11. Sonntag im Jahreskreis - 13. Juni 2021



Familienandacht
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Fürbitten
Gedanken
Gebete
Segen

Familienandacht zum 11. Sonntag im Jahreskreis

Kerze entzünden


Kreuzzeichen

Lied:

Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen


Gebet:

Guter Gott, wir sind hier zusammen vor dir und mit dir. Du hast in jeden und jede von uns dein gutes Wort hineingelegt. Es ist wie „Samen“, der aufgehen und sich entfalten will. Mache uns bereit, zu dir hin zu wachsen. Amen.

Hinführendes zum Verständnis des Evangeliums:
Gott zu verstehen ist nicht immer einfach. Das haben die Menschen zu Jesu Zeiten auch so empfunden. Immer wieder nutzt Jesus Geschichten, um von Gott zu erzählen. Und er sagt uns, dass wir einfach hören und geschehen lassen sollen. Wir müssen gar nicht so viel „machen“ wollen.

Evangelium: Markus 4, 26 - 34
https://www.evangelium-in-leichter-sprache.de/


Aktion: Hattet ihr euch ein Tütchen in der Kirche abgeholt? Legt ein Tuch in eure Mitte. Der Stoff des Tuches sollte so sein, dass Dinge gut wieder aufgenommen werden können. Zum Beispiel ein Geschirrtuch oder Taschentuch.
Nun könnt ihr das Tütchen öffnen und auf euer Tuch schütten.
Schaut euch genau an, was sich nun zeigt. Welch eine Vielfalt an Formen, Größen und Farben.


Fragen für ein gemeinsames Gespräch:

· Was ist dir an dem Text besonders aufgefallen?

· Die Samen sind verschieden. Unterschiedliche Samen bringen unterschiedliche Pflanzen hervor. Wo seid ihr Menschen in eurem Kreis unterschiedlich und wo gleich?

· Jede Pflanze kann unterschiedliche Dinge. Was könnt ihr gut?

· Jede Pflanze braucht gute Bedingungen zum Wachsen. Was braucht ihr zum Wachsen?

· Was braucht ihr, damit Gott in euch „wachsen“ kann?

Fürbitten:
Guter Gott, bei dir ist auch das kleinste Samenkorn wichtig. Wir bitten dich:

Wir bitten für alle Menschen um Vertrauen in deinen Plan für diese Welt. Auch aus den kleinsten Samen kann Wunderbares entstehen.
Gott des Lebens, wir bitten dich erhöre uns.

Wir bitten für alle Menschen um Aufmerksamkeit, um dem Guten Raum zum Wachsen zu gebe, damit es nicht erstickt wird, sondern wachsen kann.
Gott des Lebens, wir bitten dich, erhöre uns.

Wir bitten für alle Menschen um Gelassenheit, damit wir unser Tun wichtig, aber nicht zu wichtig nehmen.
Gott des Lebens, wir bitten dich, erhöre uns.

Wir bitten um Hoffnung für alle Menschen, damit sie ihren Mut behalten oder neu gewinnen.
Gott des Lebens, wir bitten dich, erhöre uns.

Gott des Lebens wir danken dir und wir loben dich. Amen.


Lied: Kleines Senfkorn Hoffnung
https://www.youtube.com/watch?v=Z24oO1oGGVI


Segensbittgebet:

Gott lasse unser Leben gelingen

Der mütterlich-väterliche Gott sei uns nahe
in allem, was uns begegnet auf dem Weg des Lebens.

Er umarme uns in Freude und Schmerz
und lasse aus beidem Gutes wachsen.

Ein offenes Herz schenke er uns für alle,
die unserer bedürftig sind.

Selbstvertrauen und den Mut, uns verwunden
und heilen zu lassen.

In aller Gefährdung bewahre er uns Seele und Leib
und lasse unser Leben gelingen.

(nach Sabine Naegeli)

So segne uns der dreieinige Gott,
+ der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.


Impuls für die Woche:

Auf der Innenseite eures Päckchens stehen einige Hinweise zu den Samen. Ihr könnt die Samen in einem Beet oder auch in einen großen Blumentopf säen. Ihr braucht danach nicht mehr zu tun, als zu gießen – und zu warten – und euch zu freuen. Alles ist in den Samenkörnern enthalten. Selbst in den allerkleinsten…

Keimen und wachsen könnt ihr überall beobachten. Erbsen, Bohnen oder Weizen lassen sich auch in einem Glas auf der Fensterbank ziehen. Die Sprossen könnt ihr sogar essen, sie sind lecker und voller Energie.


