19. Sonntag im Jahreskreis - 8. August 2021



Familienandacht
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Gedanken
Fürbitten
Gebete
Segen

In den Ferien werden keine Familienandachten eingestellt.


Wir laden ein zu den Kindergottesdiensten 

Sonntag, 5. September, 9 Uhr in Borken

Sonntag, 19. September, 11 Uhr in Homberg.


Euer Team vom Kindergottesdienst.



 

1. Lesung (ungekürzte Fassung) - 1 Kön 19,1-13


Vermutlich kennt jede und jeder diese Erfahrung: Man weiß nicht mehr weiter, irgendwie scheint alles sinnlos, die Kräfte schwinden, nur noch schlafen, alles vergessen, am liebsten nicht mehr aufwachen: Es ist genug.
Was helfen kann, ist für uns alle ähnlich: Jemand kommt in unsere Einsamkeit, eine sanfte Berührung, aufmunternde Worte und Speise, für Seele und Leib.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.


Lesung aus dem ersten Buch der Könige.

In jenen Tagen
erzählte Ahab Isebel alles, was Elija getan,
auch dass er alle Propheten
mit dem Schwert getötet habe.
Sie schickte einen Boten zu Elija
und ließ ihm sagen:
Die Götter sollen mir dies und das antun,
wenn ich morgen um diese Zeit
dein Leben nicht dem Leben eines jeden von ihnen gleichmache.
Elija geriet in Angst,
machte sich auf und ging weg,
um sein Leben zu retten.
Er kam nach Beerscheba in Juda
und ließ dort seinen Diener zurück.
Er selbst ging eine Tagereise weit in die Wüste hinein.
Dort setzte er sich unter einen Ginsterstrauch
und wünschte sich den Tod.


Er sagte: Nun ist es genug, Herr.
Nimm mein Leben;
denn ich bin nicht besser als meine Väter.
Dann legte er sich unter den Ginsterstrauch und schlief ein.
Doch ein Engel rührte ihn an
und sprach: Steh auf und iss!
Als er um sich blickte,
sah er neben seinem Kopf Brot,
das in glühender Asche gebacken war,
und einen Krug mit Wasser.
Er aß und trank und legte sich wieder hin.
Doch der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal,
rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss!
Sonst ist der Weg zu weit für dich.
Da stand er auf,
aß und trank
und wanderte, durch diese Speise gestärkt,
vierzig Tage und vierzig Nächte
bis zum Gottesberg Horeb.


Dort ging er in eine Höhle,
um darin zu übernachten.
Doch das Wort des HERRN erging an ihn:
Was willst du hier, Elija?
Er sagte:
Mit leidenschaftlichem Eifer bin ich für den HERRN,
den Gott der Heerscharen, eingetreten,
weil die Israeliten deinen Bund verlassen,
deine Altäre zerstört
und deine Propheten mit dem Schwert getötet haben.
Ich allein bin übrig geblieben
und nun trachten sie auch mir nach dem Leben.
Der HERR antwortete:
Komm heraus
und stell dich auf den Berg vor den HERRN!
Da zog der HERR vorüber:
Ein starker, heftiger Sturm,
der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach,
ging dem HERRN voraus.
Doch der HERR war nicht im Sturm.
Nach dem Sturm kam ein Erdbeben.
Doch der HERR war nicht im Erdbeben.
Nach dem Beben kam ein Feuer.
Doch der HERR war nicht im Feuer.
Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln.
Als Elija es hörte,
hüllte er sein Gesicht in den Mantel,
trat hinaus
und stellte sich an den Eingang der Höhle.


2. Lesung - Eph 4,30 - 5,2


Die Lesung legt eine Spur, wie Leben sein könnte. Wie wir als Kinder Gottes, liebevoll, wertschätzend und achtsam miteinander sein könnten. Wenn wir daran wirklich arbeiten, verändert sich alles. Dann ist die christliche Gemeinschaft eine Gemeinschaft im Geist Gottes.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.


Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Éphesus.

Schwestern und Brüder!
Betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes,
den ihr als Siegel empfangen habt
für den Tag der Erlösung!
Jede Art von Bitterkeit
und Wut und Zorn
und Geschrei und Lästerung
mit allem Bösen verbannt aus eurer Mitte!
Seid gütig zueinander,
seid barmherzig,
vergebt einander,
wie auch Gott euch in Christus vergeben hat.
Ahmt Gott nach als seine geliebten Kinder
und führt euer Leben in Liebe,
wie auch Christus uns geliebt
und sich für uns hingegeben hat
als Gabe und Opfer, das Gott gefällt!

Evangelium - Joh 6,41-51


Das Johannesevangelium ist aus einer österlichen Perspektive geschrieben. Der Auferstandene war der johanneischen Gemeinde vertraut, sie erlebten seine Gegenwart und sein Da-Sein im gemeinsamen Leben und Beten.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.


Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit
murrten die Juden gegen Jesus,
weil er gesagt hatte:
Ich bin das Brot,
das vom Himmel herabgekommen ist.
Und sie sagten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs,
dessen Vater und Mutter wir kennen?
Wie kann er jetzt sagen:
Ich bin vom Himmel herabgekommen?
Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht!
Niemand kann zu mir kommen,
wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat,
ihn zieht;
und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag.
Bei den Propheten steht geschrieben:
Und alle werden Schüler Gottes sein.
Jeder, der auf den Vater hört
und seine Lehre annimmt,
wird zu mir kommen.
Niemand hat den Vater gesehen
außer dem, der von Gott ist;
nur er hat den Vater gesehen.
Amen, amen, ich sage euch:
Wer glaubt, hat das ewige Leben.
Ich bin das Brot des Lebens.
Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen
und sind gestorben.
So aber ist es mit dem Brot,
das vom Himmel herabkommt:
Wenn jemand davon isst,
wird er nicht sterben.
Ich bin das lebendige Brot,
das vom Himmel herabgekommen ist.
Wer von diesem Brot isst,
wird in Ewigkeit leben.
Das Brot, das ich geben werde,
ist mein Fleisch
für das Leben der Welt.

Hatten Sie Latein in der Schule?


Latein kommt aus der Mode. Manche lernen es noch in der Schule oder zu Beginn des Studiums – Jurist*innen, Mediziner*innen, Theolog*innen z.B.

Selbst wer Latein hatte, kann, wie viele andere Menschen auch, manchmal mit seinem Latein am Ende sein. Nicht mehr weiterwissen, keine Idee mehr haben, keinen Plan.


So auch Elija.

Der Prophet Elia ist eine schillernde Figur. Im 9. Jahrhundert vor Christus ist er im Auftrag Gottes unterwegs und hat Erfolge und Misserfolge zu verzeichnen.


Die erste Lesung erzählt von kurz nach einem seiner größten Triumphe.

Er hat über 400 Propheten des Baal herausgefordert und besiegt, d.h. in den Tod geschickt. Nun muss er sich allerdings der nächsten Schwierigkeit stellen.

Denn die Königin Isebel, die dem Baalskult anhängt, verfolgt Elija und trachtet ihm nach dem Leben. Elija muss fliehen und um sein Leben rennen.

Das gelingt ihm, aber: er ist am Ende seiner Kraft, weil er immer wieder hin- und hergerissen wird zwischen Erfolg und Misserfolg nicht mehr weiter will.


Es ist ihm genug. Er will nicht mehr, er setzt sich unter den Ginsterstrauch und wünscht sich den Tod. Ein Engagierter, eine Begeisterter, einer, der sich mit Kraft für den Herrn eigesetzt hat, will und kann nicht mehr.

Am Ende sein, nicht mehr weiterwissen, weiterkönnen.


Keine Lust mehr haben, keine Kraft mehr in sich spüren.

Resignation statt Freude beherrscht das Handeln und das Leben.

Vielleicht gibt es Menschen unter ihnen, die eine solche Situation erleben oder erlebt haben.

Vielleicht erleben Sie es im privaten Bereich, in der Familie. Vielleicht im Beruf, vielleicht im Engagement in einem Verein, einer Gruppe, in der Kirche.

Erfahren zu müssen, mit den Kräften am Ende zu sein, nicht mehr weiter zu können und zu wollen, machen mehr Menschen, als es nach außen hin den Anschein hat.

Und davor gefeit ist auch niemand.


Elija legt sich unter den Ginsterstrauch. Er findet einen Ort, wo er sich hinlegen, ausruhen kann. Er findet einen Ort, wo er vielleicht auch so manches vergessen, hinter sich lassen kann.

Es ist gut, nicht nur in Zeiten der Erschöpfung, einen „Ginsterstrauch“ zu haben. Einen Ort, an dem wir ausruhen können, Kraft tanken, einfach da-sein können.

Elija hilft der Schlaf. Er schläft ein und das mehrfach.


Und Elija bekommt Hilfe von außen. Ein Engel kommt zu ihm. Dieser stellt ihm Brot und Wasser hin. Einfache Lebensmittel.

Ausruhen und Schlafen, Essen und Trinken – das sind Grundbedürfnisse des Menschen, die es zu erfüllen gilt.

Elija nimmt die Hilfe des Engels an. In schweren Situationen kommt die Hilfe vielleicht weniger aus uns selbst, sondern von anderen. Ein Wort, eine Begleitung, eine Therapie, Möglichkeiten der Hilfe gibt es viele.


Der Engel kommt und Elija nimmt die Hilfe an. Für mich ist da ein wichtiger Hinweis. Die Hilfe, die sich mit auftut, die sich mir zeigt, darf ich annehmen.

Es soll Menschen geben, die keine oder kaum Hilfe annehmen können.

Ich glaube, das ist eine auf Dauer gefährliche Haltung. Es gilt, die Hilfe von außen anzunehmen.

Elija wird mehrmals angestoßen. Vielleich müssen die Engel, die uns stärken, auch uns mehrfach anstoßen, weil wir sie nicht gleich wahrnehmen oder ihnen nicht glauben.


