bitten dich, erhöre uns.

Wir beten für alle verbitterten Menschen.
Lass sie hören und erleben: Herzlichkeit
Wir bitten dich, erhöre uns.

Wir beten für alle kranken Menschen.
Lass sie hören und leben: Heilung
Wir bitten dich, erhöre uns.

Guter Gott, komm und mit deinem Erbarmen entgegen durch Christus, unseren Bruder und Freund. Amen.


Segensbittgebet:


Gott segne die Worte,
die ich gesprochen habe.

Gott segne die E-Mails,
die ich geschickt habe.

Gott segne die Anrufe,
die ich getätigt habe.‘

Gott segne die Blicke und Gesten,
mit denen ich Kontakt zu anderen aufgenommen habe.

Gott segne die Gedanken und Überlegungen,
die mir heute durch den Kopf gegangen sind.

Gott segne den Schritt,
mit dem ich weitergekommen bin.

Gott segne meinen Tag und meinen Abend und meine Nacht.


So segne uns
+ der Vater und der Sohn und der heilige Geist. Amen.


(GERNOT CANDOLINI)



Impuls für die kommende Woche

Feiern wollen wir die Wörter – auch in unserem Alltag der kommenden Woche.
Eine Tabelle mit guten Worten für jeden Tag ist unten zu sehen. Wenn die einzelnen Wörter ausgedruckt und ausgeschnitten werden, können sie in einen kleinen Beutel oder ein Schatzkästchen gelegt werden. Die Worte können auch selbst auf einen Zettel geschrieben werden. Jeden Morgen wird ein Zettel gezogen. Wer möchte, kann sich den Zettel in die Hosentasche stecken und so mit ihm durch den Tag gehen. Das Wort kann uns durch den Tag begleiten und vielleicht findet sich am Abend eine Gelegenheit, über die Erfahrungen mit diesem Wort miteinander zu sprechen. Es können auch eigene „gute Wörter“ gesucht werden.


Ein gutes Wort
für jeden Tag der Woche


Erbarmen

Dankbarkeit

Gerechtigkeit

Vertrauen

Hoffnung

Geborgen sein

Mut


Diese Kärtchen können ausgedruckt und auseinandergeschnitten werden.


Liebe Familien, liebe Kinder,

diesen Impuls haben wir für Euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst werden. Wir grüßen Sie und Euch ganz herzlich.

Wir, das sind in dieser Woche

Cordula Maschita – Brietzke, Mirjam Schmitt, Heike Weihrauch und Beate Lippert.

 

1. Lesung vom Dritten Adventssonntag, Lesejahr B:
Jes 61,1-2a. 10-11

Lesung aus dem Buch Jesaja:

Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir;
denn der Herr hat mich gesalbt.
Er hat mich gesandt,
damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe
und alle heile, deren Herz zerbrochen ist,
damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde
und den Gefesselten die Befreiung,
damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.
Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn.
Meine Seele soll jubeln über meinen Gott.
Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils,
er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit,
wie ein Bräutigam sich festlich schmückt
und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt.
Denn wie die Erde die Saat wachsen läßt
und der Garten die Pflanzen hervorbringt,
so bringt Gott, der Herr, Gerechtigkeit hervor
und Ruhm vor allen Völkern.

2. Lesung vom Dritten Adventssonntag, Lesejahr B:
1 Thess 5,16-24

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher:

Freut euch zu jeder Zeit!
Betet ohne Unterlaß!
Dankt für alles;
denn das will Gott von euch,
die ihr Christus Jesus gehört.
Löscht den Geist nicht aus!
Verachtet prophetisches Reden nicht!
Prüft alles, und behaltet das Gute!
Meidet das Böse in jeder Gestalt!
Der Gott des Friedens heilige euch ganz und gar
und bewahre euren Geist,
eure Seele und euren Leib unversehrt,
damit ihr ohne Tadel seid,
wenn Jesus Christus, unser Herr, kommt.
Gott, der euch beruft, ist treu;
er wird es tun.