Liebe Familien, liebe Kinder,

diesen Impuls haben wir für Euch/ für Sie vorbereitet. Es ist eine Anregung und kann natürlich verändert und angepasst werden. Wir grüßen Sie und Euch ganz herzlich.

Wir, das sind in dieser Woche

Cordula Maschita-Brietzke, Beate Lippert, Mirjam Schmitt und Heike Weihrauch.

 

1. Lesung - Ez 17,22-24


Der Prophet Ezechiel in Babylon Ende des 6. Jahrhunderts vor Christus geht mit den Mächtigen des eigenen Volkes auf Gottes Geheiß scharf ins Gericht. Aber als nach dem von ihnen ange-zettelten verlorenen Krieg viel Depression herrscht, ermutigt er auch sehr: Gott schenkt Leben im Übermaß. Was Könige nicht ermöglichen können, vermag Gott: Er schafft seinem Volk eine blühende Zukunft.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.


Lesung aus dem Buch Ezéchiel.

So spricht Gott, der Herr:
Ich selbst nehme vom hohen Wipfel der Zeder
und setze ihn ein.
Einen zarten Zweig aus ihren obersten Ästen breche ich ab,
ich selbst pflanze ihn auf einen hohen und aufragenden Berg.
Auf dem hohen Berg Israels pflanze ich ihn.
Dort treibt er dann Zweige,
er trägt Früchte und wird zur prächtigen Zeder.
Alle Vögel wohnen darin;
alles, was Flügel hat, wohnt im Schatten ihrer Zweige.
Dann werden alle Bäume des Feldes erkennen,
dass ich der Herr bin.
Ich mache den hohen Baum niedrig,
den niedrigen Baum mache ich hoch.
Ich lasse den grünenden Baum verdorren,
den verdorrten Baum lasse ich erblühen.
Ich, der Herr, habe gesprochen
und ich führe es aus.

2. Lesung - 2 Kor 5,6-10


Paulus führte mit den Korinther n in den 50er Jahren des 1. Jahrhunderts eine Briefkorres-pondenz, worin er auf Themen einging, welche die Gemeinde gerade beschäftigten. Eines ist auch, wie wir auf den Tod und das Danach zugehen. Nach Paulus bleiben wir als Glaubende in dieser Welt auf dem Weg zu einer immer tieferen Begegnung mit Gott in Jesus Christus. Schauende sind wir oft nicht – und wenn ja, dann wie Paulus nur an Wendepunkten des Lebens. Möglich bleibt aber, dass wir ebenso wie er die umstürzende Erfahrung machen, dass Jesus lebt.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Östereich, Schweiz.


Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!
Wir sind immer zuversichtlich,
auch wenn wir wissen,
dass wir fern vom Herrn in der Fremde leben,
solange wir in diesem Leib zu Hause sind;
denn als Glaubende gehen wir unseren Weg,
nicht als Schauende.
Weil wir aber zuversichtlich sind,
ziehen wir es vor, aus dem Leib auszuwandern
und daheim beim Herrn zu sein.
Deswegen suchen wir unsere Ehre darin, ihm zu gefallen,
ob wir daheim oder in der Fremde sind.
Denn wir alle
müssen vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden,
damit jeder seinen Lohn empfängt
für das Gute oder Böse, das er im irdischen Leben getan hat.

Evangelium - Mk 4,26-34


Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge:
Mit dem Reich Gottes ist es so,
wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät;
dann schläft er und steht wieder auf,
es wird Nacht und wird Tag,
der Samen keimt und wächst
und der Mann weiß nicht, wie.
Die Erde bringt von selbst ihre Frucht,
zuerst den Halm,
dann die Ähre,
dann das volle Korn in der Ähre.
Sobald aber die Frucht reif ist,
legt er die Sichel an;
denn die Zeit der Ernte ist da.
Er sagte:
Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen,
mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben?
Es gleicht einem Senfkorn.
Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern,
die man in die Erde sät.
Ist es aber gesät,
dann geht es auf
und wird größer als alle anderen Gewächse
und treibt große Zweige,
sodass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können.
Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort,
so wie sie es aufnehmen konnten.
Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen;
seinen Jüngern aber erklärte er alles,
wenn er mit ihnen allein war.