Und vielleicht sind wir ja für andere Engel. Vielleicht sind wir ja für einen oder mehrere andere Menschen ganz wichtig, geben ihnen eine Hilfe, sind ihnen Beistand, ermutigen sie und geben ihnen, was sie zum Leben brauchen?

Seine Erschöpfung, sein Ruhen und Schlafen, das Bedürfnis nach Essen und Trinken, die Annahme der Hilfe - all das ist dem Elija nicht peinlich und muss allen, die heute Hilfe brauchen und annehmen, auch nicht peinlich sein.

Elija wird gestärkt. Er kann aufstehen, sich neu im Leben zurechtfinden und seinen Weg gehen. 40 Tage und Nächte ist er unterwegs. Sein Weg führt ihn zum Gottesberg Horeb.


Als er am Gottesberg ankommen, zieht er sich wieder zurück. Er verkriecht sich in der Höhle.

Eine Höhle bietet ihm Schutz und Sicherheit. Äußerer Schutz ist ihm gewiss – und vielleicht geht er auch in eine innere Höhle.

Aber Gott hat noch eine Aufgabe für ihn und lockt ihn heraus.

Elija traut sich aus seiner Höhle und erfährt, dass Gott sich ganz anders zeigt, als es zu erwarten war.

Nicht mit Sturm, Feuer und Erdbeben, nicht mit großem Tamtam, sondern zurückhaltend, leise, sanft zeigt sich Gott.


Elija, eine schillernde Figur.

Er gibt uns Hinweise, was wir für uns tun können.

Denn Elija darf ruhen, er bekommt einen Engel an die Seite gestellt und damit Hilfe und Stärkung.

Das große äußere in innere Durcheinander muss sich legen damit Elija Gott erfährt.

Elija erfährt, dass Gott sich anders zeigt, als es zu erwarten ist.


Elija - möglicherweise ein gutes Vorbild für diese Sommerzeit.



Peter Göb

Es gilt das gesprochene Wort

 

Der Prophet Elija erfährt den Herrn nah und rettend in der Wüste und in der Situation seines Lebens. Lasst uns zu Jesus Christus beten:

1. Für alle, die in ihrem Einsatz für deine Kirche müde geworden sind,
und für die, die die Kraft haben, ihr weiter die Treue zu halten.
Herr, höre uns -

2. Für alle, die durch die Unwetter der letzten Wochen massiv geschädigt wurden,
Für die Kinder, deren Kitas nicht mehr da sind.
Für die Schülerinnen und Schüler, die vor einem ungewissen Schuljahr stehen.
Für die Unternehmen und Einzelhändler, die vor dem Nichts stehen,
für alle, die ihre Praxis, ihre Kanzlei, ihr Weingut, ihren Hof und ihr Eigentum verloren haben.
Für alle, die vor Ort sind und helfen und die Hilfe koordinieren.
Wir beten für die Angehörigen, die ihre Toten noch nicht beerdigen können,
und für alle, die beim Unglück ums Leben kamen.
Wir beten einfach alle, die von dem Unwetter betroffen sind.
Herr, höre uns -

3. Für alle, die keine Kraft mehr haben.
Für jene, denen etwas Schlimmes widerfahren ist,
Für alle, die von Burn-out, Depression oder anderen Krankheiten der Seele betroffen sind.
Herr, höre uns -

4. Für alle, die in unserer Zeit wegen ihres Glaubens verfolgt werden;

Für jene, die sich für Freiheit und Demokratie, Menschenrechte und Gerechtigkeit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit einsetzen und dadurch Nachteile haben oder sogar mit ihrem Leben bezahlen.
Herr, höre uns -


5. Für unsere Verstorbenen
und alle, die um sie trauern und um neue Perspektiven in ihrem Leben ringen.
Wir beten besonders für…

Herr, höre uns –

Dir vertrauen wir auch unsere Kranken an und alle Menschen, die uns nahestehen, an die wir denken, für die wir beten. Dir gilt unser Lobpreis und Dank jetzt und bis in Ewigkeit. –


Tagesgebet aus dem Messbuch


Allmächtiger Gott,
wir dürfen dich Vater nennen,
denn du hast uns an Kindes Statt angenommen
und uns den Geist deines Sohnes gesandt.
Gib, daß wir in diesem Geist wachsen
und einst das verheißene Erbe empfangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Sonntagsbibel


Gott,
in Jesus, deinem Sohn, bist du uns nahe gekommen.
Er ist das Brot für das Leben der Welt.
Stärke unseren Glauben an sein Wort,
das uns hinführt zu dir.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Der Vater hat Elija für sein Prophetentum gestärkt.
Er stärke auch euch in der Berufung,
die ihr erhalten habt. Amen!

Der Sohn hat um die Anerkennung seiner Macht geworben,
um die Menschen zu retten.
Er gebe euch die Kraft, auf ihn zu vertrauen. Amen!

Der Heilige Geist hat die Menschen
die Wahrheit von Vater und Sohn erkennen lassen.
Er lasse dies auch bei euch geschehen. Amen!

Und der Segen des uns zugewandten Gottes,
des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes
sei bei euch und mache euch lebendig. Amen.