Evangelium vom Dritten Adventssonntag, Lesejahr B:
Joh 1,6-8. 19-28

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes:

Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war;
sein Name war Johannes.
Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht,
damit alle durch ihn zum Glauben kommen.
Er war nicht selbst das Licht,
er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.

Dies ist das Zeugnis des Johannes:
Als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten
mit der Frage: Wer bist du?,
bekannte er und leugnete nicht;
er bekannte: Ich bin nicht der Messias.
Sie fragten ihn: Was bist du dann? Bist du Elija?
Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet?
Er antwortete: Nein.
Da fragten sie ihn: Wer bist du?
Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft geben.
Was sagst du über dich selbst?
Er sagte: Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft:
Ebnet den Weg für den Herrn!,
wie der Prophet Jesaja gesagt hat.
Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer.
Sie fragten Johannes:
Warum taufst du dann, wenn du nicht der Messias bist,
nicht Elija und nicht der Prophet?
Er antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser.
Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt und der nach mir kommt;
ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren.
Dies geschah in Betanien, auf der anderen Seite des Jordan,
wo Johannes taufte.

Am heutigen Sonntag wird Johannes der Täufer noch einmal ins Zentrum gerückt.

Dieses Mal wird Wert gelegt darauf, dass Johannes der Täufer nicht nur Zeugnis für das Kommen des Messias ablegt, sondern auch bereits hinweist, dass der Messias mitten unter ihnen ist.

Wobei beim Evangelisten Johannes das Zeugnis des Täufers und der Schrift nicht nur auf Jesus als Messias hinweisen will, sondern auch zum Glauben an Jesu führen soll.


Wenn das Zeugnis von Johannes dem Täufer so festgehalten wird, dass er nicht der Messias,

nicht Elia und nicht DER Prophet ist, dann will er damit die vorhandenen Vorstellungen der Messiaserwartung relativieren. Er deutet an, dass die Erwartungen der damaligen Zeit nicht der Wirklichkeit entsprechen.


Der Messias ist anders, er ist bereits da und wird nicht erkannt. Die Zeichen werden nicht verstanden, da es festgefahrene Vorstellungen gibt, die nicht der Wirklichkeit entsprechen. Der Evangelist Johannes deutet damit bereits das traurige Ende Jesu an, er wird nicht als Messias erkannt. Er entspricht nicht den Vorstellungen der Schriftgelehrten und Pharisäer.


Damit stellt sich die Frage an uns: Welche Vorstellungen haben wir vom Messias?

Ist es das Ereignis von Weihnachten, das kleine hilflose Kind in der Krippe?

Jesus der Rebell? Hat das Leben und Wirken Jesu, der Glaube und das Vertrauen in ihn und Gott etwas mit meinem Leben zu tun?

Zeugnis wird hier verstanden als Hinweise, die uns helfen sollen, Jesus als den Messias zu erkennen und dadurch auch zum Glauben an ihn zu kommen. Wenn Johannes der Täufer sagt: «Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft…», bezieht er sich auf den Propheten Jesaja.


Dieser gibt uns in der ersten Lesung Hinweise darauf, wie der Messias auftreten wird: Er verkündet den Armen eine frohe Botschaft: er heilt, die im Herzen gebrochen sind; er verkündet den Gefangenen Entlassung; den Gefesselten die Befreiung; er ruft ein Gnadenjahr aus. Es ist nichts von Gewalt und äußerer Macht geschrieben. Es wird in die Herzen der Menschen geredet, es geht um Gerechtigkeit, das braucht Zeit, muss wachsen.