Zu Gott, dem Ursprung und Ziel unseres Lebens, beten wir:


1. Für alle, die das Wort Gottes aussäen, durch Worte, durch Taten, durch Haltungen.
Du Gott mit uns – wir bitten dich…


2. Wir beten für alle, die keine Geduld mit sich oder mit anderen haben.
Du Gott mit uns – wir bitten dich…


3. Wir beten für alle, deren Arbeit ohne Erfolg bleibt.
Du Gott mit uns – wir bitten dich…


4. Wir beten für alle, die in den Kindertageseinrichtungen und Schulen tätig sind.
Du Gott mit uns – wir bitten dich…


5. Wir beten für unsere Erstkommunionkinder und alle,
die am neuen Firmkurs teilnehmen werden.
Du Gott mit uns – wir bitten dich…


6. Wir beten für alle unsere Kranken.
Du Gott mit uns – wir bitten dich…


7. Wir beten für alle, die um einen Menschen trauern.
Du Gott mit uns – wir bitten dich…


8. Wir beten für unsere Verstorbenen.
Wir denken und beten in besonderer Weise an…

Du Gott mit uns – wir bitten dich…


Gott, erhöre unser Beten, so wie es gut für uns ist. Höre auch das, was wir an persönlichen Bitten, an Dank und Fragen, an Hoffnungen und Ängsten bringen.

Sei uns und allen nahe, an die wir denken. Darum bitten wir jetzt und bis zu unserer Ewigkeit. Amen.

„Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten“ so lautet eine alte, abgedroschene, aber auch richtige Fußballweisheit.

Die Aussage geht auf den ehemaligen Bundestrainer Sepp Herberger zurück.


Die Erfahrung zeigt, dass er recht hat. So schienen Spiele, in denen ein Team nach 60 Minuten 4:0 vorne lag, schon entschieden. Am Ende dann stand es 4:4 unentschieden (Deutschland-Schweden: 16.10.2012).

Oder eine Mannschaft sah wieder der sichere Champions League-Sieger aus, die in der 90. Minute 1:0 führt und dann – durch zwei Tore in der Nachspielzeit – leider noch 2:1 verlor (Manchester United – Bayern, 26. Mai 1999).


In der Tat, „ein Fußballspiel dauert 90 Minuten“ – plus die Nachspielspielzeit, die ja so meistens drei bis fünf Minuten beträgt.

Erst ganz am Ende, erst, wenn die Schiedsrichterin oder der Schiedsrichter abpfeift, ist das Spiel vorbei und steht das Ergebnis fest.

Der Blick auf den Abpfiff – der Blick auf das Ende – ist nicht nur im Fußball wichtig. Auch im Evangelium kommt diese Haltung und Strategie durch.


Zwei Gleichnisse werden uns heute geschenkt.

Das erste spricht von dem Sämann, der aussät, und dann nichts weiter tut, bzw. tun kann. Außer: Warten. Von selbst – automatisch – so heißt es im griechischen Text, automatisch wächst die Frucht.
Ohne Zutun des Menschen, ohne Mitwirkung des Sämanns.

Aber sein Wirken am Anfang ist wichtig. Die Aussaat ist nötig. Das Wort Gottes, den Glauben ausbreiten, verstreuen, auswerfen, zum Glauben einladen – das ist eine erste und überhaupt notwendig Tätigkeit.

Wenn ich das so verstehe, dann fallen mir viele Gelegenheiten ein, wo Sie, wo wir aussäen.


Ich glaube wir säen aus:

in den Familien, wenn Eltern oder Großeltern mit den Kindern beten.

Wir säen im Kindergarten und in der Schule aus.
Da ist die Aussaat ist in der Erstkommunionvorbereitung und im Firmkurs.

Da ist Aussaat ist bei den Gesprächen bei Taufe und Beerdigung.

Sie säen aus, wenn Sie bei Gesprächen mit anderen vom Glauben erzählen, von dem, was Sie bewegt und warum Sie glauben. Und dabei auch die Herausforderungen und Schwierigkeiten nicht außen vor lassen.

Wir säen an vielen Stellen und bei vielen Gelegenheiten aus. Und das ist gut so.

Und dann kommt eine verständliche Reaktion. Eine verständnisvolle Erwartung und Reaktion, denn wer aussät, wer etwas pflanzt, etwas beginnt, der mag oft auch sehen, dass etwas wächst.


Es kommen Fragen wie:
Wo sind die Kinder nach der Erstkommunion? Wo sind die Jugendlichen vor oder nach der Firmung? werden seit Jahrzehnten gestellt.

Wo sind die Menschen, die eine gute Erfahrung mit der Kirche gemacht haben? Wo sind die, die vor Jahren noch regelmäßig da waren? Wo sind all die ehemaligen Messdiener*innen, Aktiven, Engagierten?