Es geht um die Freude, die von innen aufsteigt, wenn man sieht und erkennt, was mit der Hilfe Gottes alles möglich ist. Schlussendlich hängt es auch von unserem Zeugnis des Lebens ab. Wie uns Paulus im ersten Brief an die Thessalonicher schreibt, geht dies aber nur, wenn wir im Kontakt mit Gott bleiben und dankbar sind. So erinnert er uns am Ende des Abschnitts daran, dass Gott treu und zuverlässig ist. Er verlässt uns nicht!


P. Albin Strassmann SVD

 


Wenn wir ins Gebet nehmen, was wir sehen, was wir wissen, was uns verborgen bleibt, legen wir alles in Gottes Hand.
Ihn bitten wir:

Heute, am 3. Advent, denken wir an die Kinder. Sie lernen eine Welt kennen, die wir ihnen und uns am liebsten ersparen würden. Aber ihr Lachen ist so ansteckend, dass die Schatten, die über unseren Tagen lauern, fliehen. – Stille.

Heute denken wir an die alten Menschen in den Heimen. Sie müssen Einschränkungen in Kauf nehmen. Manchmal machen sogar Besuche Angst. Eine große Unsicherheit macht sich breit. Aber wenn sie lächeln, sind auch die Pflegerinnen und Pfleger glücklich. – Stille.

Heute denken wir an die Menschen, die auf Intensivstationen arbeiten. Sie kämpfen für andere mit dem Tod. Sie leiden besonders darunter, wenn sie nicht mehr helfen können. Ihre Freundlichkeit müssen sie hinter Masken verstecken. – Stille.


Heute denken wir an alle, die in Kitas und Schulen, den Einkaufsmärkten und den Geschäften arbeiten. Viele sind von Sorge und Angst erfüllt. Sie sind besonderen Belastungen ausgesetzt. - Stille.


Heute denken wir an die Politikerinnen und Politiker. Auf ihnen ruhen viele Erwartungen. Nicht alle können sie erfüllen. Von allen Seiten hagelt es auch Kritik. Sie dürfen keine Fehler machen. Dabei müssen sie immer freundlich bleiben. – Stille.

Heute denken wir an die Geschäftsleute und Wirte. Der Lockdown macht ihnen und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu schaffen. Viele haben Angst, es nicht zu schaffen. So manches Lebenswerk ist in Gefahr. Trotzdem machen sie anderen sogar noch Mut. – Stille.

Heute, am 3. Advent, befehlen wir dir alle Menschen, ihre Geschichten, Sorgen und Schmerzen. Und unser Leben befehlen wir dir auch, unsere Familien, Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen und Nachbarinnen und Nachbarn. Lass das Licht unter uns wachsen. Wie das Licht auf unseren Adventskränzen. Schenke uns die Freude, die wir teilen können.
In Christus, unserem Herrn.

Tagesgebet aus dem Messbuch


Allmächtiger Gott,
sieh gütig auf dein Volk,
das mit gläubigem Verlangen das Fest der Geburt Christi erwartet.
Mache unser Herz bereit für das Geschenk der Erlösung,
damit Weihnachten für uns alle ein Tag der Freude und der Zuversicht werde.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Gebet


Allmächtiger Gott,
viele Menschen suchen nach dem Sinn des Lebens.
Hilf uns,
deinen Auftrag zu erkennen
und einander in der Hoffnung zu bestärken,
die uns geschenkt ist in Jesus Christus,
deinem Sohn, der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit.

 

Gott segne die Worte,
die ich gesprochen habe.

Gott segne die E-Mails,
die ich geschickt habe.

Gott segne die Anrufe,
die ich getätigt habe.


Gott segne die Blicke und Gesten,
mit denen ich Kontakt zu anderen aufgenommen habe.

Gott segne die Gedanken und Überlegungen,
die mir heute durch den Kopf gegangen sind.


Gott segne den Schritt,
mit dem ich weitergekommen bin.

Gott segne meinen Tag und meinen Abend und meine Nacht.


So segne uns
+ der Vater und der Sohn und der heilige Geist. Amen.