Das Evangelium bremst uns mit er Antwort, ja bereits mit der Frage schon ein bisschen aus. Denn nach dem Säen braucht es vor allem eins – Geduld. Eine Eigenschaft, die manchen von uns mehr und anderen weniger liegt.

Das Ergebnis der Aussaat des Glaubens ist nicht, zumindest nicht gleich, zu sehen. Und oft auch nicht im gewünschten Ausmaß.

Das Evangelium lädt uns ein, mit einer Portion Vertrauen darauf setzen, dass etwas wächst.


Aber so gar nichts tun? Die Hände in den Schoß legen und mehr nicht? Was können wir da tun?

Vielleicht können wir etwas zu einem guten Klima vor Ort beitragen. Die Großwetterlage der Kirche können wir nicht wirklich beeinflussen. Aber das Klima vor Ort, das bestimmen wir.


Hier können wir Akzente setzen, durch unser Verhalten, unseren Umgang, unsere Offenheit, durch ein gutes Wirken am Ort hier. Dort, wo Kirche am Ort und vor Ort gut erlebt wird, wo Menschen angenommen sind, und offene Türen vorfinden, da machen sie eine gute Erfahrung.

So könnten nach der Aussaat gute Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit etwas wächst.


Und dass etwas wächst, davon spricht das zweite Gleichnis.
Aus etwas ganz Kleinem entsteht etwas ganz Großes.

Am Beispiel des Senfkorns macht Jesus dies deutlich. Das kleinste von allen wird zum größten Baum bzw. Strauch. Aus einem Senfkorn kann am See Genezareth ein 2,5-3 m hoher Strauch entstehen.


Darin finden die Vögel des Himmels ihren Platz, heißt es im Evangelium.

Das kann dann bedeuten: Im Reich Gottes – und schon jetzt in der Kirche und in der Gemeinde - ist Platz für alle.

Wir müssen niemanden wegschicken, wir können einen Platz anbieten, die Menschen, so bunt und verschieden sie sein mögen, sie finden ein Platz bei uns.


Es sind Gleichnisse, die uns ein bisschen Druck nehmen können.

Glaube aussäen ist immer auch eine Spur selbstlos. Es geht ja um die Sache.

Wir müssen keine Bilanz vorweisen, dass wir soundsoviel Menschen zur Kirche gebracht haben.


Unsere Bilanz ist eher die der Aussaat. Und wir dürfen heute von der Aussaat anderer leben und uns an Menschen erinnern, die vor uns und für uns den Glauben gelebt, uns geschenkt und weitergeben haben.


Nicht wir sind es, die die Welt retten. Nicht wir sind es, die die Kirche durch die Krisen führen. Sondern am Ende ist es ein anderer.

Einer, der Geduld hat, einer der uns aussähen lässt. Einer, er Geduld hat, mit den anderen und mit uns.



Peter Göb

Es gilt das gesprochene Wort.

Tagesgebet aus dem Messbuch


Gott, du unsere Hoffnung und Kraft,
ohne dich vermögen wir nichts.
Steh uns mit deiner Gnade bei,
damit wir denken, reden und tun, was dir gefällt.
Darum bitten wir im heiligen Geist durch Jesus Christus.
.

Sonntagsbibel


Gott,
im Leben und in der Botschaft deines Sohnes
ist dein Reich auf dieser Welt angebrochen.
Gib uns die Kraft,
unseren Beitrag zum Wachsen
deines Reiches zu leisten.
Durch Christus, unseren Herrn.

 

Es segne euch Gott der Vater,
dessen Reich der Liebe schon begonnen hat.
Amen!

Es segne euch Gott der Sohn,
der den Menschen Mut für dieses Reich gemacht hat.
Amen!

Es segne euch Gott der Geist,
der euch die Zeichen des Gottesreiches erkennen lässt.
Amen!

Und der Segen des allmächtigen Gottes,
des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
begleite euch auf euren Wegen in das Reich Gottes. Amen!


Norbert Riebartsch



Gott lasse unser Leben gelingen

Der mütterlich-väterliche Gott sei uns nahe
in allem, was uns begegnet auf dem Weg des Lebens.

Er umarme uns in Freude und Schmerz
und lasse aus beidem Gutes wachsen.

Ein offenes Herz schenke er uns für alle,
die unserer bedürftig sind.

Selbstvertrauen und den Mut, uns verwunden
und heilen zu lassen.

In aller Gefährdung bewahre er uns Seele und Leib
und lasse unser Leben gelingen.


So segne uns der dreieinige Gott,
+ der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.


(nach Sabine Naegeli)